Die Ideenlehre Platons: Eine Einführung
Classified in Philosophie und Ethik
Written at on Deutsch with a size of 4,16 KB.
Die Ideenlehre Platons
Erkenntnislehre
Die vier kognitiven Aktivitäten der Seele
Die Seele verfügt über vier kognitive Aktivitäten: Vermutung, Glaube, Denken und Intelligenz. Vermutung und Glaube führen zu bloßen Meinungen, während Denken und Intelligenz zur wahren Erkenntnis (Wissenschaft) führen. Vermutung bezieht sich auf das "Wissen" von Bildern und ist die niedrigste Form der Meinung. Glaube hingegen bezieht sich auf das "Wissen", das von den Wahrnehmungen natürlicher und künstlicher Wesen abgeleitet ist. Denken ist die diskursive Aktivität, die sich mit mathematischen Objekten befasst, während Intelligenz die unmittelbare Erkenntnis von Ideen ermöglicht.
Die Seele
Die menschliche Seele hat eine dreigliedrige Struktur: die vernünftige Seele (unsterblich), die Seele des Mutes und die Seele der Begierde. Die vernünftige Seele ist der Teil, der zur Erkenntnis fähig ist. Die Verbindung von Leib und Seele ist zufällig und vorübergehend.
Die Ideen
Das Gute
Die Idee des Guten ist die höchste Form und das absolute Prinzip der Wirklichkeit. Sie ist die Idee der Ideen und steht jenseits des Seins. Alle Dinge sind nur gut, insofern sie an der Idee des Guten teilhaben.
Wissenschaft
Wahres Wissen ist universell, notwendig und unveränderlich. Es gibt zwei Arten von Wissenschaft: das Wissen über mathematische Objekte durch Denken und das Wissen über Ideen durch Intelligenz (Dialektik).
Dialektik
Die Dialektik ist die Methode, mit der die Intelligenz die Ideen erkennt. Sie ist ein Prozess des Aufstiegs zur Idee des Guten und des Abstiegs zu den einzelnen Ideen. Die Dialektik ist die höchste Form der Wissenschaft.
Verständliche Wesen
Verständliche Wesen sind die Ideen und mathematischen Objekte. Sie sind unveränderlich, notwendig und universell und die einzigen wahren Wesen. Sie sind das Objekt der wahren Erkenntnis.
Fühlende Wesen
Fühlende Wesen sind die Objekte der sinnlichen Welt. Sie sind materiell, veränderlich und vergänglich. Sie sind nicht wahr im eigentlichen Sinne, sondern nur Abbilder der Ideen.
Weitere Begriffe
Allegorie
Eine Allegorie ist eine literarische Figur, die einen Gedanken durch Bilder ausdrückt.
Künste
Die Künste sind die verschiedenen Bereiche der Mathematik, wie Geometrie und Arithmetik.
Schlussfolgerung
Eine Schlussfolgerung ist das Ergebnis einer Argumentation.
Wissen
Wissen ist die Tätigkeit der rationalen Seele, verständliche Wesen zu erkennen.
Bildung
Bildung ist der Prozess des Aufstiegs von der Unwissenheit zur wahren Erkenntnis. Sie ist zentral für den Idealstaat.
Essenz
Die Essenz ist das, was ein Ding zu dem macht, was es ist.
Idee
Eine Idee ist ein immaterielles, unveränderliches, notwendiges, universelles und absolutes Wesen.
Mensch
Der Mensch ist eine Verbindung von Körper und Seele. Die Seele ist der wichtigere Teil.
Unwissenheit
Unwissenheit ist der Zustand derer, die die sinnliche Welt für real halten.
Bilder
Bilder sind die Schatten und Spiegelungen von fühlenden Wesen.
Intelligenz
Intelligenz ist die Fähigkeit, Ideen zu erkennen.
Meinung
Meinung ist "Wissen", das auf Wahrnehmungen beruht und nicht wahr ist.
Denken
Denken ist die diskursive Aktivität, die sich mit mathematischen Objekten befasst.
Prinzip
Die Idee des Guten ist das Prinzip aller Dinge.
Vernunft
Vernunft ist die Fähigkeit der Seele zu lernen.
Weisheit
Weisheit ist eine der drei Tugenden, die für Gerechtigkeit notwendig sind.
Verständliche Wesen
Verständliche Wesen sind unveränderliche, notwendige und universelle Wesen.
Schatten
Schatten sind die Abbilder von Objekten in der sinnlichen Welt.
Annahme
Eine Annahme ist eine vorläufige Voraussetzung.
Wahrheit
Wahrheit ist die Eigenschaft der verständlichen Wesen.