Immanuel Kant: Leben, Philosophie und Hauptwerke
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Biografie Immanuel Kants
Immanuel Kant, geboren 1724 in Königsberg (heute Kaliningrad, Russland), war ein deutscher Philosoph. Als Sohn eines bescheidenen Sattlers wuchs er im Pietismus auf, einer philosophischen Grundlage des Luthertums. An der Universität Königsberg studierte er Theologie und war Schüler von Martin Knutzen, der ihn mit der rationalistischen Philosophie von Leibniz und Wolff vertraut machte und sein Interesse an den Naturwissenschaften, insbesondere an der Newtonschen Mechanik, weckte.
Kants Idee der Aufklärung
Für Kant ist die Aufklärung der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit (Befreiung des Menschen). Kant argumentiert auch, dass dieses Projekt nicht in Gruppen durchgeführt werden kann, sondern jeder Mensch diesen Weg eigenständig und ohne äußere Einflüsse gehen muss.
Grundlagen von Kants Philosophie
Wissen verändert das Leben der Menschen, da es die „Kerninteressen“ des Menschen berührt. Diese Interessen manifestieren sich in drei zentralen Fragen:
- Was kann ich wissen?
- Was soll ich tun?
- Was darf ich hoffen?
Diese drei Fragen münden wiederum in die vierte und umfassendste Frage: Was ist der Mensch?
Kritik der reinen Vernunft
Sein Ansatz ist vor allem auf den Gedanken von vier Philosophen aufgebaut: Descartes, Hume, Newton und Kopernikus.
Die Erkenntnisvermögen nach Kant
Kant untersuchte sorgfältig die Erkenntnisvermögen, die er wie folgt gliederte:
Die Sinnlichkeit
Die Fähigkeit, Daten von den Sinnen zu empfangen und unsere Umwelt wahrzunehmen.
Der Verstand (Denkvermögen)
Die Fähigkeit zur Abstraktion, die Daten nach Begriffen ordnet und auf mentaler Ebene gruppiert.
Die Vernunft
Kant definiert die Vernunft als das höchste Erkenntnisvermögen, das unsere geistig-rationalen Entscheidungen leitet und in Einklang bringt.
A priori Formen der Vernunft / Reine Ideen
Diese Begriffe sind a priori bekannt, im Voraus festgelegt und als wahr akzeptiert, da sie eine einheitliche Konsistenz mit der Wirklichkeit aufweisen. Sie manifestieren sich in drei transzendentalen Ideen:
- Welt: Die Gesamtheit aller Konzepte und Ideen unserer externen Erfahrungen.
- Seele: Unter diesem Begriff werden die subjektiven Phänomene unserer inneren Erfahrung vereint.
- Gott: Die Verbindung zwischen subjektiven und objektiven Erfahrungen.
Kritik der praktischen Vernunft
Kants Stellung zu den Problemen der Metaphysik ist komplex: Einerseits ist das menschliche Wissen auf Erfahrung begrenzt, sodass wir das Absolute nicht erkennen können. Andererseits betrachtet er den Menschen als ein mit Vernunft begabtes Wesen, das eine unbedingte moralische Kraft besitzt, wodurch die Metaphysik als ein natürliches Bedürfnis des Menschen erscheint.
Die Vernunft ist nicht nur ein Instrument der Erkenntnis, sondern muss auch unser tägliches Leben leiten. Oftmals werden unsere Entscheidungen jedoch von Emotionen und Gefühlen bestimmt, wodurch die Vernunft in den Hintergrund tritt.
Kritik der Urteilskraft
Kant konzentriert seine Vision auf eine duale teleologische Bestimmung: Der formale Zweck ist ästhetisch und subjektiv, während der objektiv wahre Zweck organisch ist.
Kant führt in diesem Werk den Begriff des Genies ein, das die Kraft des Geistes besitzt, „das Unaussprechliche im Zustand der Seele in einer bestimmten Repräsentation auszudrücken und allgemein mitteilbar zu machen“.
Kants Lehren über das Genie
- Erstens: Genie ist ein Talent für die Kunst und nicht für die Wissenschaft.
- Zweitens: Es ist notwendig, zwischen Einbildungskraft und Verstand zu unterscheiden.
- Drittens: Das Genie zeigt sich nicht in der bloßen Nachahmung oder der Anwendung von Regeln, sondern in der freien Äußerung ästhetischer Ideen, die die Einbildungskraft ohne Anleitung von Regeln hervorbringt, aber dennoch im Einklang mit einem bestimmten Konzept steht.
- Viertens: Der unbeabsichtigte Zweck, der die Einbildungskraft im Einklang mit dem Verstand setzt, kann nicht durch das Befolgen von Vorschriften – sei es der Wissenschaft oder mechanischer Nachahmung – erlernt werden, sondern entspringt allein der Natur des Genies.