Häusliche Pflegebesuche: Konzept, Durchführung und Wohnraumbewertung
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Konzept des Hausbesuchs
Der Hausbesuch ist eine Aktivität, die die individuelle Betreuung und Entwicklung der Familie in ihrer natürlichen Umgebung ermöglicht, um gesundheitliche Probleme des Einzelnen und der Familie zu beurteilen, zu definieren, zu behandeln, zu unterstützen und zu verfolgen.
Ziele von Hausbesuchen
- Beurteilung der gesundheitlichen Bedürfnisse der Familie.
- Direkte und aktive Bewertung des physischen Umfelds und der Familie.
- Direkte Beurteilung der Fähigkeit zur Selbstversorgung.
- Erstellung eines auf die Situation und Ressourcen zugeschnittenen Pflegeplans.
- Förderung eines Klimas des Vertrauens.
- Beurteilung von Präkrisensituationen.
- Umgang mit Krisensituationen und/oder Problemen.
- Begleitung der Familie während des gesamten Lebenszyklus.
Arten von Hausbesuchen
Auf Anfrage
Der Besuch erfolgt auf Wunsch des Benutzers.
Geplanter Besuch
Diese Art von Besuch ist eine Routine im Rahmen des häuslichen Pflegeprogramms.
Situationsbedingte Besuche zur Betreuung bei:
- Einer akuten Phase.
- Einem chronischen Zustand.
- Im Alter und nach der Geburt.
- Palliativ.
- Zur Betreuung pflegender Angehöriger.
Phasen des Hausbesuchs
1. Vorbereitung
Die erste Phase ist die Vorbereitung. Dazu gehört ein Überblick über die Vorgeschichte, bevor der Besuch stattfindet. Zu sammelnde Informationen umfassen:
- Kulturelle Werte, Arbeit usw.
- Familienzusammensetzung.
- Anamnese.
- Lebensstil der Familie.
- Wohnsituation.
Die Planung des Besuchs erfolgt auf der Grundlage der gesammelten Informationen, der Definition der Ziele der Pflegekraft und der Vereinbarung des Termins (Tag und Uhrzeit) mit der Familie. Dazu gehört auch die Vorbereitung von Materialien oder anderen materiellen Ressourcen, die während des Besuchs verwendet werden können (z. B. Material zur Wundversorgung, Blutdruckmessgerät, Unterlagen für die Ernährungsberatung).
2. Einführung
Die zweite Phase ist die Einführung bei der Familie. Die Pflegefachkraft sollte sich der Familie vorstellen und ein informelles Gespräch führen. Die Ziele des Besuchs und das Interesse an der Gesundheit der gesamten Familie sollten erläutert werden. In der Einführungsphase wird ein Klima des Vertrauens und der Empathie gefördert.
3. Durchführung
Die dritte Phase ist die Durchführung. Diese wird von den Pflegekräften vorgenommen. Daher ist es erforderlich:
- Eine Bedarfsanalyse der Familie durch Interview und Beobachtung.
- Die Bestimmung der Pflegediagnosen, Fragen der Autonomie und Probleme der Zusammenarbeit.
- Die Planung der Pflege: Diese muss folgende Angaben enthalten: Die Ziele der Familie und/oder des Patienten, d.h. die Kriterien für den Erfolg. Pflegemaßnahmen zur Verbesserung oder zum Ersatz der Unabhängigkeit des Patienten oder zur Unterstützung.
4. Dokumentation und Bewertung
Dokumentation
Die Dokumentation ist eine notwendige und wichtige Informationsquelle. Die zu Hause gesammelten Informationen müssen auf dem Formular oder in der Patientenakte für Hausbesuche im primären Gesundheitsversorgungszentrum erfasst werden. Die Dokumentation der Informationen ist notwendig, weil:
- Sie eine Möglichkeit ist, die erbrachte Pflege zu erfassen.
- Sie die Kontinuität der Versorgung ermöglicht.
- Sie zur Bewertung der Qualität und Effizienz der erbrachten Dienstleistung dient.
- Sie den spezifischen Beitrag des Pflegedienstes verdeutlicht.
Bewertung
Eine laufende Bewertung sollte bei allen Besuchen erfolgen, um die Wirksamkeit der geplanten Ziele und der für die festgestellten Probleme eingeleiteten Pflegemaßnahmen zu beurteilen.
Gesunde Wohnverhältnisse
Gesunde Wohnverhältnisse zeichnen sich durch grundlegende sanitäre Einrichtungen, saubere und strukturell angemessene Räume sowie unterstützende Netzwerke aus, um eine sichere und gesunde Umgebung zu gewährleisten.
Beurteilung der Wohnsituation
- Zugang zur Wohnung (z.B. Barrierefreiheit, wenn Treppen zu überwinden sind).
- Die Art der Klimatisierung (z.B. Öfen, Heizung).
- Vorhandensein von Leitungswasser oder Brunnenwasser und ob Warmwasser verfügbar ist.
- Vorhandensein von Toilette und Dusche oder Badewanne.
- Vorhandensein von Risikofaktoren, wie z.B. lose Möbel, Teppiche oder Stufen, die Stolperfallen darstellen könnten.
- Hinsichtlich der Hygiene sollte bewertet werden, ob die Wohnung verschmutzt ist und ob Unterstützung bei der Haushaltsführung benötigt wird.
- Die Umgebungsbedingungen der Wohnung in Bezug auf Feuchtigkeit (z.B. feuchte Wände), Beleuchtung (z.B. ausreichend natürliches Licht) und Belüftung.
- Überbelegung, d.h. wenn das Schlafzimmer von mehr als drei Personen genutzt wird.