Impressionismus und Romantik: Kontext und Merkmale
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Historischer Kontext des Impressionismus
Die Bewegung entstand in Paris in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
- Große Boulevards, Parks und Ausstellungen entstehen, ebenso wie Monumente wie der Eiffelturm.
- Künstler und Intellektuelle treffen sich in Cafés, um über Kunst, Politik, Poesie etc. zu diskutieren (Identifikation mit dem Bohème-Künstler).
- Die Kunstwelt dreht sich noch immer um die Salons (Ausstellungen, die von der Akademie organisiert werden).
- Die Farbenlehre von Chevreul wird von den Impressionisten in ihren Werken angewendet.
- Die Entwicklung industrieller Farben fördert die Freilichtmalerei (Malen im Freien).
- Entdeckung der Fotografie: Die Malerei wird von der Notwendigkeit befreit, die Realität exakt abzubilden, was die Palette der technischen Möglichkeiten erweitert.
- Japanische Kunst kommt nach Paris. Deren Farbgebung und Lichtbehandlung sind sehr wichtig für die Künstler.
Merkmale des Impressionismus
- Ursprung des Namens: 1874 organisierte eine Gruppe von Künstlern, deren Werke von den akademischen Salons abgelehnt wurden, eine eigene Ausstellung in Paris. Monet präsentierte dort ein Gemälde mit dem Titel „Impression, Sonnenaufgang“. Ein Kritiker betitelte seine Rezension spöttisch „Die Ausstellung der Impressionisten“, was der Bewegung ihren Namen gab.
- Die Bewegung ist im Wesentlichen malerisch, zeigt aber auch Interesse an der Darstellung des Flüchtigen in kleineren Skulpturen.
- Eine Gruppe französischer Maler ist hauptsächlich zwischen 1870 und 1880 aktiv. Ihre Kunst verkauft sich zunächst schlecht.
- Die Kunst ersetzt das Konzeptionelle durch das Wahrnehmbare. In der Natur gibt es keine Linien, nur Licht und Farbe.
- Die Landschaft wird in einem Prozess der Abstraktion dargestellt, der die abstrakte Kunst vorwegnimmt.
- Sie führen den Realismus zu seiner letzten Konsequenz: die Erfassung der Wirklichkeit in einem bestimmten Augenblick. Sie malen im Freien (Pleinairmalerei) mit einer lockeren und schnellen Technik.
- Einfluss der japanischen Kunst.
- Bedeutung des Wassers und seiner Lichteffekte.
- Die Gemälde sind relativ kleinformatig.
- Dominanz der Farbe über die Zeichnung. Helle, kontrastierende Farben.
- Farben werden nicht auf der Palette gemischt, sondern oft direkt auf der Leinwand aufgetragen (optische Mischung).
- Wiederholung von Motiven unter verschiedenen Lichtbedingungen (Serien).
Historischer Kontext der Romantik
(Teilweise ähnlich dem Neoklassizismus)
- Industrielle Revolution, Entstehung des Proletariats, Revolution im Transportwesen, Bedeutung der Akademien und Salons.
- Zeit der bürgerlichen Revolutionen: Das Bürgertum stellt sich gegen die absolutistische Monarchie und die Restaurationen (Aufstände 1820, 1830, 1848). Unterstützung durch Proletariat und Intellektuelle.
- Aufkommen des Nationalismus: Einigung Deutschlands und Italiens. Unabhängigkeitskriege Griechenlands (gegen das Osmanische Reich) und Belgiens. Intellektuelle wie Lord Byron (englischer romantischer Dichter) kämpfen in Griechenland.
- Weite Verbreitung von Medien (Zeitungen, Zeitschriften) beschleunigt die Verbreitung künstlerischer Ideen und Methoden.
- Einfluss der Philosophie: Kant (Gefühl als Erkenntnismittel), Fichte (Idealismus, Bedeutung des Ichs), Rousseau (Liebe zur Natur und zu den Leidenschaften).
Merkmale der Romantik
- Klassizismus und Romantik sind oft gegensätzliche Bewegungen, beeinflussen sich aber auch gegenseitig (z.B. Marseillaise-Relief am Arc de Triomphe). Beide suchen eine Flucht aus der Realität, jedoch auf unterschiedliche Weise.
- Enge Verbindung zur Literatur. Der Name leitet sich von „Roman“ ab. Werke wie Goethes „Faust“ verkörpern den Geist der Romantik.
- Die romantische Haltung prägt alle Lebensbereiche. Der romantische Künstler lebt seine Kunst. Es ist eine Art, die Welt zu verstehen.
- Hinwendung zum Exotischen (Orient), zum Mittelalter (Historismus) oder zur Welt der Fantasie, des Luxus und der Üppigkeit.
- Bruch mit der klassischen Tradition und der Akademie in zweierlei Hinsicht: thematisch (neue historische, revolutionäre oder zeitgenössische Themen) und technisch (komplexe, oft dynamische Kompositionen, manchmal skizzenhaft).
- Betonung von Vielfalt statt Uniformität. Verherrlichung des Individualismus sowie nationaler Traditionen und Bräuche anstelle eines einzigen akzeptierten Modells.
- Verherrlichung des Irrationalen, Imaginären und der Traumwelt. Vorliebe für das Fantastische, Irreale. Religiosität, die an Mystik grenzt.
- Vorliebe für Abenteuer, Risiko und Kampf. Darstellung des unzufriedenen, suchenden Individuums.
- Betonung von Emotionen und Ausdruck von Schmerz.
- Schönheit ist nicht immer das primäre Ziel der Kunst.
- Aufwertung der Skizze und des Unvollendeten als eigenständige Ausdrucksform (Genialität).
- Die Natur als Quelle der Inspiration und Zufluchtsort des Menschen auf der Suche nach Glück.