Impressionismus: Merkmale, Künstler und Claude Monet

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Impressionismus: Eine Übersicht

Historischer Kontext

  • Mitte des 19. Jahrhunderts: Übergang vom Realismus zum Impressionismus.
  • Zeit des Wandels:
    • Wirtschaftlich: Industrielle Revolution und Imperialismus (Zentrum: London).
    • Politisch: Frankreich (Zentrum: Paris).
  • Frankreich wird zum Zentrum der Kunstwelt.
  • Die Bourgeoisie bleibt die wichtigste soziale Schicht und Kunstkäuferschicht.

Entstehung und Einführung

  • Beginn um 1863; die industrielle Revolution und die Erfindung der Fotografie forderten neue künstlerische Wege.
  • Maler produzierten oft Werke ohne Auftraggeber (Mäzene).
  • Vertriebswege:
    • Akademien (offizielle staatliche Kunstsammlungen).
    • Galerien: Zunehmende Bedeutung, besonders in Paris und Rom.
  • Kunstkonsum verbreitete sich auch in breiteren Bevölkerungsschichten.
  • Bruch mit der klassischen Malerei, Beginn der modernen Malerei.
  • Entstehung neuer Bildtypen; Ziel war Innovation.
  • Der Name „Impressionismus“ war ursprünglich abwertend gemeint (abgeleitet von Monets Bild Impression, Sonnenaufgang).
  • Ziel: Festhalten des flüchtigen Augenblicks und des Lichts im Freien (Pleinairmalerei).
  • Einflüsse: Constable, Goya, Velázquez, Turner, japanische Drucke, Realismus, Fotografie.

Hauptmerkmale des Impressionismus

  • Technik: Öl auf Leinwand.
  • Hauptthemen: Landschaften, Stadtansichten, Szenen des modernen Lebens; Porträts seltener.
  • Sichtbarer, lockerer Pinselstrich („Komma-Strich“), der den Malprozess erkennen lässt.
  • Malen im Freien (Pleinairmalerei) für hohe Lichtintensität.
  • Helle Farbpalette, Darstellung von Licht- und Farbveränderungen je nach Tageszeit und Wetter.
  • Farbe wird wichtiger als die Linie; Konturen lösen sich auf.
  • Verzicht auf reines Schwarz, Schatten werden farbig dargestellt.
  • Verwendung reiner Farben, oft unvermischt nebeneinandergesetzt (optische Mischung im Auge des Betrachters).
  • Helle, leuchtende und klare Farben.
  • Oft geringe Tiefenwirkung, Betonung der Fläche.
  • Momentaufnahme: Festhalten eines einzigartigen, nicht wiederholbaren Augenblicks.
  • Wichtige Künstler: Édouard Manet (Wegbereiter), Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Edgar Degas, Camille Pissarro, Alfred Sisley, Berthe Morisot.

Claude Monet: Ein Hauptvertreter

  • Monets lange und produktive Karriere war prägend für den Impressionismus.
  • Ziel: Darstellung von Licht, Atmosphäre und deren Veränderungen.
  • Einsatz von Farbkontrasten zur Steigerung der Leuchtkraft.
  • Bekannte Werke und Serien: Impression, Sonnenaufgang, Die Brücke von Argenteuil, Bahnhof Saint-Lazare, Mohnfeld bei Argenteuil, Serie der Kathedrale von Rouen, Seerosen.
  • Einflüsse: Japanische Drucke, Édouard Manet, Eugène Boudin.

Phasen in Monets Schaffen

Die 1870er Jahre
Ländliche Landschaften (Argenteuil)
  • Motive: Boote, Brücken, blühende Wiesen, oft im Freien bei Argenteuil gemalt.
  • Darstellung von Wasserreflexionen.
  • Werk: Impression, Sonnenaufgang (1872, namensgebend für die Bewegung).
  • Weitere Werke: Regatta bei Argenteuil, Mohnfeld bei Argenteuil, Die Brücke von Argenteuil.
Stadtlandschaften
  • Motive: Ansichten von Paris.
  • Bahnhöfe mit Dampf und Rauch als Symbol der Modernität.
  • Betonung des flüchtigen Augenblicks.
  • Werke: Serie vom Bahnhof Saint-Lazare.
Familienszenen
  • Motive: Sein Sohn Jean und seine Frau Camille.
  • Werk: Porträts von Camille Monet, oft im Garten.
Die 1880er Jahre
  • Umzug nach Vétheuil, Malerei der dortigen Landschaft.
  • Oft melancholische Landschaften, beeinflusst durch den Tod seiner Frau Camille (1879).
Ab 1883: Giverny
Motive aus der Umgebung
  • Ländliche Szenen in der Normandie.
  • Felsküsten der Normandie.
  • Serie der Kathedrale von Rouen (Ziel: Darstellung wechselnder Lichtverhältnisse zu verschiedenen Tageszeiten).
  • Bäume am Ufer der Epte (Pappeln).
  • Malerei seines Gartens in Giverny, insbesondere des berühmten Seerosenteichs.
  • Werke: Felsen bei Pourville, Klippen bei Étretat, Heuhaufen-Serie.
Auslandsreisen
  • 1899-1904: Reisen nach London (Serie der Themse-Brücken und des Parlaments).
  • 1908: Reise nach Venedig (Venedig-Ansichten).

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