Zweite Industrielle Revolution: Auswirkungen und Folgen
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Das Wirtschaftswachstum und die zweite industrielle Revolution waren tiefgreifende Veränderungen. Der Wettbewerb zwischen den Nationen war hart, und technologische Innovationen führten zu wesentlichen Änderungen in der Arbeitswelt und Organisationspsychologie. Neue Wirtschaftsverbände entstanden, und internationale Markt-, Produktions-, Vertriebs- und Preisentscheidungen wurden getroffen.
Unternehmenszusammenschlüsse und Kartelle
Unternehmenszusammenschlüsse wie Kartelle und Trusts sowie Kapitalbeschaffung waren wichtige Strategien. Kartelle sind Vereinbarungen zwischen Unternehmen derselben Branche, um den Wettbewerb durch Preis- oder Lohnabsprachen zu verringern oder zu eliminieren. Trusts entstehen, wenn Unternehmen derselben Produktionsstufe zusammenarbeiten. Die Akkumulation von Kapital in diesen riesigen Unternehmen erfolgte besonders in den Vereinigten Staaten und Deutschland.
In einigen Ländern, wie den Vereinigten Staaten, blockierten Anti-Trust-Gesetze die Bildung von Trusts oder wirtschaftlichen Debekatzo. Protektionismus, also der Schutz inländischer Produkte vor ausländischer Konkurrenz, war eine Form des Wirtschaftsnationalismus. Zu diesem Zweck wurden Zölle erhöht, was zu höheren Steuersätzen auf importierte Produkte führte. Zunächst erhöhten europäische Länder (außer Großbritannien) die Preise für Agrarerzeugnisse, um das Scheitern des landwirtschaftlichen Sektors zu verhindern. Bald wurden protektionistische Maßnahmen auch im Industriesektor angewendet.
Technologischer Fortschritt und Innovation
Technologischer Fortschritt und Veränderungen in der Arbeitsorganisation waren die ersten Symptome der wirtschaftlichen Veränderungen während der zweiten industriellen Revolution. Neue Materialien und Energiequellen veränderten die Industrie. Die zweite industrielle Revolution kann als das "Stahlzeitalter" bezeichnet werden, da die kostengünstige Stahlproduktion eine wichtige Innovation war. Stahl ersetzte Eisen in vielen Anwendungen. Die Expansion von Nichteisenmetallen ab 1880 führte zur Veralterung der alten, schweren Industriestruktur. Die Mechanisierung der Industrie und die Massenproduktion führten zur Entstehung neuer Konsumgüter. Das Ford "T"-Modell und das kostengünstige Auto revolutionierten die Automobilindustrie. Beispiele für neue Konsumprodukte waren Staubsauger und Aspirin, die in den letzten Jahren im regelmäßigen Verkauf angeboten wurden. Elektrische Energie veränderte die Arbeit und das tägliche Leben der Menschen. Öl wurde als wichtiger Kraftstoff benötigt, und die chemische Industrie erlebte einen enormen Aufschwung.
Imperialismus und Kolonialismus
Die Verschärfung der wirtschaftlichen und politischen Rivalität zwischen den imperialistischen Mächten führte zur Ausweitung des Kolonialismus, insbesondere in Afrika. Der Kapitalismus strebte nach Gewinnen, dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen sowie Kapital. Der internationale Wettbewerb nahm im 19. Jahrhundert zu. Nach der Wirtschaftskrise des Jahrhunderts suchte man nach neuen Rohstoffen, natürlichen Ressourcen und Absatzmärkten in den besetzten Gebieten, um den Rückgang der Gewinne auszugleichen.
Der Imperialismus breitete sich auf alle Kontinente aus, und die europäischen Kolonialmächte dehnten ihren Einfluss aus. Die Ursachen und Faktoren für dieses Wirtschaftswachstum lagen unter anderem in der Versorgung der europäischen Bevölkerung mit Rohstoffen und neuen Märkten. Die europäischen Kolonialmächte besetzten und erweiterten ihre Gebiete (insbesondere das Vereinigte Königreich, Deutschland, Belgien, Italien usw.). Die Grundlage der Produktion des Kapitalismus veränderte die Rolle und Funktion der ehemaligen Kolonien radikal. Die kolonialisierte Welt wurde zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für die neuen Produktions- und Konsumzonen.
Britische Kolonialgebiete
In Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte und demografischem Überschuss aus dem Vereinigten Königreich und Europa wurde 1867 in Kanada eine Dominion gegründet, die eine hohe Kapazität zur Selbstverwaltung hatte, aber weiterhin Mitglied des britischen Empire blieb. Andere Kolonien dienten den Metropolen zur Ausbeutung von Rohstoffen und als Absatzmärkte.
Aufteilung Afrikas
Um 1880 war Afrika weitgehend unbekannt, und nur wenige Küstengebiete waren besetzt. Frankreich begann mit der Besetzung der Küste von Algerien, die bald zu einer Kolonie mit einer Million französischer Einwohner wurde. Dann dehnte Frankreich seinen Einfluss auf Tunesien und andere Gebiete wie Guinea, Marokko, Madagaskar, die Sahara und den Golf von Guinea aus. König Leopold II. von Belgien besetzte das Kongo-Becken. Die Beziehungen zwischen Großbritannien und Frankreich waren angespannt. Ägypten wurde 1882 von den Vereinigten Staaten besetzt. Um die Gefahr von Konflikten zwischen den europäischen Mächten zu minimieren, wurde auf Initiative von Reichskanzler Bismarck die Berliner Konferenz abgehalten, die die Aufteilung Afrikas regelte. In den folgenden Jahren begannen europäische Länder, Gebiete in Afrika zu besetzen. Die Auswirkungen der Kolonialisierung waren enorm und langfristig schädlich für die afrikanische Bevölkerung, da Armut und Stammeshass geschaffen wurden.