Humanismus, Reformation & Renaissance: Kunst, Glaube, Wandel

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Humanismus: Geistige Erneuerung in Europa

Der Humanismus ist eine kulturelle Bewegung, die im 14. Jahrhundert entstand und sich im 15. und 16. Jahrhundert in Europa ausbreitete. Sein zentrales Ziel war die volle Entfaltung der geistigen Fähigkeiten des Menschen. Die Humanisten sahen die Ideale des antiken Griechenlands und Roms als Vorbild für Bildung und Kultur. Bedeutende Vertreter dieser Bewegung waren unter anderem Erasmus von Rotterdam und Dante Alighieri.

Die Protestantische Reformation: Religiöser Umbruch

Die Protestantische Reformation war eine Reihe religiöser Bewegungen, die im 16. Jahrhundert im westlichen Christentum entstanden und zu neuen Formen des Christentums führten. Im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert besaß die Katholische Kirche erhebliche politische und wirtschaftliche Macht, was zu Kritik und Reformforderungen führte.

Martin Luthers Kritikpunkte

  • Allein der Glaube rettet: Luther betonte, dass Menschen allein durch ihren Glauben gerettet werden können, nicht durch ihre Taten im Leben.
  • Universelles Priestertum: Er vertrat die Ansicht, dass alle Gläubigen Priester sind und es keiner besonderen Priesterweihe bedarf.
  • Reduzierung der Mittlerrolle: Die Bedeutung der Priester als Mittler zwischen Menschen und Gott sollte reduziert werden.

Die Gegenreformation: Antwort der Katholischen Kirche

Als Reaktion auf die Protestantische Reformation beschloss die Katholische Kirche, eine Gegenreformation zu organisieren. Ziel war es, verlorene Gläubige zurückzugewinnen und interne Reformen einzuführen. Dies geschah maßgeblich durch die Einberufung des Konzils von Trient.

Die Kunst der Renaissance: Ausdruck des Humanismus

Die Kunst der Renaissance ist ein direkter Ausdruck des Humanismus und wird als eine kulturelle Bewegung definiert, die im 15. Jahrhundert in Italien ihren Ursprung hatte. Sie stellte eine bemerkenswerte Entwicklung dar, insbesondere in den Bereichen Architektur, Skulptur und Malerei.

Merkmale der Renaissance-Kunst

Architektur

  • Dekoration: Medaillons, Jakobsmuscheln, Steinblöcke.
  • Typische Gebäude: Kirchen, Paläste, Bibliotheken.
  • Raumkonzept: Einheitlicher und rationaler Raum.
  • Formen: Dekorative Säulen, Bögen, Kuppeln.

Skulptur

  • Naturalismus
  • Perspektive
  • Interesse an Bewegung und Schönheit

Malerei

  • Perspektive
  • Bedeutung der Farbe
  • Einführung der Ölmalerei
  • Themen: Aktdarstellungen, Landschaften, mythologische Szenen.

Bedeutende Künstler und Werke der Renaissance

Quattrocento (15. Jahrhundert)

  • Brunelleschi: Kirchen von San Lorenzo, Palazzo Pitti, Kuppel des Doms von Florenz.
  • Alberti: Santa Maria Novella.
  • Donatello: Heiliger Georg.
  • Ghiberti: Paradiestür des Baptisteriums in Florenz.
  • Masaccio: Adam und Eva, Die Dreifaltigkeit.
  • Botticelli: Primavera, Die Geburt der Venus.
  • Andrea Mantegna: Der tote Christus.

Cinquecento (16. Jahrhundert) – Rom als Kunstzentrum

  • Bramante: Entwurf für den Petersdom.
  • Michelangelo: Laurentinische Bibliothek, Pietà, David, Moses, Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle (u.a. Die Erschaffung Adams).
  • Leonardo da Vinci: Mona Lisa, Das letzte Abendmahl.
  • Raffael: Die Schule von Athen, Sixtinische Madonna.
  • Tizian: Porträt Karls V., Das Bacchanal der Andrier, Danaë (Der Goldregen).

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