Humanismus und die Revolution des Buchdrucks: Eine neue Ära des Wissens
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Humanismus
Eine neue Art des Denkens
Im 14. Jahrhundert begannen sich in Italien Literaten für klassische griechisch-lateinische Autoren zu interessieren. Dies führte zu einem Mentalitätswandel, bei dem der Mensch als Mittelpunkt der Welt betrachtet wurde. Diese Bewegung wurde als Humanismus bezeichnet.
Im 15. Jahrhundert verbreitete sich der Humanismus in ganz Europa. Im 16. Jahrhundert spricht man dann von der Renaissance.
Merkmale des Humanismus
- Die Verherrlichung des Menschen mit seiner Vernunft und Freiheit.
- Die Wiederentdeckung der griechisch-lateinischen Kultur und die Übersetzung großer Autoren wie Platon und Aristoteles.
- Ein starkes Interesse an Wissenschaft und technischem Fortschritt sowie ein neuer wissenschaftlicher Geist.
- Die Förderung der Landessprachen (z.B. Französisch, Italienisch).
Der prominenteste Vertreter des christlichen Humanismus war Erasmus von Rotterdam.
Die Verbreitung des Humanismus
Ab Mitte des 15. Jahrhunderts erleichterte die Erfindung des Buchdrucks die Verbreitung humanistischer Ideen erheblich.
Anfangs waren die Druckkosten sehr hoch, weshalb die ersten Ausgaben nur in Zentren wie Venedig, Paris und Antwerpen produziert wurden. Doch schon bald verbreitete sich der Buchdruck in andere Städte.
Ein frühes gedrucktes Werk war beispielsweise Die Freuden der Jungfrau Maria (1471). Im 16. Jahrhundert zirkulierten bereits rund 200.000 gedruckte Bücher in Europa.
Rolle der Akademien und Universitäten
Die Akademien waren wichtige Förderer des humanistischen Denkens. Ihre Studien konzentrierten sich auf Sprache, Literatur und Philosophie. Sie wurden von Gelehrten gegründet und durch die Schirmherrschaft wohlhabender Mäzene unterstützt, die sich der Übersetzung alter Handschriften und dem Austausch von Wissen und Ideen widmeten.
Auch die Universitäten spielten eine wichtige Rolle bei der Bildung und der Verbreitung neuen Wissens, darunter bedeutende Einrichtungen wie Bologna, Padua, Florenz, Leuven und Alcalá de Henares.
Die Erfindung des Buchdrucks
Bis Mitte des 15. Jahrhunderts wurden Bücher und Dokumente hauptsächlich von Mönchen in Klöstern von Hand kopiert und vervielfältigt.
Das Gutenberg-Drucksystem revolutionierte die Buchproduktion durch die Einführung der Typografie. In seiner Werkstatt entwickelte Johannes Gutenberg hölzerne Formen für einzelne Buchstaben aus Metall, wodurch die ersten beweglichen Lettern entstanden.
Mit diesem neuen System konnte Gutenberg eine große Anzahl von Kopien in der Zeit herstellen, die ein Mönch für eine einzige Kopie benötigte. Ein Meilenstein war die Gutenberg-Bibel, die 1455 in Mainz gedruckt wurde.