Immanuel Kant: Leben, Werk und Einfluss auf die Aufklärung
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Immanuel Kant
Leben
Geboren 1724 in Königsberg, Preußen, in einer bürgerlichen Mittelklassefamilie, gestorben 1804. Beeinflusst durch: Pietismus, Rationalismus, Empirismus, Mathematik, Physik, Newton, und die Aufklärung. Hauptwerke: Kritik der reinen Vernunft, Was ist Aufklärung? Beantwortung der Frage, Kritik der praktischen Vernunft, Kritik der Urteilskraft.
Historischer Kontext
18. Jahrhundert: Historisches Ambiente, geprägt vom Aufstieg des Bürgertums und dem Niedergang der alten ständischen Gesellschaftsordnung. Wirtschaft: Landwirtschaft, Handwerk, Manufakturen. Industrielle Revolution: Handel, Marine, Fertigung, Banken, Börsenkrise... Wirtschaftliche Probleme: Kriege, Verschuldung von Bauern und Bürgertum, Bevölkerungswachstum... Dies führte zu Aufständen (Französische Revolution 1789). Reformen zielten darauf ab, die Macht von Adel und Kirche zu beschränken.
Aufgeklärter Despotismus
Aufgeklärter Despotismus: Teile des Bürgertums forderten Reformen, ohne jedoch eine neue Regierungsform zu etablieren. Reformen wurden zum Wohle des Volkes durchgeführt, um Glück und Fortschritt zu fördern.
Die Rolle der Frau
Frauenstatus: Kant verweigerte Frauen bürgerliche und politische Rechte (im Gegensatz zu Condorcet und Gouges) und betrachtete sie als passive Bürger.
Kulturelle Aufklärung
Kulturelle Aufklärung: In England durch die Glorious Revolution von 1688, in Frankreich durch die Revolution von 1789. Förderung des wissenschaftlichen und kritischen Geistes, des rationalistischen Vertrauens und Glaubens. Eine Metapher für das Licht der Wahrheit, Wissen, Vernunft, Erhabenheit, Ordnung, Güte und Kontrolle. Eine Waffe gegen die Dunkelheit.
Kritik und Vernunft
Kritik und Vernunft: Individuelle und kollektive Nutzung kritischer Argumentation wurde als Weg zum Glück betrachtet. Kritik richtete sich gegen Absolutismus, religiöse Privilegien... Freiheit wurde in allen Bereichen angestrebt. Philosophen verstanden sich nicht nur als Denker, sondern auch als Geschäftsleute und Bürger. Förderung der Erziehung durch den Gebrauch der Vernunft für den Fortschritt der Menschheit. Die Verbreitung der aufgeklärten Kultur und die Leidenschaft für Unterricht und Erziehung führten zur Einführung der Schulpflicht im öffentlichen Recht. Lehrer schufen eine Menge nützliches Wissen.
Religion und Staat
Staatsreligion: Befürwortung von Toleranz und Frieden, Ablehnung von Religion im Namen des Krieges. Kritik an der Macht der Kirche und des Papstes zugunsten der Könige. Fortschritte in der Wissenschaft seit der Renaissance reichten nicht aus, um religiöse Erklärungen zu ersetzen. Neue Werte für den sozialen Zusammenhalt wurden gesucht: Gesellschaftsvertrag, Menschenrechte...
Bürgerliche Werte
Der Kapitalismus bot keine Unterstützung für eine bestimmte Religion, sondern für persönliche oder religiöse Prinzipien, die alle transzendenten, aber rationalen Kräfte teilten. Wunder und Geheimnisse wurden als irrational abgelehnt. Bürgerliche Werte und die Ablehnung der Sklaverei standen im Gegensatz zu Privilegien. Neue Regelungen und wissenschaftlich fundierte Kenntnisse und Techniken wurden zur Verteidigung eingesetzt.
Frauenbildung
Frauen- und Mädchenbildung im 18. Jahrhundert: Aufklärung, aber auch weiterhin sexistisches und diskriminierendes Verhalten, das traditionelle weibliche Rollen festschrieb. Weniger Mädchen besuchten die Schule, erhielten nicht die gleiche Bildung, Universitäten standen ihnen nicht offen. Rousseau: Das Wesen der traditionellen weiblichen Rolle und die Notwendigkeit, diese einzuhalten.
Philosophie der Aufklärung
Philosophie der Aufklärung: Ein neues Modell der Rationalität, empirisch, kritisch, unabhängig, frei, natur- und fortschrittsorientiert. Rationalismus und Empirismus: Allgemeine Grundsätze der metaphysischen Erkenntnis wurden konkreter und überprüfbarer. Private Erfahrungen führten zu allgemeinen Gesetzen. Wissenschaftliche Erkenntnisse basierten auf Erfahrungen, die durch die Sinne gewonnen wurden. 2. Kritizismus: Kritische Rationalität aufgrund von Selbstkritik und Kritik von außen. 3. Autonomie: Die Vernunft ist die einzige Richtschnur, getrennt von Religion.
Kants politische Ansichten
Kant glaubte an einen gemäßigten Liberalismus in der Politik. Kritik der Vernunft und der Autonomie: Die kritische Vernunft ist Richter und Angeklagter zugleich. Das Prinzip der Autonomie der Vernunft lehnt die Führung durch Autoritäten ab. Jeder Mensch soll selbst Richter über sich sein. Die Freiheit des Denkens, die Freiheit der Rede und die Möglichkeit zur öffentlichen Nutzung der Vernunft sind unerlässlich. Mit Freiheit erreichen die Menschen Unabhängigkeit und sozialen Fortschritt. Der König soll die Entscheidungen der Bürger in religiösen Fragen respektieren und Vorschläge zur Verbesserung des Gesetzes berücksichtigen.
Natur und Freiheit
Getrennte Betrachtung der Welt der menschlichen Natur und der physischen Welt. Newton akzeptiertes Modell der physischen Welt: Natürliche Phänomene folgen vollständig gesetzmäßigen Abläufen. Die menschliche Welt ist durch die natürliche Freiheit des Menschen zu handeln gekennzeichnet. Die Natur hat einen geheimen Plan und eine Tendenz zur Förderung der Freiheit in der Geschichte.
Idee der Geschichte
Fortschrittsidee in der Philosophie und Geschichte: Die Geschichte zielt auf objektive Güte (Postulate der praktischen Vernunft, dass Gott existiert). Das Ziel ist eine oberste soziale, bürgerliche Gesellschaft in der Welt, ewiger Frieden, eine perfekte Verfassung. Die Idee des politischen Gesellschaftsvertrags ersetzt die theologische Legitimität der Herrschaft durch einen geheimen Vertrag. Die Legitimität des neuen modernen Staates basiert nicht auf theologischen oder erblichen Rechten. Der Mensch muss aus seinem natürlichen Zustand, der von Grausamkeit, Torheit und Zerstörung der Vernunft geprägt ist, in einen Zustand der Zivilgesellschaft übergehen.
Rechtsstaatlichkeit
Rechtsstaatlichkeit: Der Übergang aus dem natürlichen Zustand des Menschen erfolgt durch einen Vertrag, der Gesetze festlegt. Das Ziel des Staates ist es, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, bürgerliche Rechte und eine Verfassung zu etablieren, wodurch die Freiheit aller gewährleistet wird. Eine abhängige Regierung kann nicht zum Vorteil Einzelner handeln, wenn dies anderen schadet. Die Verfassung und das Recht des Staates sollen so objektiv wie möglich sein. Die konstitutionelle republikanische Form ist der beste Staat, die Monarchie kann sich idealerweise zu einer solchen entwickeln.
Merkmale der Gewaltenteilung
Merkmale der Gewaltenteilung: Legislative und Exekutive sollten nicht in einer Hand liegen. Niemand darf gezwungen werden, auf eine bestimmte Art und Weise glücklich zu sein, sondern jeder soll seinen eigenen Weg suchen können. Relative Gleichheit der Rechte. Bürgerliche Vermögenswerte (Immobilien) und nicht passives Eigentum. Das Prinzip der Unvertretbarkeit des Rechts der Völker auf Teilnahme an der Legislative. Die Grundlage dafür ist die Idee der Regulierung, nicht empirisch.
Kritik der theoretischen Vernunft
Rationalistische Kritik der theoretischen Vernunft: Nach der theoretischen Vernunft: Das Objekt ist die Beurteilung der Vernunft selbst, ihrer Fähigkeit zur Vernunft und ihrer Grenzen. Sie befasst sich mit wissenschaftlicher und metaphysischer Erkenntnis. Das Studium der Physik (wie die Dinge sind) ist zuständig für die Erkenntnis der Wahrheit. Die Kritik der reinen Vernunft ist zuständig für die Mathematik, die durch Gesetze als notwendig erscheint: z.B. Wasser bei 100 °C, 3 + 2 = 5.
Praktische Vernunft
Praktische Vernunft: Kein Diebstahl, Teilnahme an Aktivitäten und Streben nach Freiheit. Die Kritik der praktischen Vernunft befasst sich mit moralischen und ethischen Fragen, Politik, Religion, untersucht, wie die Dinge sein sollen, lernt aus der Geschichte. Das Buch zum ewigen Frieden ist eine zwingende Voraussetzung. Was ist Aufklärung? Beantwortung der Frage.
Was ist Aufklärung?
Was ist Aufklärung? Antwort auf die Frage: Der Austritt der Menschheit aus selbstverschuldeter Unmündigkeit, ist der Einsatz des eigenen Verstandes. Sapere aude (wage es, deinen eigenen Verstand zu gebrauchen). Aufklärung erfordert Denk- und Meinungsfreiheit, die Freiheit des öffentlichen Gebrauchs der Vernunft.