Die Dritte Industrielle Revolution: Merkmale und Spaniens EU-Integration
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Das aktuelle Modell der industriellen Entwicklung: Die Dritte Industrielle Revolution
Eine Abkehr von der Ölkrise Mitte der 1970er Jahre führte zur Entwicklung einer neuen Etappe der globalen Wirtschaft, die als *Dritte Industrielle Revolution* bezeichnet wird. Dies hat zur Entstehung neuer Unternehmenstypen geführt, die auf sogenannten Spitzentechnologien in Informatik, Elektronik und Ähnlichem basieren. Dabei ist die wissenschaftliche und technologische Forschung sowie deren Anwendung von großer Bedeutung.
Merkmale der Dritten Industriellen Revolution
Um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu steigern, versuchen diese, Produktionskosten zu senken und Gewinne zu erhöhen, indem sie sich in weniger entwickelte Länder verlagern. Dies wird als *industrielle Delokalisierung (ID)* bezeichnet. Für diese neue Art von Unternehmen sind bestimmte Standortfaktoren entscheidend:
- Nähe zu Universitäten und Technologiezentren
- Das Bestehen eines effizienten Kommunikationsnetzes (z. B. Züge, Flugzeuge)
- Eine gute Telekommunikationsinfrastruktur
Technologische Fortschritte und Automatisierung
Die Anwendung neuer Technologien wie Telematik und verbesserte Kommunikationssysteme ermöglichen es Unternehmen, große Mengen an Informationen zu übertragen und den Handel mit Waren und Dienstleistungen sowie den Personenverkehr auszuweiten. Für Unternehmen bedeutet dies vor allem die Automatisierung produktiver Prozesse dank der Entwicklung der Robotik. Dies führt zu einer Verringerung der Personalkosten, fragmentierten Produktionsverfahren und Echtzeit-Kommunikation zwischen den verschiedenen Betriebsstätten eines Unternehmens.
Neue Unternehmensstrategien
Diese neue Art von Unternehmen bevorzugt es, die Arbeitskräfte zu reduzieren, technologische Investitionen zu erhöhen und hochqualifizierte Spezialisten in Bereichen wie Design und Marketing einzustellen. Derzeit führen viele Unternehmen Outsourcing-Maßnahmen durch, d.h., sie lagern Leistungen und Prozesse aus, die zuvor intern erbracht wurden.
Industriepolitik und Marktliberalisierung
Die Industriepolitik hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Viele europäische Regierungen, darunter auch Spanien, waren der Ansicht, dass die damalige Prosperität durch Protektionismus gesichert werden sollte. Heute ist jedoch allgemein anerkannt, dass eine isolierte Industriestrategie nicht zielführend ist und die Liberalisierung des Marktes eine allgemeine Tendenz darstellt. Dies führte in Spanien in den 1990er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts zu einer Industriepolitik, die den Verkauf öffentlicher Unternehmen oder Teile der mit öffentlichen Geldern geförderten Industrie vorsah. Ziel war es, durch Privatisierung privates Kapital zur Förderung der Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu mobilisieren.
Die spanische Industrie und die EU (Beitritt 1985)
Spanien trat 1985 der EU bei und musste sich an die dort geltenden Regeln und Maßnahmen anpassen. Die spanische Industrie musste sich an die EU-Richtlinien anpassen.
Ziele für den Sekundärsektor
Die Ziele für den sekundären Sektor umfassten:
- Förderung von Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E)
- Steigerung der Produktivität
- Förderung des Binnenmarktes
- Erleichterung der internen Verlagerung in neue EU-Länder, um externe negative Folgen zu vermeiden
Auswirkungen des EU-Beitritts auf die spanische Industrie
1. Wegfall der Zölle
Der Wegfall der Zölle zwischen den EU-Staaten bedeutete, dass Industrieprodukte aus anderen EU-Ländern ohne zusätzliche Zölle in Spanien verkauft werden konnten. Dies führte zu verstärktem Wettbewerb und zwang viele Unternehmen, ihre Technik zu verbessern und sich an den Markt anzupassen.
2. Zustrom von Auslandskapital
Ausländisches Kapital wurde zur Übernahme bestehender Unternehmen genutzt. Dies ermöglichte es diesen Unternehmen, sich aus Krisen zu erholen, ihre Produktion zu steigern und ihre Rentabilität zu erhöhen. Allerdings führte dies manchmal dazu, dass die industrielle Struktur, die auf der Dominanz spanischer KMU basierte, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Nähe zum Markt einbüßte.
3. Finanzielle Unterstützung durch die EU
Spanische Unternehmen erhielten Zugang zu EU-Hilfen.