Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften: Produktion, Märkte & Unternehmen

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1. Produktionsfaktoren

1.1 Der Boden

Der Boden als Produktionsfaktor umfasst:

  • Anbaufähige Flächen
  • Bebaubare Flächen
  • Wald- und Weideflächen
  • Flächen für Bergbau und Rohstoffgewinnung
  • Unproduktive Flächen

1.2 Die Arbeit

Die Arbeit als Produktionsfaktor gliedert sich in:

  • Geistige und körperliche Arbeit
  • Leitende Arbeit
  • Forschungsarbeit
  • Ausführende Arbeit
  • Kontrollierende Arbeit
  • Zusätzliche Arbeiten

1.3 Das Kapital

Das Kapital als Produktionsfaktor umfasst:

  • Privates Kapital: Kapital von Privathaushalten zur Einkommenserzielung
  • Unternehmenskapital: Von Unternehmen zur Entwicklung produktiver Tätigkeiten oder zur Erbringung von Dienstleistungen genutzt. Es besteht aus:
    • Anlagevermögen: Gebildet durch langlebige Produktionsmittel
    • Umlaufvermögen: Besteht aus nicht dauerhaft im Unternehmen verbleibenden Produktionsmitteln
    • Finanzkapital: Dem Unternehmen zur Verfügung stehende Mittel zum Erwerb von Komponenten
    • Humankapital: Das gesamte Wissen und die Erfahrung aller Mitarbeiter eines Unternehmens oder der Gesellschaft

2. Das Unternehmen: Wirtschaftliche Produktionseinheit

Unternehmen sind für die Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen für die Gesellschaft verantwortlich. Sie umfassen typischerweise:

  • Den Unternehmer
  • Die Arbeitnehmer
  • Das Kapital
  • Den Unternehmensgegenstand
  • Die Wahl einer wirtschaftlichen Tätigkeit

Klassifizierung von Unternehmen

a) Nach Art der Tätigkeit:

  • Industrieunternehmen: Produzieren und verarbeiten Güter
  • Handelsunternehmen: Kaufen Waren und verkaufen sie zu einem höheren Preis, um einen Gewinn zu erzielen

3. Das marktwirtschaftliche System

Marktwirtschaften sind Systeme, in denen Entscheidungen über Allokation und Verteilung ohne zentrale Steuerung getroffen werden. Sie basieren auf einer Vielzahl unabhängiger Entscheidungen, die durch das Preissystem koordiniert werden.

Auf einem Markt treffen Angebot und Nachfrage aufeinander und führen zu Transaktionen.

3.1 Ressourcenallokation im Markt

  • Konsumenten: Maximieren ihren Nutzen so weit wie möglich, unter Berücksichtigung verfügbarer Ressourcen und Marktpreise
  • Unternehmen: Handeln zur Gewinnmaximierung, basierend auf ihrer Technologie und den Marktpreisen

4. Preisbildung im Markt

4.1 Marktmechanismen und die „unsichtbare Hand“

Eigeninteresse motiviert in einer Marktwirtschaft die Produktions- und Konsumentscheidungen der Wirtschaftsakteure.

Das Verhältnis zwischen nachgefragten und angebotenen Mengen sowie Produktionsentscheidungen bestimmt maßgeblich die Preise von Produkten und Dienstleistungen.

Diese Preise signalisieren Engpässe oder Überschüsse, die wiederum Angebot und Nachfrage beeinflussen.

4.2 Grundfragen der Gütermarktallokation

Wie soll produziert werden?

Konsumenten vergleichen Unternehmen, die höhere Qualität und niedrigere Preise bieten. Unternehmen müssen daher Wege finden, effizienter und kostengünstiger zu produzieren.

Was soll produziert werden?

Unternehmen setzen ihre Ressourcen für jene Güter und Dienstleistungen ein, die ihnen einen höheren Gewinn versprechen. Produkte, die die Bedürfnisse der Konsumenten besser erfüllen, erfahren eine höhere Nachfrage und damit einen höheren Preis.

4.3 Einkommensverteilung durch Faktorpreise

Diejenigen, die über mehr Kaufkraft verfügen, haben einen größeren Anteil an der Verteilung. Die grundlegende Frage lautet: Für wen wird produziert?

Die Höhe der Einkommen wird durch Marktfaktoren bestimmt, wobei die Interaktion von Angebot und Nachfrage auf dem Markt die Entlohnung für Waren und Dienstleistungen festlegt.

5. Konflikt: Begrenzte Ressourcen & Unbegrenzte Bedürfnisse

5.1 Menschliche Bedürfnisse und ihre Klassifizierung

Arten von Bedürfnissen

a) Nach Bedeutung der Befriedigung:
  • Primärbedürfnisse: Lebensnotwendig, ihre Befriedigung sichert das Überleben
  • Sekundärbedürfnisse: Steigern das Wohlbefinden und die Lebensqualität
b) Nach wirtschaftlicher Relevanz:
  • Wirtschaftliche Bedürfnisse: Ihre Befriedigung erfordert knappe Mittel und wirtschaftliche Tätigkeit
  • Nicht-wirtschaftliche Bedürfnisse: Ihre Befriedigung erfordert keine wirtschaftliche Tätigkeit (z.B. Luft zum Atmen)
c) Nach Maslows Bedürfnispyramide:

Die Bedürfnisse sind hierarchisch geordnet:

  1. Physiologische Bedürfnisse (Grundbedürfnisse)
  2. Sicherheitsbedürfnisse
  3. Soziale Bedürfnisse (Zugehörigkeit, Liebe)
  4. Wertschätzungsbedürfnisse (Selbstachtung, Anerkennung)
  5. Selbstverwirklichung

5.2 Güter und ihre Klassifizierung

  • Freie Güter: Unbegrenzt verfügbar und kostenfrei (z.B. Luft, Sonnenlicht)
  • Wirtschaftliche Güter: Knapp, begrenzt verfügbar und haben einen Preis; können für alternative Verwendungen eingesetzt werden
  • Konsumgüter: Sind für den direkten Verbrauch bestimmt
  • Investitionsgüter: Werden zur Produktion anderer Güter verwendet
  • Einweggüter: Werden beim ersten Gebrauch verbraucht
  • Mehrweggüter: Können mehrfach verwendet werden
  • Öffentliche Güter: Können von allen Bürgern genutzt werden (Nicht-Ausschließbarkeit, Nicht-Rivalität)
  • Private Güter: Gehören einer Einzelperson oder einer Gruppe (Ausschließbarkeit, Rivalität)
  • Komplementärgüter: Müssen zusammen verwendet werden, um ein Bedürfnis zu befriedigen (z.B. Auto und Benzin)
  • Substitutionsgüter: Befriedigen dasselbe Bedürfnis, wobei das eine Gut das andere ersetzen kann (z.B. Butter und Margarine)

6. Die Zyklen der Geschäftsaktivität

Im Rahmen der Geschäftsaktivität unterscheidet man zwischen Aktiva und Passiva:

  • Aktiva (Mittelverwendung): Was das Unternehmen besitzt (Vermögenswerte)
  • Passiva (Mittelherkunft): Was das Unternehmen schuldet (Verbindlichkeiten und Eigenkapital)

Das Umlaufvermögen umfasst alle Güter und Rechte, die nicht dauerhaft im Geschäft verbleiben, sondern veräußert und durch andere ersetzt werden.

Das Anlagevermögen umfasst alle Elemente, die dem Unternehmen über einen längeren Zeitraum erhalten bleiben.

6.1 Der mittlere Reifungszyklus (Produktionszyklus)

Dieser Zyklus beschreibt den Prozess von der Beschaffung bis zur Bezahlung:

  1. Erwerb von Rohstoffen
  2. Lagerung der Rohstoffe
  3. Produktionsphase
  4. Lagerung von Fertigprodukten
  5. Verkauf
  6. Inkasso (Geldeingang)
  7. Entschädigung für Produktionsfaktoren

7. Die Gewinnbildung im Unternehmen

Der Gewinn nimmt in den verschiedenen Betriebszyklen Gestalt an und kann sowohl aus Umlauf- als auch aus Anlagevermögen gebildet werden.

Leistungen, die an die Eigentümer des Unternehmens verteilt werden, bezeichnet man als Dividenden.

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