Indirekte Rede (Reported Speech): Regeln und Zeitformen

Eingeordnet in Englisch

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 5,6 KB

Indirekte Rede (Reported Speech): Die wichtigsten Regeln

1. Aussagesätze (Statements)

Die indirekte Rede wird meist mit einem einleitenden Verb (z. B. sagen, erzählen) und der Konjunktion dass (optional) gebildet. Dabei verschieben sich Zeitformen, Pronomen und Ortsangaben.

Beispiele für Aussagesätze

  • Sie sagte: "Du hast mein Geld gestohlen." -> Sie sagte, (dass) er ihr Geld gestohlen hatte.
  • Anny sagte: "Ich bin hungrig." -> Anny sagte, (dass) sie hungrig sei (oder war).

2. Zeitformenverschiebung (Tense Shifts)

Wenn das einleitende Verb in der Vergangenheit steht (z. B. said), verschieben sich die Zeitformen der direkten Rede in die Vergangenheit.

Übersicht der Zeitformen

  • Present Simple ("go home") -> Simple Past (Sie sagte, sie ging nach Hause.)
  • Present Continuous ("Ich gehe nach Hause") -> Past Continuous (Sie sagte, sie sei nach Hause gegangen.)
  • Simple Past ("Ich ging nach Hause") -> Past Perfect / Simple Past (Sie sagte, sie sei nach Hause gegangen.)
  • Past Continuous ("Ich wollte nach Hause") -> Past Perfect Continuous (Sie sagte, sie habe nach Hause gehen wollen.)
  • Present Perfect ("Ich habe nach Hause gegangen") -> Past Perfect (Sie sagte, sie sei nach Hause gegangen.)
  • Present Perfect Continuous ("Ich bin nach Hause gegangen") -> Past Perfect Continuous (Sie sagte, sie sei nach Hause gegangen.)

Modalverben und Hilfsverben

  • Soll / Wird (Will / Shall) ("Ich will nach Hause gehen") -> Würde (Would) (Sie sagte, sie würde nach Hause gehen.)
  • Kann / Darf (Can / May) ("Ich kann schwimmen") -> Konnte / Könnte (Could / Might) (Sie sagte, sie könne schwimmen.)

Ausnahmen bei der Zeitverschiebung

a) Allgemeingültige Wahrheiten

Er sagte: "Ehrlichkeit ist die beste Politik." -> Er sagte, dass Ehrlichkeit ist / war die beste Politik.

b) Ratschläge und Empfehlungen

Verben wie should, ought to, had better, must werden oft durch raten + Objekt + zu-Infinitiv ersetzt.

Ex: "Sie sollten dieses Buch lesen", sagte sie. -> Sie riet mir, das Buch zu lesen.

3. Pronomen und Deiktika

a) Pronomen und Possessivpronomen

Er sagte: "Ich habe vergessen, die Kombinationen von meinem Safe." -> Er sagte, er habe vergessen, die Kombinationen seines Safes.

b) Deiktika (Zeit- und Ortsangaben)

Die folgenden Angaben verschieben sich in der indirekten Rede:

  • this -> that
  • tonight -> that night
  • next month -> the following month
  • last year -> the previous year / the year before
  • here -> there
  • yesterday -> the day before
  • tomorrow -> the following day / the next day
  • today -> that day

4. Fragen (Questions)

a) Ja/Nein-Fragen

Sie fragte: "Ist dir kalt?" -> Sie fragte (mich), ob / wenn mir kalt sei (oder war). (Wortstellung wie im Aussagesatz)

b) W-Fragen

Er fragte: "Was machst du hier?" -> Er fragte (ihn), was er dort tue (oder mache). (Das W-Wort dient als Konjunktion)

5. Aufträge, Befehle, Ratschläge und Warnungen

Hierbei wird oft die Struktur Verb + Objekt + (nicht) + zu-Infinitiv verwendet.

Verben für Befehle und Bitten

Verben: bitten (ask), sagen (tell), raten (advise), einladen (invite), warnen (warn), erwarten (expect), erinnern (remind), zwingen (force), überzeugen (persuade), befehlen (order), lehren (teach), empfehlen (recommend), fördern (encourage), erlauben (allow).

Beispiele für Befehle
  • "Raus aus meinem Zimmer", sagte sie. -> Sie sagte mir, aus ihrem Zimmer zu gehen.
  • "Berühre meine Kamera nicht", sagte er. -> Er sagte ihr, seine Kamera nicht zu berühren.

Spezielle Reporting Verbs

a) Verb + zu-Infinitiv

Verben: versprechen (promise), anbieten (offer), drohen (threaten).

Ex: Er sagte: "Ich werde kommen." -> Er versprach, zu kommen.

b) Verb + Gerundium (-ing)

Verben: leugnen (deny), empfehlen (recommend), vorschlagen (suggest).

Ex: Sie sagte: "Warum gehen wir nicht ins Kino?" -> Sie schlug vor, ins Kino zu gehen. (Englisch: She suggested going to the cinema.)

Verwandte Einträge: