Histologie: Haut, Knochen, Gelenke und Muskeln
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Histologie der Haut
Die Haut besteht aus einem Epithel und Bindegewebe. Das Epithel ist ein mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel, die Epidermis. Die oberflächlichen Zellen sind tot und ihr Kern sowie das Plasma wurden durch eine Keratinschicht ersetzt. Diese Schicht bildet eine starke, abriebfeste, wasserdichte und für Bakterien nahezu undurchdringliche Schutzschicht. Das faserige Bindegewebe bildet die Dermis, die freie und fixierte Zellen sowie eine Matrix enthält. Die Matrix besteht aus Grundsubstanz und Fasern wie Kollagen, elastischen und retikulären Fasern. Die Dermis setzt sich aus lockeren und dichten Bindegewebskomponenten zusammen. Die lockeren Fasern sind weniger dicht und enthalten mehr Grundsubstanz. Die Unterhaut besteht aus einem speziellen Bindegewebe, dem Fettgewebe.
Histologie der Knochen
Knochengewebe ist eine spezialisierte Form des Bindegewebes, das sich durch seine Steifigkeit und hohe Widerstandsfähigkeit gegen Zug- und Druckkräfte auszeichnet. Es besteht aus einer verkalkten Matrix, die mit einer zementartigen Substanz imprägniert und durch Kalziumsalze und Kollagenfasern verstärkt wird. Es enthält fünf Zelltypen:
- Osteoblasten: Synthetisieren die organische Komponente der Matrix und steuern die Ablagerung von Salzen. Osteoblasten befinden sich auf den Knochenoberflächen (Periost, Endost) oder sind von der von ihnen synthetisierten Matrix umgeben.
- Osteozyten: Sternförmige Zellen, die aus Osteoblasten hervorgehen und in der Matrix eingebettet sind.
- Osteoklasten: Mehrkernige Zellen, die Knochen in zwei Phasen abbauen: durch die Schaffung einer sauren Umgebung zur Solubilisierung von Mineralien und durch Verdauungsenzyme. Sie befinden sich im Periost, Endost und im kompakten Knochengewebe.
- Gewebezellen (Mantle cells): Spindelförmige Zellen, die als Gatekeeper für die lokale Modulation dienen. Sie befinden sich im Periost und Endost.
- Osteoprogenitorzellen: Undifferenzierte Zellen mit hoher mitotischer Aktivität, die andere Zelllinien (außer Osteoklasten) bilden können.
Das Knochengewebe ist in kompaktes und schwammiges (trabekuläres) Knochengewebe unterteilt. Das innere trabekuläre Gewebe besteht aus einem Netzwerk kleiner Knochenbälkchen, zwischen denen sich Knochenmarkhöhlen befinden. Die Oberfläche der Trabekel ist mit einer Ebene oder Endost bedeckt, die für die Osteogenese aktiver ist als im kompakten Knochen. Das kompakte Gewebe bildet die äußere Schicht des Knochens und den Schaft langer Knochen. Es erscheint als eine kontinuierliche feste Masse, deren Struktur unter dem Lichtmikroskop als mineralisierte Knochenmatrix in Lamellen erkennbar ist, zwischen denen sich Osteozyten befinden. Das kompakte Gewebe verleiht dem Knochen mechanische Festigkeit, während das trabekuläre Gewebe Kräfte aufnimmt und verteilt.
Histologie eines Synovialgelenks
Gelenkkapsel: Die Gelenkkapsel umhüllt das Gelenk. Sie besteht aus einer äußeren Schicht, der fibrösen Kapsel, und einer inneren Membran, der Synovialis. Die fibröse Kapsel besteht aus dichtem, unregelmäßigem Bindegewebe. Dieses Bindegewebe enthält feste und freie Zellen sowie eine Matrix aus Grundsubstanz und Kollagen-, elastischen und retikulären Fasern, die in verschiedenen Richtungen orientiert sind. Die Synovialmembran besteht aus einem einfachen kubischen Epithel, das auf Bindegewebe ruht. Ihre Hauptfunktionen sind Absorption und Sekretion. Dieses Epithel bildet die Gelenkflüssigkeit, die das Gelenk schmiert und die Gelenkknorpel ernährt. Die fibröse Kapsel enthält Bänder, die Verdickungen der Bindegewebskapsel sind. Bänder bestehen aus dichtem, regelmäßigem faserigem Bindegewebe mit parallelen Kollagenfasern.
Gelenkknorpel: Er bedeckt die Gelenkflächen und ist vom hyalinen Typ, dem häufigsten Knorpeltyp im Körper. Er hat ein bläulich-weißes Aussehen, ist avaskulär und wird von der Gelenkflüssigkeit ernährt. Er enthält wenige Fasern; Schäden können zu Arthritis oder Degeneration führen. Der Knorpel besteht aus Zellen (Chondrozyten und Chondroblasten) und einer Matrix. Chondrozyten formen die Knorpelstruktur, während Chondroblasten die Matrix synthetisieren. Die Matrix enthält organische Bestandteile wie Kollagenfasern und Proteoglykane sowie anorganische Verbindungen wie Kalzium, Magnesium und Phosphat. Die Matrix des hyalinen Knorpels ist homogen.
Intraartikuläre Elemente: Einige Gelenke besitzen zur Verbesserung der Stabilität Spitzen oder Menisken (Knie) und Lippen oder Labren (Schulter und Hüfte). Diese Strukturen bestehen aus Faserknorpel. Faserknorpelgewebe besteht aus Zellen (Chondrozyten und Chondroblasten) und einer Matrix. Die Matrix enthält organische Bestandteile wie Kollagenfasern und Proteoglykane sowie anorganische Verbindungen wie Kalzium, Magnesium und Phosphat. Die Matrix ist faserig und besteht aus Kollagenbündeln.
Histologie der Muskulatur
Skelettmuskulatur (quergestreifte Muskulatur): Sie ist über Sehnen oder Aponeurosen an den Knochen befestigt und bildet den fleischigen Teil der Gliedmaßen und der Körperwand. Sie besteht aus langen, zylindrischen, mehrkernigen Zellen, die für die Bewegung des Körpers und seiner Teile verantwortlich sind. Skelettmuskeln sind von Bindegewebe umgeben, das sich als Sehne und Muskelfaszien (dichtes Bindegewebe) fortsetzt. Sehnen sind Muskelverlängerungen, die am Knochen ansetzen und aus demselben dichten, regelmäßigen faserigen Bindegewebe bestehen wie die Muskelfaszien. Jede Muskelfaser ist vom Endomysium umhüllt, Faserbündel vom Perimysium und der gesamte Muskel vom Epimysium.
Anatomie der unteren Extremität
Die Strukturen der unteren Extremität sind von oberflächlich nach tief:
- Haut: Besteht aus Epidermis, Dermis und Subkutis. Enthält Schweißdrüsen, Talgdrüsen und sensorische Nervenendigungen.
- Oberflächliche Faszie: Besteht aus lockerem Bindegewebe und Fettgewebe, das mit der Haut verbunden ist.
- Tiefe Faszie: Besteht aus dichtem Bindegewebe, das oberflächliche Venen wie die Vena saphena magna (medial am Bein) und die Vena saphena parva (hinten am Bein) begleitet. Es gibt Venenplexus, Nervenendigungen und Lymphgefäße. Diese Faszie ist an den Muskeln befestigt.
- Muskeln: Skelettmuskulatur, die in verschiedenen Ebenen angeordnet ist (Oberschenkel: vorderer, hinterer, medialer Bereich; Unterschenkel: vorderer, seitlicher, hinterer Bereich; Fuß: dorsal und plantar).
- Nerven: Die terminalen Äste des Plexus lumbalis sind der Nervus femoralis (innerviert die vorderen Oberschenkelmuskeln) und der Nervus obturatorius (innerviert die medialen Oberschenkelmuskeln). Der Nervus ischiadicus, ein Endast des Plexus sacralis, innerviert die hinteren Oberschenkelmuskeln. In der Kniekehle teilt er sich in den Nervus fibularis (für Unterschenkel und Fuß) und den Nervus tibialis (für die hinteren Bereiche von Unterschenkel und Fuß).
- Arterien: Die Arteria femoralis im Oberschenkel wird in der Kniekehle zur Arteria poplitea, die sich in die Arteriae tibiales anterior und posterior sowie die Arteria fibularis aufteilt. Diese Arterien bilden Arterienbögen am Fuß.
- Venen: Die tiefen Venen bilden Geflechte, die sich zu den Venae fibularis und tibialis vereinigen, welche die Vena poplitea bilden. Diese setzt sich als Vena femoralis fort, die von der Vena saphena magna in den Oberschenkel drainiert wird.
- Knochen: Femur, Patella, Tibia, Fibula, Tarsus, Metatarsus und Phalangen.
Anatomie der oberen Extremität
Die Strukturen der oberen Extremität sind von oberflächlich nach tief:
- Haut: Besteht aus Epidermis, Dermis und Subkutis. Enthält Schweißdrüsen, Talgdrüsen und sensorische Nervenendigungen.
- Oberflächliche Faszie: Besteht aus lockerem Bindegewebe und Fettgewebe, das mit der Haut verbunden ist.
- Tiefe Faszie: Besteht aus dichtem Bindegewebe, das oberflächliche Venen wie die Vena cephalica (lateral), Vena basilica (medial) und die Venenplexus der Hand begleitet. Es gibt auch Nervenendigungen und Lymphgefäße. Diese Faszie ist an den Muskeln befestigt.
- Muskeln: Skelettmuskulatur, die in verschiedenen Ebenen angeordnet ist (Oberarm: vorderer und hinterer Bereich (Trizeps); Unterarm: Beuger/Pronatoren vorne, Strecker/Supinatoren hinten; Hand: Thenarmuskeln (Daumen), Mittelhandmuskeln und Hypothenarmuskeln (kleiner Finger)).
- Nerven: Die fünf Endäste des Plexus brachialis sind der Nervus axillaris (Schulter), Nervus musculocutaneus (Oberarm), Nervus radialis (Ober- und Unterarm), Nervus ulnaris (Unterarm und Hand) und Nervus medianus (Unterarm und Hand).
- Arterien: Die Arteria brachialis im Oberarm teilt sich am Ellenbogen in die Arteria radialis und Arteria ulnaris für den Unterarm. Diese Arterien bilden Arterienbögen an der Hand.
- Venen: Die tiefen Venen bilden Geflechte, die sich zu den Venae radialis und ulnaris im Unterarm vereinigen. Diese Venen bilden die Venae brachiales, die in die Vena axillaris münden, welche die oberflächlichen Venen aufnimmt.
- Knochen: Humerus, Radius, Ulna, Karpalknochen, Metakarpalknochen und Phalangen.
Bandscheibenvorfall: Gelenktypen
Bandscheibenvorfälle können bei verschiedenen Gelenktypen auftreten, darunter synoviale Gelenke, Symphysen und Faserknorpel.
Schulterluxation
System: Gelenk
Körperteil: Schulter
Material: Kapsel (fibröses Bindegewebe)