Harris' Ansatz zur Anthropologie und Kulturanalyse

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Anthropologie und Ethnologie

Anthropologie und Ethnologie sind Wissenschaften, die sich auf die Untersuchung des Menschen konzentrieren. Sie beschäftigen sich damit, wie Menschen in Gesellschaften leben, mit ihrer Sprache, Kultur und ihren Bräuchen. Harris konzentriert sich in diesem Buch auf die Untersuchung der unterschiedlichen Lebensstile nicht-westlicher Kulturen, die den Einfluss des Modernisierungsprozesses erfahren. Er beobachtet und analysiert auf reale Weise und versucht, als Rätsel betrachtete und unerklärliche Phänomene zu erklären. Die Feldarbeit bei anderen Völkern hilft Harris, diese Phänomene zu erklären und ihre soziale Organisation, Nahrungsmittelproduktion, Religion, materielle Kultur usw. zu beschreiben. Die vom Autor durchgeführte vergleichende Analyse führt zu Verallgemeinerungen über breitere kulturelle Muster, Dynamiken und universelle Prinzipien.

Methodik nach Harris

Die Methodik, die Harris in diesem Buch verwendet, stützt sich auf Informationen aus Sekundärquellen wie historischen Texten und Interviews anderer Anthropologen sowie auf seine eigene Forschung. Zum Beispiel sehen wir im Kapitel über die 'Heilige Kuh' einen historischen Text, der erwähnt, was während des Zweiten Weltkriegs geschah: Im Jahr 1944 verursachten Dürre und die japanische Besatzung einen alarmierenden Anstieg der Schlachtung von Kühen und anderen Tieren. Britische Truppen mussten eingreifen, um Gesetze zum Schutz der Kühe durchzusetzen. Auch eine Geschichte, die 1967 in der New York Times erschien, wird erwähnt; sie erläutert, dass Hindus trotz Hungersnot keine heiligen Kühe opferten. Harris sammelt Biografien anderer, verwendet deren Erzählungen und argumentiert dann mit Dokumenten, um seine Hypothesen zu formulieren. Er versucht, die Ursachen für scheinbar unerklärliche und irrationale Lebensstile zu erklären.

Emic vs. Etic: 'Die heilige Kuh'

Emic vs. Etic: Das Beispiel 'Die heilige Kuh' (S. 15-38). Warum weigern sich hungernde Bauern in Indien, Kühe zu essen? Die emische Erklärung lautet: Die Kuh ist ein heiliges Tier, ein Symbol für alles Lebendige, und es wäre ein Sakrileg, eine Kuh zu töten. Die etische Erklärung ist: Die Kuh ist lebendig mehr wert als tot, da sie als Quelle für Brennstoff (Dung) und Dünger dient und Zugkraft liefert. Die Forschungsanalyse verwendet einen induktiven Prozess der Analyse und Reflexion, um eine Definition des zu erklärenden Phänomens zu entwickeln. Es werden Hypothesen formuliert und Fallstudien überprüft, um festzustellen, ob sie mit den Hypothesen übereinstimmen. Negative Fälle helfen, Hypothesen abzulehnen oder neu zu formulieren. Harris verwendet die vergleichende Methode, zum Beispiel vergleicht er die Industrialisierung der Landwirtschaft in den USA mit der in Indien praktizierten Landwirtschaft.

Ethnographische Methoden

Ethnographische Methoden beinhalten die persönliche und direkte Untersuchung lokaler Gemeinschaften (Feldforschung). Dabei werden lokale Glaubensvorstellungen und Wahrnehmungen entdeckt und mit den eigenen Beobachtungen des Forschers verglichen. Es handelt sich um eine kontinuierliche und langfristige Studie in einem bestimmten Gebiet. Die Forscher beobachten, gewöhnen sich an die Kultur und passen sich an, um sie zu verstehen.

Der Kulturbegriff

Kultur bezeichnet die Lebensweise einer Gruppe von Menschen – alles, was sie geschaffen haben, um sich an ihre Umwelt und aneinander anzupassen. Dies umfasst Überzeugungen, Bräuche, materielle Artefakte, Werte, Normen und Symbole. Kultur hat eine materielle Komponente (Artefakte und Technologie) und eine geistige Komponente (Grundsätze des Zusammenlebens, Bedeutungen, Werte und Normen), die sich gegenseitig beeinflussen. Kultur entsteht durch Interaktion und Kommunikation, getragen von Normen und Werten, die von einer Gruppe geteilt werden. Sie wird in der Familie, Schule und im Freundeskreis erlernt und durch Sprache (Vokabular) übertragen. Kulturen verändern sich im Laufe der Zeit. Es gibt Phänomene wie Akkulturation (kultureller Austausch) und Akkulturation (kultureller Wandel durch langfristigen Kontakt). Kulturen sind in ständiger Transformation; es gibt dominante und dominierte Kulturen, aufsteigende und absteigende, Mehrheits- und Minderheitskulturen. Harris betrachtet auch Subkulturen (Traditionen innerhalb derselben Gesellschaftsgruppe mit unterschiedlichen kulturellen Symbolen).

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