Die Industrialisierung Spaniens: Phasen, Ursachen und Krisen
Eingeordnet in Geographie
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 5 KB
1. Beginn der Industrialisierung (1850-1900)
Ursachen der Langsamkeit:
- Geringe Bevölkerungszahl und niedrige Kaufkraft.
- Verzögerter industrieller Prozess aufgrund von:
- Mangel an Rohstoffen und Energiequellen.
- Technologischer und wissenschaftlicher Rückständigkeit.
- Kapitalmangel.
- Politische Unruhen: Unabhängigkeitskrieg, Karlistenkriege, Regimewechsel.
- Verlust der Kolonien.
- Minifundismo.
- Geschäft.
- Unzureichende Industriepolitik im Sechsjährigen Revolutionären Sexenio (1868): Grubenfelder in Permanenz und freier Handel, was zu ausländischer Dominanz führte. Bei der Restauration führte Protektionismus zum Verlust industrieller Entwicklung und erleichterte externen Wettbewerb.
- Geringe nationale Initiative.
- Dominanz ausländischen Kapitals.
Merkmale der Produktion und Industriestandorte:
- Katalonien: Textil- und Papierherstellung.
- Asturien und Baskenland: Vorteile durch nahe Rohstoffe und Energiequellen, Metallurgie.
- Andalusien (Málaga): Hochöfen, die jedoch bald an Bedeutung verloren.
- Madrid: Herstellung grundlegender Konsumgüter.
Spanien blieb weitgehend ein Agrarland.
2. Industrielles Wachstum
Ursachen:
- Neutralität im Ersten Weltkrieg: Lieferung von Produkten an kriegführende Länder.
- Anstieg des Kohleabbaus und erhöhter Verbrauch.
- Höhere inländische Investitionen, bedingt durch:
- Kapitalallokation (Verlust Kubas).
- Exportgewinne während des Ersten Weltkriegs.
- Investitionen in die Infrastruktur (Diktatur Primo de Riveras förderte Industrie, Straßen, Brücken, Eisenbahn).
Industriestandorte:
Katalonien, Baskenland, Asturien, Valencia und Madrid.
3. Regression
Ursachen:
- Bürgerkrieg.
- Internationale Isolation und Blockade des Franco-Regimes.
- Ein Jahrzehnt der Autarkie (1940er Jahre).
4. Autarkie
Wirtschaftspläne:
- Plan Badajoz: Agrarischer Wandel und Förderung der Industrialisierung in der Region des Guadiana.
- Plan Jaén: Industrialisierung der Region.
Ursachen für das Ende der Autarkie:
- Ende der Isolation.
- Beitritt zu IWF, UN und Eurostat.
- Wirtschaftshilfe der USA.
Beginn der Stabilisierungspolitik mit Zielen für internes und externes wirtschaftliches Gleichgewicht sowie Verbesserung der Zahlungsbilanz.
5. Industrielle Entwicklung nach der Autarkie
Ursachen:
- Extern:
- Expansion des Weltkapitalismus.
- Niedrige Kosten und Freigabe von Energieimporten.
- Intern:
- Staatliche Förderung von Importen.
- Nationale Entwicklungspläne.
Erster Entwicklungsplan:
- Ziel: Anhebung des durchschnittlichen Einkommensniveaus und ausgewogene geografische Verteilung.
- Schwerpunkte der industriellen Entwicklung: Coruña, Vigo, Sevilla, Valladolid und Zaragoza.
- Schwerpunkte der industriellen Förderung: Burgos und Huelva, mit dem Ziel, die Infrastruktur zu stärken.
- Aktionen: Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion, technische Innovation und Strukturwandel.
- Zusätzliche Aktionen: Förderung des touristischen Potenzials.
Zweiter Entwicklungsplan:
- Organisation der Küstengebiete.
- Förderung in den Tälern des Ebro und Guadalquivir.
- Verbesserung der Nord-Süd-Verbindungen auf der Hochebene.
Dritter Entwicklungsplan:
- Ziele: Entwicklung nationaler Politik, Straßenbauplan, Elektrifizierungsplan für den ländlichen Raum.
6. Industriestandorte nach der Entwicklung
- Kantabrische Regionen (Asturien, Kantabrien, Baskenland): Schwerindustrie, Großindustrie.
- Mittelmeerregion: Stärkere Diversifizierung, kleine und mittlere Unternehmen.
- Madrid: Diversifizierung.
- Neue Gewerbeflächen: Ebro-Mittelmeer-Achse, galicische Küste, westliches Andalusien.
7. Krise der Industrialisierung
Ursachen:
- Extern:
- Steigende Ölpreise.
- Verknappung im Technologiezyklus.
- Konferenz der NPI.
- Intern:
- Schwache spanische Industriestruktur:
- Geringe Spezialisierung in reifen Branchen.
- Unzureichende Modernisierung und Technologie.
- Hohe Abhängigkeit vom Ausland (Energie, Kapital und Handel).
- Niedrige Investitionen.
- Hohe Verschuldung.
- Politische Faktoren: Übergangsphase nach Francos Tod.
- Schwache spanische Industriestruktur: