Hume, Rousseau und die Aufklärung: Kontexte & Ideen

Eingeordnet in Geschichte

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,71 KB

Hume: Historischer Kontext

  • England nach der Revolution von 1688

    Die „Bürgerliche Revolution“ führte zur Etablierung einer parlamentarischen Monarchie und Herrschaft. Dies ermöglichte eine stärkere Beteiligung der Bürger an der Gesetzgebung sowie die Gewährung politischer und wirtschaftlicher Freiheiten, einschließlich religiöser Toleranz und der Abschaffung von Monopolen. England entwickelte sich zur führenden Wirtschaftsmacht mit einer aufstrebenden Industrie und einem starken Kapitalismus.

  • Vorrevolutionäres Frankreich

    Geprägt vom „aufgeklärten Absolutismus“ mit dem Motto: „Alles für das Volk, aber ohne das Volk“. Es zeigte sich ein wachsender Einfluss von Säkularisierung, Deismus und Atheismus.

Rousseau: Historischer Kontext

  • Vorrevolutionäres Frankreich

    Der aufgeklärte Despotismus herrschte, wobei der Monarch seine absolute Macht von Gott ableitete. Der König war der Souverän und besaß die gesamte Autorität. Die Ideen des Adels und der hohen Bourgeoisie prägten die Monarchien des Kontinents. Es gab Bestrebungen zur Umsetzung eines staatlichen Bildungssystems und zur Säkularisierung. Das Motto dieser Monarchien lautete: „Alles für das Volk, aber ohne das Volk“.

  • England

    Im Gegensatz dazu galt in England: „Der König herrscht, aber er regiert nicht“. Eine gewählte parlamentarische Regierung führte zu einer Demokratisierung der Politik.

  • Nordamerikanische Kolonien

    Die aufklärerischen Ideen wurden hier nicht nur von einigen Adligen und Bürgern befürwortet, sondern vom Volk selbst. Dies führte 1776 zur Unabhängigkeit der Kolonien und zur Verfassung der Vereinigten Staaten.

Soziokultureller Kontext: Die Aufklärung

Die Aufklärung war eine neue kulturelle, politische, soziale und erzieherische Bewegung, die sich über Europa und Amerika erstreckte. Sie verteidigte folgende Prinzipien:

  • Das Vertrauen in kritisches Denken und die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis.
  • Die Bedeutung von Bildung und Wissensentwicklung.
  • Den Fortschritt der Menschheit durch Wissen, der zu mehr Glück und Weiterentwicklung führen sollte.

Wichtige Vertreter der Aufklärung nach Region:

  • Schottland: David Hume und Adam Smith
  • England: John Locke und Jeremy Bentham
  • Frankreich: Die Enzyklopädisten und Materialisten
  • Deutschland: Immanuel Kant

Wirtschaftlicher Liberalismus und Industrielle Revolution

Die Aufklärung leitete die Einführung des Wirtschaftsliberalismus ein, mit der Abschaffung von Monopolen und der Anerkennung des Privateigentums als Grundrecht. Gleichzeitig begann die Industrielle Revolution (u.a. durch die Dampfmaschine), was zu wachsenden Städten und der Entstehung des Proletariats führte.

Philosophischer Kontext der Aufklärung

Wichtige philosophische Strömungen und Ideen:

  • Rationalismus und Empirismus: Zwei zentrale Erkenntnistheorien der Zeit.
  • Humes Emotivismus: Die Auffassung, dass menschliche Handlungen nicht von der Vernunft, sondern von Gefühlen abgeleitet werden.
  • Französische Aufklärung:
    • 1. Generation: Montesquieu und Voltaire
    • 2. Generation: Die Enzyklopädisten
  • Rousseau: Er teilte nicht alle Ideale der Aufklärung und antizipierte bereits Ideen der Romantik.
  • Kant: Seine Philosophie stellte eine Synthese aus Rationalismus und Empirismus dar und entwickelte eine formale Moral.

Verwandte Einträge: