Die Industrie: Sektor, Faktoren & Arten

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Die Industrie

1. Der sekundäre Sektor

Der sekundäre Sektor besteht aus zwei Tätigkeiten: Industrie und Baugewerbe. Die Industrie ist die wichtigste Komponente des sekundären Sektors. Sie umfasst die Aktivitäten im Zusammenhang mit der Umwandlung von Rohstoffen in hergestellte Produkte.

Die Ursprünge der Industrie finden sich in der handwerklichen Produktion.

Die Industrie entstand im späten 18. Jahrhundert und entwickelte sich im 19. Jahrhundert (Industrielle Revolution). Der industrielle Prozess weist folgende Merkmale auf:

  • Einsatz von Maschinen, die durch eine Energiequelle angetrieben werden.
  • Arbeiter verrichten ihre Tätigkeit in Fabriken.
  • Arbeitsteilung: Jeder Arbeiter ist auf eine Produktionsphase spezialisiert.

2. Faktoren der industriellen Produktion

In allen industriellen Prozessen spielen folgende Faktoren eine Rolle:

a) Rohstoffe

Rohstoffe sind Ressourcen, die durch einen industriellen Prozess verarbeitet oder umgewandelt werden, oder bereits Halbfabrikate sind. Je nach Herkunft können sie unterteilt werden in:

  • Tierischen Ursprungs: Leder, Wolle, Milch usw.
  • Pflanzlichen Ursprungs: Kautschuk, Baumwolle, Leinen, Holz usw.
  • Mineralischen Ursprungs:
    • Metallisch: Eisen, Kupfer, Blei, Zink usw.
    • Nichtmetallisch: Phosphat, Ton, Kaolin usw.
    • Energetisch: Öl, Kohle, Uran usw.
  • Viele Rohstoffe, insbesondere pflanzlichen Ursprungs, dienen als Halbfabrikate für die chemische Industrie (z.B. zur Herstellung von Rayon, Nylon, Kunststoffen, PVC).

b) Energiequellen

Energiequellen sind natürliche Ressourcen, aus denen die notwendige Energie gewonnen wird, um Maschinen anzutreiben, Rohstoffe umzuwandeln, Güter zu transportieren und die Bewegung von Menschen zu erleichtern.

Seit der Industriellen Revolution begann die Nutzung von Energiequellen aus fossilen Brennstoffen wie Kohle und Öl. Später kamen Erdgas und Kernenergie hinzu. Die Vorkommen von Kohle und Öl sind begrenzt.

Daher werden zunehmend neue Energiequellen genutzt (Solarenergie, Windenergie, Geothermie, Gezeitenenergie und Biomasse).

Der Energieverbrauch gilt als ein Indikator für den Entwicklungsstand.

3. Arten der Industrie

a) Grundstoffindustrie

Die Grundstoffindustrie verarbeitet Rohstoffe zu Grundstoffen. Sie stellt Halbfabrikate für andere Unternehmen her.

Wichtige Zweige der Grundstoffindustrie sind:

  • Metallindustrie: Herstellung von Metallprodukten.
  • Stahlindustrie: Stahlproduktion.
  • Chemische Grundstoffindustrie: Herstellung von Basischemikalien.
  • Petrochemische Industrie: Verarbeitung von Erdöl (z.B. zu Benzin, Kunststoffen).

b) Investitionsgüterindustrie

Die Investitionsgüterindustrie stellt Maschinen und Anlagen her, die von anderen Industrien oder Sektoren genutzt werden. Sie verarbeitet Produkte der Grundstoffindustrie oder andere Investitionsgüter.

Wichtige Zweige sind:

  • Flugzeug- und Schiffbau: Herstellung von großen Flugzeugen und Schiffen.
  • Baumaschinenindustrie: Herstellung von Kränen und anderen Baumaschinen.
  • Maschinenbau für die Automobilindustrie: z.B. Roboter zur Fahrzeugherstellung.
  • Landmaschinenbau: Herstellung von schweren Landmaschinen wie Erntemaschinen.

c) Konsumgüterindustrie

Die Konsumgüterindustrie stellt Produkte her, die direkt an den Endverbraucher verkauft werden.

Wichtige Zweige sind:

  • Lebensmittelindustrie
  • Möbelindustrie
  • Haushaltsgeräteindustrie
  • Computer- und Elektronikindustrie
  • Textilindustrie

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