Herzzyklus und Bindegewebe: Phasen, Zelltypen und Gewebearten

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Der Herzzyklus: Phasen und Ablauf

Der Herzzyklus ist der Zeitraum zwischen einer Herzkontraktion und der darauffolgenden. Er wird typischerweise in drei Hauptphasen unterteilt:

1. Atriale Systole (Vorhofkontraktion)

  • Dauer: 0,1 Sekunden.
  • Ablauf: Führt zur Kontraktion der Vorhöfe. Das Blut strömt durch die Mitral- und Trikuspidalklappen in die Ventrikel (Herzkammern).
  • Ventilstatus: Die Semilunarklappen (Taschenklappen) sind geschlossen, um einen Rückfluss des Blutes aus den großen Arterien in die Ventrikel zu verhindern.

2. Ventrikuläre Systole (Kammersystole)

  • Dauer: 0,3 Sekunden.
  • Ablauf: Nachdem das Blut die Ventrikel erreicht hat, kontrahieren diese kräftig.
  • Ventilstatus: Die Mitral- und Trikuspidalklappen schließen sich, wodurch ein Rückfluss des Blutes in die Vorhöfe verhindert wird. Die Semilunarklappen öffnen sich passiv aufgrund des erhöhten intraventrikulären Drucks.
  • Folge: Das Blut wird aus den Herzkammern in die Arterien ausgeworfen. Dieser intermittierende Blutausstoß wird als arterieller Puls wahrgenommen.

3. Allgemeine Diastole (Entspannungsphase)

  • Dauer: 0,4 Sekunden.
  • Entspannung: Sowohl die Vorhöfe als auch die Kammern sind entspannt und erweitern sich.
  • Füllung (passiv): Der entstehende Unterdruck saugt Blut in die Vorhöfe. Die Ventrikel expandieren weiter, wodurch ihr Druck niedriger ist als in den Vorhöfen.
  • Ablauf: Die AV-Klappen (Mitral- und Trikuspidalklappe) öffnen sich, und das Blut strömt von den Vorhöfen in die Herzkammern.
  • Ende der Phase: Am Ende dieser Phase enthalten die Ventrikel bereits neun Zehntel ihrer maximalen Kapazität. Die anschließende atriale Systole presst das restliche Blut aus den Vorhöfen in die Ventrikel, womit der Herzzyklus abgeschlossen wird.

Zelltypen und Arten des Bindegewebes

Das Bindegewebe besteht aus verschiedenen Zelltypen und Fasern, eingebettet in eine Grundsubstanz.

Wichtige Zelltypen im Bindegewebe

  • Fibroblasten: Produzieren Fasern und die amorphe Grundsubstanz (Matrix). Bei Reifung verlieren sie Aktivität und werden als Fibrozyten bezeichnet.
  • Histiozyten oder Makrophagen: Besitzen die Fähigkeit, Partikel und Fremdstoffe zu phagozytieren (aufzunehmen und zu verdauen).
  • Mastzellen: Enthalten zahlreiche zytoplasmatische Granula, die mit Substanzen (z. B. Histamin) gefüllt sind, welche bei Bedarf freigesetzt werden.
  • Adipozyten: Speichern Fett und dienen als Energiespeicher und Isolierung.
  • Blutzellen: Lymphozyten (aus dem Blut stammend) und Plasmazellen (die Antikörper produzieren) sind ebenfalls im Bindegewebe vorhanden.

Arten des Bindegewebes

  • Lockeres Bindegewebe: Zellen, Fasern und Grundsubstanz liegen in etwa gleichen Anteilen vor. Dies macht es flexibel und widerstandsfähig gegen Zug. Es dient zur Unterstützung von Auskleidungen und füllt Lücken zwischen Organen.
  • Straffes Bindegewebe: Ist reich an Kollagenfasern, was es sehr unflexibel und widerstandsfähig gegen hohe Spannungen macht. Die Fasern können parallel (z. B. in Sehnen) oder unregelmäßig (z. B. in der Dermis) angeordnet sein.
  • Elastisches Bindegewebe: Enthält eine Fülle elastischer Fasern, die ihm eine hohe Dehnbarkeit verleihen. Es findet sich in Organen wie den Bronchien oder großen Arterien, die sich ausdehnen oder erweitern müssen.

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