Erste Hilfe: BLS, Blutungen & Prellungen

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Basic Life Support (BLS)

Basic Life Support (BLS) umfasst alle Maßnahmen, die in Notsituationen zur Verhinderung eines Herz-Lungen-Stillstands oder, falls dieser bereits eingetreten ist, zur Lebenserhaltung und zur Durchführung der grundlegenden Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) dienen.

Ablauf der Basis-HLW:

  • Sicherstellung der Sicherheit des Opfers und der Helfenden.
  • Beurteilung der Schwere der Notlage.
  • Beurteilung des Bewusstseinszustands.
  • Beurteilung der Atmung.
  • Beurteilung des Kreislaufs.

Blutungen (Hämorrhagie)

Eine Blutung ist definiert als der Austritt von Blut aus dem Blutkreislauf durch ein geplatztes Blutgefäß. Dieser Bruch kann auftreten durch: Wunden, Prellungen, Kreislaufprobleme, etc.

Klassifizierung von Blutungen:

A) Nach Art des Blutes:

  • Arteriell: Die Wunde ist tief, daher sehr hellrotes Blut, das mit dem Puls synchronisiert austritt. Der Rhythmus entspricht der Systole. Das Blut stammt aus den Muskeln und enthält CO2. Es ist hellrot.
  • Venös: Das Blut ist dunkler, purpurfarben und fließt langsam und kontinuierlich.
  • Kapillar: Geringer Blutaustritt. Betrifft kleine Gefäße, die Haut und Muskeln versorgen.

B) Nach dem Ort des Blutaustritts:

  • Äußere: Die Blutung ist sichtbar, das Blut fließt nach außen.
  • Innere, die nach außen dringt: Das Blut fließt durch natürliche Körperöffnungen nach außen: Otorrhagie (Ohr), Epistaxis (Nase), Hämoptyse (aus der Lunge, beim Husten aus dem Mund), Hämatemesis (Bluterbrechen aus dem Magen), Zahnfleischbluten, Meläna (im Kot, Anus), Rektalblutung (After, aber nicht im Stuhl), Metrorrhagie (Vagina), Hämaturie (im Urin).
  • Innere, die nicht nach außen dringt: Das Blut verbleibt in einer geschlossenen Körperhöhle.
  • Interstitiell: Verursacht Blutergüsse und Ekchymosen.

Symptome und Anzeichen von Blutungen:

  1. Blutaustritt: leicht (bis 0,5 l), stark (1 bis 1,5 l), sehr stark (1,5 bis 3 l), tödlich (über 3 l).
  2. Blässe von Haut und Schleimhäuten, Vasokonstriktion der Hautkapillaren als Abwehrmechanismus (Vasokonstriktion: Verengung der Kapillaren, um das Blutvolumen im System zu halten).
  3. Kältegefühl am ganzen Körper, kalter Schweiß.
  4. Dyspnoe (Atemnot) und Tachykardie (erhöhte Herzfrequenz) aufgrund des Verlusts roter Blutkörperchen und des daraus resultierenden Sauerstoffmangels in den Zellen.
  5. Hypotonie: Blutdruckabfall aufgrund des Verlusts von Blutvolumen (hypovolämischer Schock).
  6. Bewusstseinstrübung, Ohnmacht, Bewusstlosigkeit oder Schock: Diese Symptome können einzeln, gar nicht oder in Kombination auftreten, bedingt durch den Sauerstoffmangel in den Nervenzellen.

Erste Hilfe bei Blutungen:

A) Äußere Blutungen:

  1. Große arterielle Blutung: Hinlegen, Hochlagern des verletzten Körperteils, Kompression der verletzten Arterie.
  2. Punktuelle Kompression: Gezielte Kompression an der Blutungsstelle.

Prellungen (Kontusionen)

Prellungen sind Verletzungen, die durch den Aufprall des Körpers auf harte Gegenstände entstehen. Es handelt sich um stumpfe Traumata, bei denen die Haut nicht durchtrennt wird. Oft kommt es zu inneren Blutungen. Bei starker Krafteinwirkung können Verletzungen, Quetschungen und nicht sichtbare Verletzungen unter der Haut entstehen.

Betroffene Gewebe bei Prellungen:

a) Haut
b) Unterhaut- oder Fettgewebe
c) Muskelgewebe: Eine kleine Prellung kann Muskelfasern (Myofibrillen) zerreißen.
d) Knochen: Können splittern oder brechen.
e) Sehnen und Bänder: Bestehen aus Kollagen.
f) Nervensystem: Regeneriert sich nach einer Prellung nicht.

Symptome nach Schweregrad der Prellung:

a) Ersten Grades: Leichter bis mäßiger Aufprall, der Unterhautgewebe, Haut und Blutgefäße betrifft. Schmerzen und Bluterguss (Hämatom).
b) Zweiten Grades: Stärkerer Aufprall, der den größten Teil des Unterhautgewebes und der Muskeln betrifft. Schmerzen, Schwellung, Bluterguss oder Beule (größere Blutansammlung in einer von einer Membran umgebenen Tasche). Riss größerer Gefäße. Austritt von Flüssigkeit, lokale Wärme.
c) Dritten Grades: Sehr starker Aufprall, der in der Regel mit einer Hautöffnung einhergeht. Transport ins Krankenhaus, starke Schmerzen, Nekrose (Absterben von Zellen), Knochenbruch.

Niemals: Wärme anwenden, den Bluterguss oder die Beule aufstechen oder darauf drücken, massieren.

Erste Hilfe bei Prellungen:

a) Ersten Grades: Einengende Kleidung entfernen, betroffenen Körperteil ruhigstellen, Kälte anwenden (kein Eis direkt auf die Haut), alle 5-10 Minuten kühlen mit Pausen dazwischen, 48 Stunden lang, entzündungshemmende Schmerzmittel (lokal).
b) Zweiten Grades: Wie oben, zusätzlich leichter Druckverband, Arzt aufsuchen.
c) Dritten Grades: Sofort ins Krankenhaus.

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