Grundlagen der Volkswirtschaftslehre: Konzepte und Indikatoren
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Nachfrage
Definition der Nachfrage
Die Nachfrage ist die Menge eines Gutes, die ein potenzieller Käufer bereit wäre, zu einem gegebenen Preis in einem bestimmten Zeitraum zu erwerben.
Faktoren der Nachfrage
- Preis des Gutes: Ein höherer Preis führt zu einer geringeren Nachfrage.
- Preise komplementärer Güter: Sinkt der Preis eines komplementären Gutes, steigt die Nachfrage nach dem Hauptgut.
- Preise substituierbarer Güter: Steigt der Preis eines substituierbaren Gutes, steigt die Nachfrage nach dem Hauptgut.
- Präferenzen der Verbraucher: Ändern sich die Präferenzen der Verbraucher zugunsten eines Gutes, steigt die Nachfrage.
Die Nachfragekurve
Die Nachfragekurve ist die grafische Darstellung des Verhältnisses zwischen dem Preis eines Gutes und der nachgefragten Menge. Stellt man die Mengen und Preise eines einzelnen Nachfragers dar, erhält man eine individuelle Nachfragekurve. Bei Darstellung des gesamten Marktes spricht man von der Marktnachfragekurve.
Angebot
Definition des Angebots
Das Angebot ist die Menge eines Gutes oder einer Dienstleistung, die ein Hersteller oder Händler bereit ist, zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. Das individuelle Angebot ist das Angebot eines einzelnen Anbieters, das Marktangebot ist die Summe aller individuellen Angebote.
Faktoren des Angebots
- Preis des Gutes: Je höher der Preis, desto größer ist die angebotene Menge. Das Verhältnis zwischen Preis und angebotener Menge ist direkt.
- Preise der Produktionsfaktoren: Wenn die Preise der Produktionsfaktoren steigen, ohne dass der Verkaufspreis steigt, sinkt die angebotene Menge.
- Unternehmensziele: Der Umsatz eines Unternehmens ist das Ergebnis der Multiplikation der verkauften Menge mit dem Preis.
Die Angebotskurve
Die Angebotskurve ist die grafische Darstellung der Mengen, die Hersteller bereit sind anzubieten. Es ist eine individuelle Angebotskurve, wenn Mengen und Preise eines einzelnen Anbieters dargestellt werden, und eine Marktangebotskurve, wenn der gesamte Markt repräsentiert wird.
Monopol
Definition des Monopols
Ein Monopol ist eine Marktform des unvollkommenen Wettbewerbs, bei der ein einziger Anbieter die gesamte Nachfrage bedient.
Merkmale eines Monopols
- Es gibt nur einen Anbieter.
- Das Produkt ist homogen.
- Es gibt Marktzutrittsbarrieren; kein anderes Unternehmen kann Teil des Monopolmarktes werden.
Ein Monopolist verlangt in der Regel höhere Preise und bietet weniger Güter an. Beispiel: RENFE (ehemaliges Staatsbahnmonopol in Spanien).
Oligopol
Definition des Oligopols
Ein Oligopol ist eine Marktform des unvollständigen Wettbewerbs, bei der eine kleine Anzahl von Unternehmen das Angebot kontrolliert.
Merkmale eines Oligopols
- Es gibt nur wenige Anbieter.
- Jeder Anbieter kann den Preis durch sein Angebot beeinflussen.
- Die Produkte sind homogen; die Artikel jedes Unternehmens sind identisch oder perfekte Substitute.
- Es gibt Marktzutrittsbarrieren, da die Produktion in Betrieben stattfindet, die sehr hohe Investitionen erfordern.
Beispiele: Ölindustrie und Mobilfunk.
Makroökonomie
Grundlagen der Makroökonomie
Die Makroökonomie ist die Lehre von der gesamtwirtschaftlichen Situation und den Veränderungen im internationalen Konsumverhalten. Sie betrachtet nicht nur einzelne Produktionsfirmen, sondern die gesamte Bevölkerung und alle Güter/Dienstleistungen eines Landes. Ökonomen nutzen makroökonomische Variablen, um die Lage einer Volkswirtschaft zu bestimmen und Vergleiche mit anderen Ländern anzustellen.
Konjunkturindikatoren
Konjunkturindikatoren sind eine Reihe ökonomischer Variablen, die Veränderungen in einer neuen Zeitperiode (Monat oder Quartal) identifizieren. Es gibt viele Indikatoren für die Wirtschaftsaktivität, wie zum Beispiel:
- Preis-Löhne
- Konsum
- Arbeitsmarkt
Messung des Wirtschaftswachstums
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird als Referenz für die Messung des Wirtschaftswachstums verwendet, berücksichtigt jedoch nicht Folgendes:
- Arbeit in der Schattenwirtschaft.
- Den Wert häuslicher Aufgaben.
- Qualitätsverschlechterung und Umweltbelastung.
- Aktivitäten, die nicht über den Markt gehen (soziale, religiöse etc.).
Indikatoren der menschlichen Entwicklung
Aufgrund der großen Einschränkungen des BIP haben die Vereinten Nationen den sogenannten Human Development Index (HDI) entwickelt, der das BIP und andere Faktoren wie Lebenserwartung und Einschulungsrate berücksichtigt. Ein weiterer Indikator ist der Index der Vorbereitung auf die Zukunft, der auch die Entwicklungsfähigkeit eines Landes, Gesundheitsausgaben und Bildungsniveau berücksichtigt.