Erste Hilfe: Bewusstlosigkeit, Krämpfe & Kälteschäden

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Bewusstseinsstörungen und Notfälle

Bewusstlosigkeit

Bewusstlosigkeit ist ein Zustand, in dem eine Person nicht auf äußere Reize reagiert. Sie hat die Fähigkeit verloren, ihre mentalen Prozesse zu steuern und mit ihrer Umgebung zu interagieren. Es ist ein Zustand, der einem tiefen Schlaf ähnelt.

Koma

Das Koma ist eine schwere Form der Bewusstlosigkeit und eine Manifestation einer zugrunde liegenden Erkrankung. Die Prognose ist ernst: Eine Person im Koma hat ein höheres Sterberisiko. Ein flaches Koma hat eine bessere Prognose als ein tiefes Koma.

Mögliche Ursachen für Bewusstseinsverlust

Gehirnerschütterung (Commotio)

Eine plötzliche Beeinträchtigung der Gehirnfunktionen, meist durch ein Trauma wie einen Schlag auf den Kopf. Dauert die Bewusstlosigkeit nur kurz, erholt sich das Opfer oft schnell. Bei längerer Bewusstlosigkeit oder wenn das Bewusstsein nicht wiederkehrt, ist sofortige ärztliche Hilfe und Erste Hilfe erforderlich.

Ohnmacht (Synkope)

Ein plötzlicher, kurzzeitiger Bewusstseinsverlust durch verminderte Blutzufuhr zum Gehirn. Dauert der Zustand länger als eine halbe Minute, spricht man von einem manifesten Bewusstseinsverlust.

Orthostatische Hypotonie

Tritt auf, wenn nach langem Sitzen oder Liegen schnell aufgestanden wird und Schwindel die Folge ist.

Unterzuckerung (Hypoglykämie)

Ein Absinken des Blutzuckerspiegels unter den Normalwert.

Symptome
  • Schwächegefühl
  • Blässe und Schweißausbrüche
  • Verwirrtes oder aggressives Verhalten
  • In schweren Fällen: Koma
Maßnahmen

Wenn das Opfer bei Bewusstsein ist, geben Sie ihm gezuckerte Getränke. Bessert sich der Zustand nicht innerhalb von 10 Minuten, rufen Sie einen Arzt.

Akuter Herzinfarkt

Kann zu Bewusstlosigkeit und Herzstillstand führen.

Symptome
  • Starke Schmerzen im Brustkorb, oft ausstrahlend
  • Blässe, Schweißausbrüche, Blaufärbung der Haut (Zyanose)
  • Flache Atmung und unregelmäßiger Puls

Krampfanfälle

Arten von Krampfanfällen

Krampfanfälle sind plötzliche, unwillkürliche Kontraktionen der Muskulatur. Man unterscheidet:

  • Klonische Anfälle: Unkoordinierte, zuckende Bewegungen des Körpers.
  • Tonische Anfälle: Anhaltende Muskelkrämpfe, die zu einer Versteifung führen.

Epilepsie

Eine chronische Gehirnerkrankung, die durch wiederkehrende, oft tonisch-klonische Anfälle mit Bewusstseinsverlust gekennzeichnet ist.

Maßnahmen bei einem Anfall
  • Schützen Sie das Opfer vor Verletzungen (Gegenstände entfernen).
  • Halten Sie die Gliedmaßen nicht fest.
  • Legen Sie nichts zwischen die Zähne.
  • Bringen Sie die Person nach dem Anfall in die stabile Seitenlage.
  • Rufen Sie medizinische Hilfe.

Hysterischer Anfall (Panikattacke)

Eine psychische Reaktion, bei der eine Person durch übertriebenes Verhalten Aufmerksamkeit sucht. Die Symptome können dramatisch wirken, sind aber nicht lebensbedrohlich.

Kältebedingte Verletzungen

Ursachen und Risikofaktoren

Kälteschäden können auch bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt entstehen. Die Kältetoleranz hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Umweltfaktoren: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind, Kleidung.
  • Persönliche Faktoren: Alter, Ernährung, Körperfett, Müdigkeit, Immobilität.

Lokale Erfrierungen

Besonders gefährdet sind Nase, Finger und Ohren.

Schweregrade
  • 1. Grad: Kribbeln und Rötung der Haut.
  • 2. Grad: Kalte, bläuliche, geschwollene Haut mit Blasen und starken Schmerzen.
  • 3. Grad: Absterben von Gewebe (Nekrose) bis hin zum Wundbrand (Gangrän).
Maßnahmen bei Erfrierungen
  • Opfer langsam aufwärmen.
  • Nasse Kleidung durch trockene ersetzen.
  • Lauwarme Wasserbäder für betroffene Stellen.
  • Warme, gezuckerte Getränke verabreichen.
  • Wunden vorsichtig desinfizieren, Blasen nicht öffnen.
  • Betroffene Stellen locker abdecken.
  • Transport in ein Krankenhaus sicherstellen.

Unterkühlung (Hypothermie)

Ein lebensbedrohliches Absinken der Körperkerntemperatur. Ein erstes Anzeichen ist Kältezittern. Lebensgefahr besteht bei einem Puls unter 40/min, weniger als 8 Atemzügen/min und einer Körpertemperatur unter 30°C.

Wichtige Hinweise: Was man NICHT tun sollte

  • Ein Sturz in eiskaltes Wasser kann schnell tödlich sein.
  • Erfrorene Körperteile niemals mit Schnee abreiben.
  • Das Opfer keiner direkten, starken Hitze aussetzen.
  • Das Opfer nicht zu schnell aufwärmen.
  • Keinen Alkohol oder Tabak verabreichen.

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