Hellenistische Philosophie: Epikureer, Stoiker, Zyniker, Skeptiker

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Hellenistische Philosophie: Ein Überblick

In der hellenistischen Zeit entwickelten sich vier bedeutende philosophische Schulen, die teilweise auf aristotelischen und platonischen Lehren basierten.

Epikureismus: Glück durch Verständnis

Die Epikureer, benannt nach Epikur, vertraten eine atomistische Physik. Obwohl Epikur ein Anhänger von Demokrit und Leukipp war, führte er die Idee der Klinamen (zufällige Abweichungen der Atombahnen) ein, um die ethische Freiheit zu begründen. Sie strebten nach Glück und pflegten es durch drei Prinzipien:

  1. Klarheit der Empfindung: Die Gewissheit, dass Empfindungen und Erfahrungen verlässlich sind.
  2. Erfahrung der Empfindung: Die Aneignung von Wissen durch die Sinne.
  3. Gefühl von Lust und Schmerz: Die Fähigkeit, diese Gefühle zu unterscheiden.

Daraus leiteten sie ab, dass nicht alle Freuden verfolgt werden sollten, da sie zu Schmerz führen können, und ebenso nicht alle Schmerzen vermieden werden müssen. Sie betonten die Notwendigkeit des Verständnisses.

Epikureische Überwindung von Leid

Die Epikureer identifizierten auch die Hauptursachen menschlichen Leidens und zeigten Wege auf, diese zu überwinden:

  • Die Angst vor den Göttern: „Wenn es Götter gäbe, würden wir uns nicht auf sie konzentrieren müssen.“
  • Die Angst vor dem Tod: „Der Tod existiert weder für die Lebenden noch für die Toten, da man ihn weder hören noch fühlen kann.“
  • Die Angst vor dem Schicksal: „Wir glauben nicht, dass wir dem Schicksal ausgeliefert sind, da wir unsere Hände und Werkzeuge nutzen müssen, um zu handeln.“
  • Die Angst, natürliche Bedürfnisse nicht erfüllen zu können: Hier gilt die gleiche Lösung wie bei der Angst vor dem Schicksal.

Zynismus: Freiheit durch Verzicht

Die Zyniker lebten naturnah, was von vielen kritisiert wurde, die ihr Leben als „Hundeleben“ bezeichneten. Sie vertraten die Ansicht, dass der Verzicht auf Besitz Freiheit schafft, lehnten die Ehe ab und waren „nicht käuflich“ (akzeptierten keine Geschenke).

Stoizismus: Akzeptanz des Schicksals

Die Stoiker lehrten, dass alles vorbestimmt ist und eine Ursache hat; kurz gesagt, alles wird vom Schicksal gelenkt. Sie sahen das Universum als einen Makrokosmos und den Menschen als Teil eines Mikrokosmos. Ihr zentrales Prinzip besagt, dass man sich nicht umsonst aufregen sollte, da alles deterministisch ist und sie nicht an den Zufall glaubten.

Skeptizismus: Zweifel als Erkenntnisweg

Die Skeptiker weigerten sich, kategorisch etwas zu behaupten oder zu leugnen. Sie argumentierten, dass jede menschliche Erkenntnis zwangsläufig auf hypothetischen Prämissen beruht, was zu einem inneren Paradoxon oder einem Zirkelschluss führt. Ein Skeptiker stellt nach Analyse und Forschung fest, dass es keine endgültigen oder unumstößlichen Schlussfolgerungen gibt.

Eklektizismus: Eine weniger verbreitete Schule

Es gab auch eine weitere Schule, die jedoch nicht viele Anhänger fand: der Eklektizismus. Der Eklektizismus besteht darin, Elemente aus verschiedenen Philosophien zu übernehmen und miteinander zu kombinieren.

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