Grundlagen der Zahnimplantologie & Osseointegration

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Grundsätze der Implantatposition & Grenzen

Um die Wahrscheinlichkeit zu maximieren, sollte ein Implantat vollständig im Knochen und entfernt von wichtigen anatomischen Strukturen platziert werden. Idealerweise sind 10 mm vertikale Knochenhöhe und 6 mm horizontale Knochenbreite erforderlich, um das Implantat sicher zu platzieren und das Eindringen in anatomische Strukturen zu verhindern. Es sollte auch genügend Platz zwischen benachbarten Implantaten vorhanden sein; in der Regel sind 3 mm ausreichend. Dieser Abstand ist notwendig, um die Vitalität des Knochens zwischen den Implantaten zu gewährleisten und eine gute Mundhygiene zu ermöglichen. Der vordere und hintere Oberkiefer erfordern besondere Überlegungen bei der Implantatsetzung. Nach einem Zahnverlust folgt die Resorption des Kieferkamms einem Muster, das zur Ausdünnung des Knochens führt. Dies verursacht häufig Probleme im vorderen Bereich beider Kieferbögen. Eine unregelmäßige Anatomie kann Probleme bei der Erreichung einer idealen Implantatwinkelung verursachen.

Oberkieferfrontzahnbereich

Vestibulär muss mindestens 1 mm Knochen zwischen der Implantatspitze und der Nasenhöhle vorhanden sein. Vordere Implantate im Oberkiefer sollten leicht versetzt zur Mittellinie platziert werden.

Posteriorer Oberkiefer

Der Knochen ist hier weniger dicht als im posterioren Unterkiefer. Dies kann Auswirkungen auf die Behandlungsplanung haben, die erforderliche Einheilzeit verlängern und die Anzahl der benötigten Implantate beeinflussen. Typischerweise werden 6 Monate Einheilzeit benötigt, bevor ein Zahn durch das Implantat ersetzt werden kann. Ein weiteres Problem in diesem Bereich ist die Nähe zur Kieferhöhle (Sinus maxillaris) im zahnlosen posterioren Oberkiefer. Der Chirurg sollte mindestens 1 mm Knochen zwischen der Kieferhöhlenbasis und dem Implantat belassen, damit dieses apikal im kortikalen Knochen der Kieferhöhlenbasis verankert werden kann. Wenn der Knochen für die Insertion und Unterstützung eines Implantats nicht ausreicht, sollte ein Sinuslift (Anhebung des Kieferhöhlenbodens) in Betracht gezogen werden.


Implantatprothetik Grundlagen

Implantat-Konzept

Ein Implantat ist ein medizinisches Gerät, eine Prothese oder eine Substanz, die in den Körper eingebracht wird, um Funktionen zu verbessern oder aus ästhetischen Gründen.

Was sind Zahnimplantate?

Zahnimplantate sind eine Alternative zu herkömmlichen Brücken oder Prothesen, um fehlende Zähne zu ersetzen. Heutige Zahnimplantate werden aus Titan oder Zirkoniumdioxid hergestellt und durch einen chirurgischen Eingriff im Ober- oder Unterkiefer platziert. Das Implantat fungiert dabei als künstliche Zahnwurzel für den zu ersetzenden Zahn. Sie werden in der Regel in der Zahnklinik unter örtlicher Betäubung eingesetzt, die bei Bedarf durch einen Dämmerschlaf ergänzt werden kann. Die postoperative Phase ist in der Regel nicht sehr belastend und Beschwerden können mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln gelindert werden.

Knochenheilung & Osseointegration

Osseointegration bezeichnet die funktionelle und strukturelle Verbindung zwischen dem lebenden Knochen und der Implantatoberfläche.

Heilungsprozess

Es gibt drei wichtige Bereiche während der Heilung:

  • Alveolarknochen: Die Heilung im Knochen beginnt nach Erreichen der Primärstabilität des Implantats im präparierten Implantatlager. Hierfür spielen das Implantatmaterial, die Oberflächenbeschaffenheit und die Form des Implantatkörpers eine wichtige Rolle.
  • Suprakrestale Faserstruktur: Ähnlich wie bei natürlichen Zähnen dringen dentogingivale Fasern in den Zement ein. Beim Implantat bildet sich eine bindegewebige Manschette. Die gingivale Abdeckung um das Implantat ist ein wichtiger Faktor für die Adaptation des Weichgewebes; in dieser Region können infektiöse Reaktionen auftreten.
  • Epitheliale Insertion: Der Mechanismus der Anlagerung des regenerierten Epithels an das Implantat spielt eine ähnliche Rolle wie bei natürlichen Zähnen und bildet eine Barriere gegen Infektionen.

Als Beispiel für ein Implantatsystem, das auf dem Prinzip der Osseointegration basiert, kann das Konzept des ITI Bonefit-Implantats genannt werden. Bei diesem System weist der Implantatkörper folgende Merkmale auf:

  • Große Oberfläche für die Implantatretention.
  • Geringes Implantatvolumen im Retentionsbereich.
  • Geringer Knochenverlust während der Implantatbettaufbereitung.
  • Implantatsteifigkeit ähnlich der des Knochens.
  • Förderung der Osseointegration durch Mikro- und Makroretention.
  • Reduzierung der Spannungen zwischen Bohrloch und Implantat.
  • Optimale Biokompatibilität mit dem Knochen.
  • Standardisierte, einfache, aber hochpräzise Instrumentierung.

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