Grundrissgestaltung: Offen, Flurtyp, Split-Level & Le Corbusiers 5 Punkte
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Grundrissgestaltung im Vergleich
Offener Grundriss:
- Dominiert ein großflächiges Wohnzentrum.
- Kein teilender Flur und kaum Innenwände.
- Blickbezüge sind möglich.
- Raumflächen wirken größer als beim Flurtyp.
- Wohn- und Verkehrsflächen gehen ineinander über.
- Fließender Grundriss, Einraumgrundriss (Loft).
Vorteile:
- Großzügiges Wohngefühl (große, helle Fenster).
- Kommunikation wird gefördert.
Nachteile:
- Kaum private Rückzugsmöglichkeiten.
Flurtyp-Grundriss:
- Flur = zentrale Verteilerfunktion.
- Klare Unterscheidung zwischen Wohn- und Verkehrsflächen.
- Jedes Zimmer ist durch eine Tür mit dem Flur verbunden.
Vorteile:
- Private Rückzugsbereiche.
Nachteile:
- Wenig direkte Kommunikation von Raum zu Raum möglich.
- Wirkt enger als bei offenen Grundrissen.
Split-Level-Grundriss:
- Mit Zwischenetagen.
- Kann auf abschüssigem Boden gebaut werden.
- Offenes Raumkonzept.
- Viele Blickbezüge.
Vorteile:
- Bauweise wirkt nach oben orientiert und großzügig.
- Gut geeignet für Häuser am Hang und kleine, schmale Grundflächen.
- Abwechslungsreiche Wohnatmosphäre durch unterschiedliche Raumhöhen.
Nachteile:
- Treppensteigen.
- Aufteilung der Flächen, Räume und Nischen festgelegt.
- Nur für eindeutig offen gestaltete Raumzonen geeignet.
Le Corbusiers fünf Punkte der Architektur
1. Tragkonstruktion und raumbegrenzende Wände werden getrennt:
Freistehende Stützen (Pilotis) heben das erste Geschoss vom Boden ab: „Das Haus schwebt in der Luft, fern vom Boden; der Garten zieht sich unter dem Haus hindurch“. Le Corbusier distanziert das Haus von seiner Umgebung, zugleich entsteht jedoch eine neue Beziehung zur Natur, indem die Grünzone unter dem Baukörper weiterführt. Pfosten wie Pfostenfundamente werden nach den ihnen zukommenden Lasten genau berechnet.
2. Flachdach:
Der Vorstellung des Hauses als Würfel entspricht das Flachdach, da jede Dachneigung die angestrebte Einheit der rechtwinkligen Form aufheben würde. Das Dach wird durch neue Werkstoffe gegen Feuchtigkeit abgedichtet und das Regenwasser zentral abgeführt. Das flache Dach nutzt Le Corbusier, indem er es in eine Gartenterrasse verwandelt. Mit diesen Mitteln wird die Natur in den menschlichen Wohnbezirk eingelassen, ohne dass die Bestimmtheit der stereometrischen Form angetastet würde.
3. Freie Grundrissgestaltung:
Die freie Grundrissgestaltung, die jede Skelettkonstruktion erlaubt. Am Grundriss der Villa Savoye lässt sich der „plan libre“ ablesen: Die ausschließliche Zuweisung der Tragfunktion an ein Skelett erlaubt eine in den einzelnen Geschossen unabhängige Stellung der Wände.
4. Freie Gestaltung der Fassade:
Die tragenden Stützen des Skeletts sind nach innen genommen. Die freie Gestaltung der Fassade steht in direkter Beziehung zum flexiblen Grundriss.
5. Horizontales Fensterband (Langfenster):
Das horizontale Fensterband dient der Einheit des äußeren Erscheinungsbildes und ist logischer Ausdruck der verwendeten Konstruktion. Die Fenster reichen von Pfosten zu Pfosten. Die Räume sind auf diese Weise von Wand zu Wand gleichmäßig beleuchtet, was eine stärkere Beleuchtungsintensität ermöglicht.