Hitlers Außenpolitik: Von der Machtergreifung bis zum Krieg

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Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 erlangte Hitler politische Macht. Als neuer Reichskanzler konnte er seine außenpolitischen Ziele umsetzen: die Revision des Versailler Vertrages, die Schaffung von Lebensraum im Osten, den Schutz deutscher Minderheiten im Ausland sowie die Wiederaufrüstung des Militärs. Die Außenpolitik Hitlers und der Nationalsozialisten war auf Krieg ausgerichtet; Hitler hatte diese Ziele in seinem Buch „Mein Kampf“ ausführlich dargelegt. Zwischen der Machtergreifung 1933 und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges brach Hitler mehrere internationale Verträge und völkerrechtliche Verpflichtungen und setzte seinen Willen mit militärischer Gewalt durch.

Die ersten Schritte zur Kriegsvorbereitung

Am 3. Februar 1933 hielt Hitler eine geheime Ansprache vor Reichswehrgenerälen, in der er den Aufbau einer Wehrmacht, die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht sowie eine stärkere Einbindung der Jugend ankündigte. Am 20. Juli 1933 wurde das Reichskonkordat mit dem Vatikan beschlossen, welches die straffreie Ausübung der katholischen Religion im Deutschen Reich gewährleistete. Damit gelang es den Nationalsozialisten, Kritiker aus den katholischen Reihen zu besänftigen. Auf der internationalen Bühne erhielt Hitler außenpolitische Anerkennung.

Bruch internationaler Abkommen

Am 14. Oktober 1933 trat das Deutsche Reich aus dem Völkerbund aus. Eine Volksabstimmung am 12. November 1933 unterstützte mit 95,1 % diesen Schritt. Am 26. Januar 1934 unterzeichnete das Reich einen bilateralen Nichtangriffs- und Gewaltverzichtspakt mit der Republik Polen. Für Hitler hatte diese Abmachung nur vorübergehenden Wert. Im Januar 1935 folgte nach einer Volksabstimmung die Rückgliederung des Saarlandes, das zuvor noch Mandatsgebiet des Völkerbundes war. Das nationalsozialistische Deutschland wertete die Abstimmung als Bekenntnis zum nationalsozialistischen Deutschland. Am 16. März 1935 folgte das offizielle Gesetz zum Aufbau der Wehrmacht, dessen Grundlage die allgemeine Wehrpflicht war. Mit diesem Gesetz wurde der Versailler Vertrag verletzt. Am 18. Juni 1935 schloss das Deutsche Reich ein Flottenabkommen mit Großbritannien; Deutschland durfte nun eine Seerüstung in Höhe von 35 % der britischen Stärke haben. Großbritannien schloss das Abkommen entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrages und setzte damit die Appeasement-Politik durch, eine Politik der Beschwichtigung Hitlers.

Eskalation der Aggression

Am 7. März 1936 wurde das entmilitarisierte Rheinland von deutschen Truppen besetzt. Das Deutsche Reich hatte zuvor den Locarno-Vertrag von 1925 einseitig aufgekündigt. Im August 1936 verfasste Hitler eine geheime Denkschrift zum Vierjahresplan, in der festgelegt wurde, dass die deutsche Wehrmacht und die deutsche Wirtschaft in vier Jahren kriegstauglich sein mussten. Am 25. Oktober 1936 wurde die „Achse Berlin-Rom“ begründet. Die Achsenmächte beteiligten sich inoffiziell am Spanischen Bürgerkrieg und unterstützten den faschistischen General Francisco Franco. Für Hitler war dies die Feuertaufe der Wehrmacht. Am 25. November 1936 schlossen Deutschland und Japan den Antikominternpakt zur Bekämpfung der Kommunistischen Internationale. Italien trat dem Antikominternpakt am 6. März 1937 bei.

Der Weg in den Krieg

Am 12. März 1938 begann mit dem Einmarsch der Wehrmacht der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Am 26. September 1938 unterzeichneten vier Mächte (Deutschland, Italien, Großbritannien und Frankreich) das Münchner Abkommen, mit dem die „sudetendeutsche Frage“ beantwortet werden sollte. Das Sudetenland, ein Teil der Tschechischen Republik, wurde vertragsgemäß an das Deutsche Reich angeschlossen. Am 15. März 1939 wurde die Rest-Tschechei vom Deutschen Reich annektiert und zum „Reichsprotektorat Böhmen und Mähren“ erklärt. Die Slowakei wurde formell unabhängig, blieb aber unter deutschem Einfluss. Mit dieser Annexion brach Hitler das Münchner Abkommen. Am 2. April 1939 erteilte Hitler der Wehrmacht den Befehl, sich auf einen Angriffskrieg gegen Polen vorzubereiten. Am 1. September 1939 folgte der militärische Überfall auf Polen.

Die Appeasement-Politik der Westmächte

Europa stand zwischen 1933 und 1939 noch unter dem Trauma des Ersten Weltkrieges. Die einstigen Siegermächte des Ersten Weltkrieges duldeten zähneknirschend die innen- und außenpolitischen Machenschaften Hitlers. Mit ihrer zurückhaltenden Appeasement-Politik stärkten sie nicht nur den Machtwillen des Diktators, sondern schwächten wegen Hitlers politischer Erfolge auch den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Erst mit dem Überfall auf Polen waren die Mächte Großbritannien und Frankreich zu einer Kriegserklärung an Deutschland bereit.

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