Die Industrialisierung Spaniens: Phasen und Herausforderungen (1959-1985)

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Die Stufen der Industrialisierung in Spanien

1. Die Konsolidierung des industriellen Prozesses (1959 - 1974)

Das Jahr 1959 markierte mit dem „Plan de Estabilización“ das Ende der Autarkie und den Beginn der wirtschaftlichen Liberalisierung in Spanien. Ab diesem Zeitpunkt erlebte Spanien ein starkes wirtschaftliches und industrielles Wachstum. Dies war maßgeblich auf den Zustrom ausländischen Kapitals (amerikanisch, schweizerisch etc.) und die Ansiedlung großer multinationaler Unternehmen zurückzuführen, die die zu dieser Zeit in Spanien gebotenen Vorteile nutzen wollten. Zu diesen Vorteilen zählten reichlich vorhandene und günstige Arbeitskräfte, kaum Arbeitskämpfe und eine sehr liberale Gesetzgebung.

In dieser Periode basierte die Industrie auf einer Reihe von günstigen Faktoren für ihre Entwicklung. Die Industrie siedelte sich dort an, wo reichlich Arbeit vorhanden war, die Gebiete gut mit Energie versorgt wurden, oder in der Nähe von Orten, an denen politische Entscheidungen getroffen wurden, sowie dort, wo Unternehmergruppen bereit waren zu investieren. Diese Industrie konzentrierte sich hauptsächlich in Katalonien, dem Baskenland, Asturien und Madrid.

Nach 1959 förderte der Staat die Schaffung weiterer Industriezentren, sogenannter „polos de desarrollo“, wie z.B. in Zaragoza, Burgos, Vigo und Sevilla. Die Sektoren, die ab den 60er Jahren eine bedeutende Entwicklung erfuhren, waren die Automobilindustrie, die Stahlindustrie, die Zementindustrie und die Schwefelsäureproduktion. Die Textilindustrie, der traditionelle Sektor, stagnierte hingegen. Die spanische Industrieentwicklung folgte einem Modell, das auf der Schaffung großer Fabriken basierte, die große Mengen an Energie verbrauchten und deren Arbeit in Montagelinien organisiert war.

2. Die spanische Industrie von 1975 bis 1985: Krise und industrielle Restrukturierung

Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts befand sich Spanien inmitten einer globalen Wirtschaftskrise. Die bisherige wirtschaftliche Entwicklung basierte auf hohen Unternehmensgewinnen, die durch die Ausbeutung von Arbeitskräften, die Nutzung billiger Energie (Öl) und die Dominanz der großen Wirtschaftsmächte auf dem Weltmarkt ermöglicht wurden. Mitte der 70er Jahre traf diese Krise auch Spanien. Diese Krise fiel mit einer Periode politischer Instabilität zusammen, was die Situation weiter verschärfte.

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