Die Herrschaft Philipps II.: Außenpolitik, Verwaltung und Konflikte im Spanischen Reich
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Internationale Politik unter Philipp II.
Grundlagen der Außenpolitik
- Grundidee: Die Verteidigung des Katholizismus und die Sicherung der Überlegenheit des Reiches in Europa.
Konflikt mit dem Osmanischen Reich
- 1571: Letzter Kreuzzug gegen die Türken. Die Heilige Liga (Spanien, Venedig, Rom) besiegte die türkische Flotte in der Schlacht von Lepanto.
- Die Aktivität der Türken im Mittelmeerraum wurde geschwächt, aber nicht vollständig blockiert.
Der Aufstand in Flandern (ab 1566)
- Philipp II. machte den Protestanten im Norden keine Zugeständnisse.
- Die Rebellen erhielten Unterstützung von protestantischen Fürsten aus Frankreich, Deutschland und England.
- Der lange Krieg war hart. Philipp II. konnte die Flamen nicht besiegen.
- Kompromiss: Die südlichen Provinzen blieben der spanischen Monarchie treu, während der Norden ein unabhängiger protestantischer Staat wurde.
- Der Konflikt verursachte immense Kosten, die hauptsächlich Kastilien trugen.
Beziehungen zu England und die Armada
- Anfänglich gute Beziehungen: Philipp II. heiratete Maria I. Tudor (Königin von England).
- Nach Marias Tod bestieg Elisabeth I. den Thron, die Flandern unterstützte.
- 1585 begann der Krieg mit England aus religiösen Gründen und zur Kontrolle Amerikas.
- 1588: Die Invasion Englands durch die Spanische Armada scheiterte. Es war ein Fehlschlag.
Frankreich und die Personalunion mit Portugal
- Die Beziehungen zu Frankreich waren weitgehend konfliktfrei.
- Portugal (1580): Nach dem Tod des Königs beanspruchte Philipp II. rechtmäßig die Erbfolge.
- Ergebnis: Die Einheit der Iberischen Halbinsel wurde erreicht und die beiden Überseeimperien verschmolzen.
- Portugal genoss in der Praxis weiterhin Unabhängigkeit, da es sich um eine Personalunion handelte.
Staatliche Verwaltung und Autoritäre Monarchie
Zentralisierung der Macht
- Karl I. und Philipp II. setzten die von den Katholischen Königen initiierte Entwicklung einer autoritären Monarchie fort.
- Der Adel und die Kirche wurden politisch unterworfen, im Austausch für die Aufrechterhaltung ihrer Hegemonie und die Stärkung ihrer seigneurialen Privilegien.
Verwaltungsstruktur
- Die Monarchie stützte sich auf eine Reihe von *Räten* (Consejos).
- Delegierte fungierten als Statthalter des Königs in den Reichen der Krone von Aragón, Navarra, Sardinien, Sizilien und Neapel sowie in den amerikanischen Gebieten.
- Die *Cortes* (Ständeversammlungen) verloren weiterhin an Einfluss.
- Lokale und kommunale Autonomie wurde stetig abgebaut: Stadträte und Bürgermeister in Kastilien, *Juras* und *Danzas* in Navarra und Aragón wurden zu ernannten königlichen Positionen.
- In der Justizverwaltung schufen die Habsburger neue *Audiencias* (Gerichtshöfe) und behielten traditionelle Institutionen bei.
- Jedes Reich der Monarchie hatte seine besonderen Institutionen; nur die gemeinsame Außenpolitik wurde von den Monarchen geleitet.
Interne Konflikte unter Philipp II.
Der Aufstand der Morisken in den Alpujarras (1568)
- Ursache: Die maurische Bevölkerung (Morisken) stand unter ständigem Druck, ihre Gebräuche aufzugeben und sich vollständig zu assimilieren. Sie waren Missbrauch und wirtschaftlichem Druck ausgesetzt.
- Ereignis: 1568 erhoben sich die Morisken in den Alpujarras (Granada).
- Folge: Nach der Niederschlagung wurden die Morisken aus Granada vertrieben und über ganz Kastilien verteilt, um ihre Integration zu erleichtern.
Verteidigung der Fueros in Aragón (1591)
- Die Rebellion in Aragón brach Ende des 16. Jahrhunderts zur Verteidigung ihrer Privilegien (*Fueros*) aus.
- Das Problem war im Wesentlichen politisch: Antonio Pérez, des Verrats beschuldigt, appellierte an seine aragonesischen Rechte, um in Saragossa Zuflucht zu suchen.
- Philipp II. forderte die Auslieferung unter Berufung auf das Tribunal der Inquisition, das für die gesamte Monarchie zuständig war.
- Aragón verweigerte die Petition des Königs, angeführt vom Obersten Richter von Aragón, Lanuza.
- Philipp II. entsandte eine Armee, die Saragossa besetzte und die Hinrichtung von Lanuza und anderen Anführern befahl.
Wirtschaft und Bevölkerung
Demografische Dominanz Kastiliens
- Die am dichtesten besiedelten Gebiete gehörten zur Krone von Kastilien, was die demografische Grundlage für die kastilische Hegemonie bildete.
- Die Mehrheit der Bevölkerung war in der Landwirtschaft tätig.
- Die Anbauflächen wurden erweitert, aber es gab kaum technologischen Fortschritt.
- Das Handwerk verzeichnete eine allgemeine Verzögerung.
Folgen des amerikanischen Silbers
- Der massive Zustrom von Silber aus Amerika führte zu einem Anstieg der Geldmenge.
- Dies resultierte in einem inflationären Prozess (Preisrevolution), der die gesamte europäische Wirtschaft beeinflusste.