Gustavo Adolfo Bécquer: Leben, Rimas und die Spanische Romantik
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Gustavo Adolfo Bécquer: Leben und Werk
Gustavo Adolfo Bécquer, spanischer Dichter und Geschichtenerzähler, wurde 1836 in Sevilla geboren. Er gilt als eine der wichtigsten Figuren der Romantik. Seine Rimas (Reime) werden oft als Ausgangspunkt der modernen spanischen Poesie betrachtet. Bécquer beschäftigte sich auch intensiv mit Kunst und Malerei.
Biografie und frühes Leben (1836–1870)
Sein Liebesleben war unglücklich. Er hatte keinen Erfolg und lebte in Armut, arbeitete zunächst für kleinere Zeitungen. Später schrieb er für größere Publikationen, wo er soziale Kommentare und einige seiner Legenden veröffentlichte.
Er verfasste literarische Briefe (oft an eine fiktive weibliche Figur gerichtet), in denen er seine Theorien über Poesie und Liebe darlegte. Auch „Briefe aus meiner Zelle“ (Cartas desde mi celda) – eine Reihe von schönen szenischen Beschreibungen – stammen von ihm.
Ab 1867 schrieb er seine berühmten Rimas und bereitete sie zur Veröffentlichung vor. Durch die Revolution von 1868 verlor er jedoch das Manuskript. Der Dichter musste es teilweise aus dem Gedächtnis rekonstruieren.
Er starb im Alter von 34 Jahren an einer schweren Krankheit, vermutlich Tuberkulose oder einer Geschlechtskrankheit.
Die Rimas (Reime): Ausgangspunkt der modernen Poesie
Bécquers großer literarischer Ruf basiert hauptsächlich auf seinen Rimas. Die uns überlieferte Sammlung umfasst insgesamt sechsundachtzig Kompositionen.
Die Rimas, eine Sammlung von ursprünglich sechsundsiebzig Gedichten, wurden im folgenden Jahr nach seinem Tod unter dem ursprünglichen Titel „Das Buch der Spatzen“ (Libro de los gorriones) veröffentlicht. Es handelt sich um kurze Gedichte mit assonantischen Versen. Formal beziehen sie sich auf das Gefühl des Erlebens und der Erinnerung und übersetzen Erfahrungen in Gefühle. Thematisch behandeln sie:
- Liebe und Enttäuschung
- Wunsch nach Flucht
- Verzweiflung und Tod
Neunundsiebzig der Kompositionen wurden erstmals 1871 von Freunden des Dichters veröffentlicht. Diese Freunde nahmen einige Korrekturen am Text vor, strichen einige Gedichte und änderten die Reihenfolge des Originalmanuskripts (das erwähnte „Buch der Spatzen“, das sich heute in der Nationalbibliothek von Madrid befindet).
Thematische Gliederung der Rimas
Der Inhalt der Rimas ist in vier thematische Gruppen unterteilt:
- Gruppe 1 (Rimas I bis XI): Eine Reflexion über Poesie und literarisches Schaffen.
- Gruppe 2 (Rimas XII bis XXIX): Die Liebe und ihre Auswirkungen auf die Seele des Dichters.
- Gruppe 3 (Rimas XXX bis LI): Enttäuschung und Ernüchterung, die die Liebe in der Seele des Dichters hinterlässt.
- Gruppe 4 (Rimas LII bis LXXXVI): Der Dichter konfrontiert den Tod, enttäuschte Liebe und die Welt.
Die Leyendas (Legenden): Das Geheimnisvolle in Prosa
Die Leyendas (Legenden) sind Prosatexte und Erzählungen von Bécquer. Sie erschienen ursprünglich in Zeitungen. In ihnen herrscht ein Geist, der das Geheimnisvolle, das Übernatürliche und das Magische betont – ein wichtiger Aspekt der Romantik.