Immanuel Kant: Erkenntnistheorie, Ethik und Gesellschaftsvertrag
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Kant: Ethik und Politik im Einklang
Kant glaubt, wie Platon und Aristoteles, dass Ethik und Politik Hand in Hand gehen müssen. Er fügt hinzu, dass das Gesetz der Entwicklung für vollkommen gilt.
Kants Erkenntnistheorie: Synthese von Empirismus und Rationalismus
Zur Theorie des Wissens, dem Kernanliegen der modernen Philosophie, unternimmt Kant eine Synthese aus dem Empirismus von Hume und dem Rationalismus von Descartes. Er begründet, dass Hume zwar alles mit den Sinnen beginnt, aber wie Descartes anerkennt, dass nicht alles Wissen aus Erfahrung stammt.
Diese Synthese nannte Kant die Kritik. Er behauptet, dass Wissen auf einer Mischung aus Erfahrung (a posteriori) und dem, was nicht von außen kommt und dem Subjekt entspringt (a priori), basiert.
Kant und die Wissenschaft: Synthetische Urteile a priori
Für die Theorie des Wissens nimmt Kant die Naturwissenschaften, insbesondere die Mathematik und Physik Newtons, als Modell. Er erklärt die Mischung aus analytischen und synthetischen Urteilen, insbesondere die synthetischen Urteile a priori. Dies bedeutet, dass Newtons Wissenschaft universell und notwendig ist, wie analytische Urteile, aber nicht tautologisch, sondern erkenntniserweiternd, wie synthetische Urteile.
Gesellschaftsvertrag: Hobbes, Rousseau und Kant
Während Aristoteles die Gesellschaft und den Staat als natürlich für die menschlichen Zwecke betrachtet, gehen Thomas Hobbes, Rousseau und Kant davon aus, dass die Gesellschaft aus einem Pakt, einem Gesellschaftsvertrag, entsteht. Für diese Vertragstheoretiker ist der natürliche Zustand des Menschen ein vorsozialer Zustand.
Unterschiede zwischen Hobbes, Rousseau und Kant
- Hobbes: Ging von einem Naturzustand aus, der einem ständigen Krieg aller gegen alle glich: "Homo homini lupus est" (Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf). Er glaubte, dass diese unhaltbare Situation die Menschen zwang, einen Gesellschaftsvertrag zu schließen, um ihr Leben und ihr Eigentum zu schützen. Dieser Vertrag sei künstlich, da der Mensch von Natur aus unsozial und einsam sei.
- Rousseau: Dachte, dass die Menschen im Naturzustand in einem Zustand der Wildheit lebten und weder gut noch schlecht (amoralisch) waren. Er sah dies als eine glückliche Zeit der Menschheit, in der es keine biologischen Unterschiede gab. Mit der Entwicklung von Landwirtschaft und Bergbau kam jedoch Reichtum und damit Privateigentum, was zur Ungleichheit der Menschen führte. Daher sei ein sozialer, von Rousseau ebenfalls als künstlich bezeichneter Vertrag notwendig.
- Kant: Sah den Naturzustand als einen Zustand "wilder und gesetzloser Freiheit", in dem der Mensch unter der Androhung von Gewalt lebt, da jeder tut, was ihm gefällt und seine Instinkte leiten. Er hält den Gesellschaftsvertrag für die erste moralische Verpflichtung, die uns Menschen aus dem Naturzustand in den Staat führt, um Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit zu suchen.
Kants Metaphysik und Ethik
In Bezug auf die Metaphysik gibt Kant Hume Recht, dass dieser bei seinem Versuch, Metaphysik zu einer Wissenschaft zu machen, gescheitert ist. Kant glaubt jedoch, dass Metaphysik nicht geordnet werden kann, da es keine wissenschaftlichen Antworten auf metaphysische Fragen gibt.
Kant sagt, dass die Metaphysik die Grundlage der Moral bildet, im Gegensatz zur Moralphilosophie Humes (Emotivismus), die besagt, dass nicht die Vernunft, sondern die Gefühle uns zum Handeln veranlassen.