Ilerda: Römische Stadt Lleida und ihre Archäologie

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Die Reste der antiken römischen Gebäude in Ilerda (heute Lleida) geben keinen Hinweis auf eine Besiedlung im späten zweiten Jahrhundert v. Chr. Die Gründung der Stadt sollte wahrscheinlich am Anfang des ersten Jahrhunderts v. Chr. erfolgt sein. In der frühen Zeit des Augustus gewann sie an Bedeutung, erhielt den Titel Municipium und wurde monumentalisiert.

Historische Bedeutung und Quellen

Mehrere klassische Quellen berichten über Ilerda, besonders im Zusammenhang mit der Schlacht, die 49 v. Chr. zwischen den Anhängern Cäsars und Pompeius stattfand und auch von Cäsar in "De Bello Civile" beschrieben wurde.

Archäologische Entdeckungen und Stadtstruktur

Allerdings wurden die römischen Reste der Stadt, die unter späteren Bauten begraben lagen, erst durch jüngste archäologische Ausgrabungen ans Licht gebracht. Obwohl bisher Strukturen in verschiedenen Teilen der Stadt entdeckt wurden, konnten noch keine sicheren Rückschlüsse auf die zentrale Stadtstruktur gezogen werden.

Die Stadtmauer umfasste den gesamten Hügel der Seu Vella und reichte hinunter bis zum alten Lauf der Flüsse Segre und Noguerola, mit einer Gesamtfläche von 23 Hektar.

Die Topographie der Stadt, mit einem steilen oberen Teil und einem weniger bekannten unteren Teil zwischen dem Vorgebirge und den beiden Flüssen, erschwerte die Vermessung. Die ursprüngliche Struktur, die weitgehend auf römischen Fundamenten basierte, wurde durch spätere Zerstörungen stark verändert.

Öffentliche Gebäude und Infrastruktur

Der Bereich der öffentlichen Gebäude im östlichen Teil der Stadt entspricht dem äußersten Osten der Stadt, der sich in die Ebene erstreckt. Dort befand sich die Kreuzung des Cardo Maximus und des Decumanus Maximus, die eine große Allee bildeten.

Die öffentlichen Bäder aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr. sind das bisher bemerkenswerteste entdeckte Gebäude und behielten ihre Funktion möglicherweise auf die eine oder andere Weise bis in die Zeit des muslimischen Lleida.

Das Forum hingegen befand sich nach bisheriger Hypothese am anderen Ende der Stadt, in der Nähe der alten Brücke (möglicherweise der heutigen Brücke nach Saint John).

Andere teilweise erhaltene Überreste entsprechen einigen Domus (Wohnhäusern) und einer möglichen Ausdehnung des Cardo Maximus sowie anderer Straßen, während andere Strukturen noch nicht ausgegraben wurden, um ihre Natur mit Sicherheit festzustellen.

Krise und Wiederaufbau

Im Laufe des dritten Jahrhunderts n. Chr. muss Ilerda eine schwere Krise erlitten haben, da, wie die Archäologie zeigt, viele Gebäude verlassen wurden. Im Jahr 449 griffen die Sueben und Bagauden die Stadt an, die jedoch später wieder aufgebaut wurde.

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