Imperialismus & Kolonialismus: Eine Ära des Wandels (1870-1914)
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Imperialismus und Kolonialismus (1870-1914)
Die Zeit zwischen 1870 und 1914 war eine Ära tiefgreifender Veränderungen, die trotz einer anfänglich starken internationalen Friedensperspektive von wachsenden Spannungen geprägt war. Diese Periode sah bedeutende Entwicklungen in verschiedenen Bereichen:
- Ausbau der Demokratie, begleitet von zunehmenden Spannungen zwischen einzelnen Ländern.
- Große Fortschritte der Zweiten Industriellen Revolution und die Entwicklung des modernen Kapitalismus.
- Starkes Bevölkerungswachstum, Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Fortschritt der Arbeiterbewegung.
- Entwicklungen in den Bereichen Bildung und Wissenschaft sowie innovative Strömungen in der Kunst.
Große Internationale Mächte
- Westeuropa:
- Großbritannien verlor seine industrielle Vorherrschaft an Deutschland und die Vereinigten Staaten, blieb aber die führende kommerzielle und finanzielle Macht der Welt.
- Frankreich behielt seine Position unter den Großmächten.
- Rest des Kontinents: Die Länder des Mittelmeerraums sowie das Österreichisch-Ungarische und Russische Reich zeigten eine geringere Entwicklung.
- Balkanregion: Unter der Herrschaft des dekadenten Osmanischen Reiches wurde sie zu einem „Pulverfass“.
- Außerhalb Europas:
- Die USA entwickelten sich nach dem Sezessionskrieg (1861-1865) zu einer bedeutenden Industriemacht.
- Japan unternahm eine rasche Industrialisierung, was sein Gewicht im pazifischen Raum erhöhte.
Internationale Beziehungen in Europa
- Bismarcksche Bündnissystem (1871-1890): Ziel war es, Frankreich zu isolieren. Zu diesem Zweck basierte es auf einem System geheimer Bündnisse, das unter anderem das Dreikaiserbündnis zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland umfasste.
- Bewaffneter Friede (1891-1914): Diese Periode wird so genannt, weil die europäischen Länder massiv aufrüsteten und zwei große Bündnisblöcke bildeten:
- Die Triple Entente, gebildet von Frankreich, Russland und dem Vereinigten Königreich.
- Der Dreibund, gebildet von Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien.
Politische Systeme
- Westeuropa: Parlamentarische Systeme.
- Mittel- und Osteuropa: Autoritäre politische Systeme:
- Österreichisch-Ungarisches Reich: Eine Doppelmonarchie mit zwei Kronländern: Österreich und Ungarn.
- Russisches Reich: Ein autokratisches System.
- Osmanisches Reich: Mit vielen Nationalitäten, besonders auf dem Balkan.
- Außerhalb Europas: Die USA und Japan hatten parlamentarische Systeme.