Die Zweite Industrielle Revolution: Innovationen & Wirtschaftswandel

Eingeordnet in Geographie

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,29 KB

Die Zweite Industrielle Revolution: Eine Ära des Wandels

Im späten neunzehnten Jahrhundert begann England, die Führung in der Zweiten Industriellen Revolution mit anderen aufstrebenden Wirtschaftsmächten wie Deutschland, den USA und Japan zu teilen. In dieser Phase lösten Strom und Öl die Kohle als primäre Energiequellen ab.

Schlüsseltechnologien: Elektrizität und Öl

Die Erfindung des Dynamos ermöglichte die Stromerzeugung, während Lichtmaschinen und Transformatoren die Übertragung von elektrischem Strom über weite Strecken ermöglichten. Elektrizität fand vielfältige Anwendungen in Industrie, Verkehr, Kommunikationssystemen, Freizeitgestaltung und Beleuchtung.

Die Ölförderung begann in den Vereinigten Staaten Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Die Erfindung des Verbrennungsmotors ermöglichte seine Nutzung als Kraftstoff für Automobile. Zudem wurde der Dieselmotor eingesetzt, um die Geschwindigkeit und Kapazität von Schiffen erheblich zu steigern.

Fortschritte in Industrie und Verkehr

  • Luftfahrt: Die Luftfahrt machte dank des Öls große Fortschritte; der erste erfolgreiche Flug der Gebrüder Wright fand 1903 statt.
  • Metallurgie: Die Metallurgie erhielt einen enormen Schub durch die Entwicklung neuer Metalle wie Edelstahl und Aluminium.
  • Automobilindustrie: Die Automobilindustrie erfuhr eine bedeutende Expansion, insbesondere durch Henry Fords Erfindung des Fließbands und die Produktion des erschwinglichen T-Modells.
  • Chemische Industrie: Die chemische Industrie, insbesondere in Deutschland, erreichte eine wichtige Entwicklung durch die Produktion neuer Düngemittel, Pestizide, Chemikalien, Farbstoffe und Arzneimittel.
  • Bauwesen: Schließlich wurden mit der Verwendung von Stahlbeton die ersten Wolkenkratzer gebaut.

Neue Produktionsmethoden und Unternehmensstrukturen

Im späten neunzehnten Jahrhundert wurde die Produktion zunehmend auf die Serienfertigung ausgerichtet, um die Produktivität zu steigern, Durchlaufzeiten zu verkürzen und Kosten zu senken. Diese neue Vorgehensweise, bekannt als Taylorismus, basierte auf der Zerlegung der Arbeit in einzelne Schritte entlang einer Produktionskette. Das bedeutet, jeder Arbeitnehmer hatte eine spezifische Aufgabe. Dieses System verbreitete sich in Amerika, und Henry Ford war einer der ersten, der es erfolgreich umsetzte.

Darüber hinaus wurde die industrielle Konzentration stimuliert, und Unternehmen wurden immer größer. Es wurden Vereinbarungen getroffen, um den Wettbewerb zwischen Unternehmen zu beschränken und Preise festzulegen. So entstanden neue Unternehmensformen:

  • Kartell: Vereinbarungen zwischen Unternehmen zur Preisabsprache.
  • Trust: Fusionen zwischen Unternehmen zur Monopolbildung.
  • Holdinggesellschaft: Eine Finanzgruppe, die die Mehrheit der Aktien einer Gruppe von Unternehmen und Banken besitzt.
  • Monopol: Das ausschließliche Recht eines Unternehmens, einen bestimmten Produktmarkt zu beherrschen.

Verwandte Einträge: