Industrielle Revolution: Ursachen, Entwicklung und Auswirkungen
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Die Industrielle Revolution: Ein Überblick
Demografische Revolution: Beginn eines Wachstums
Die Bevölkerung wuchs um 5 bis 10 Millionen. Die Ursachen waren die Steigerung der Produktion sowie Fortschritte in Hygiene und Medizin. Infolgedessen gab es einen Rückgang der Mortalität bei gleichbleibender Fertilität.
Agrarrevolution: Steigende Nachfrage und neue Methoden
Die erhöhte Nachfrage nach Nahrungsmitteln führte zu höheren Preisen. Zwei bedeutende Veränderungen waren die Privatisierung des Landes und die Anwendung neuer Anbaumethoden und -techniken. Es wurden Gesetze verabschiedet, die das alte herrschaftliche System beendeten und das Land in Privatbesitz überführten. Die wichtigsten Innovationen beim Anbau waren: die Abschaffung der Brache, die Einführung von Futterpflanzen, die fortschreitende Mechanisierung und neue Kulturen. Diese ermöglichten eine reichhaltigere und vielfältigere Ernährung der Bevölkerung.
Maschinen, Dampfkraft und Fabriken: Technologische Innovation
Ein weiterer Faktor war die technologische Innovation. Maschinen ersetzten zunehmend die Handarbeit und die alten Handwerkssysteme. Jeder technische Fortschritt steigerte die Produktivität und senkte die Kosten. Die ersten Maschinen wurden durch menschliche Kraft und Wasserkraft angetrieben. Die Dampfkraft revolutionierte die Produktion. Erfunden von James Watt, mit Kohle als Brennstoff, führte die Verbreitung der Fabrik zur Konzentration von Arbeitern, wobei jeder Arbeiter nur einen kleinen Teil der Produktionskette ausführte.
Textilindustrie: Die Anfänge der Mechanisierung
In Großbritannien war die erste mechanisierte Industrie die Baumwollindustrie. Es gab einen Handel mit Kattun, bedruckter Baumwolle aus Indien. Die britische Regierung verbot dessen Einfuhr. Zu den ersten Erfindungen gehörten das fliegende Weberschiffchen sowie Spinn- und Webmaschinen.
Kohle und Eisen: Die Stahlindustrie entsteht
Ein weiterer Pionier war die Stahlindustrie. Die Hochöfen wurden mit Steinkohle, Kokskohle, betrieben. Bessemers Erfindung eines Konverters ermöglichte die Umwandlung von Eisen in Stahl.
Eisenbahn und Dampfschiff: Revolution im Transportwesen
Im 18. Jahrhundert wurden in Großbritannien die Kommunikationsmittel verbessert. Die Eisenbahn wurde bereits im Bergbau eingesetzt. Das entscheidende Element war die Lokomotive von Stephenson.
Der Bau des Eisenbahnnetzes in Europa war ein großer Anreiz für die Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie. Die Bahn verkürzte die Fahrzeiten, erhöhte die Sicherheit und ermöglichte einen günstigeren Transport.
Zunahme des Handels: Die Entstehung einer Marktwirtschaft
Die industrielle Revolution machte einer Marktwirtschaft Platz, die auf den Verkauf ausgerichtet war. Dies führte zur Verbesserung des internen und externen Handels.
Liberalismus und Kapitalismus: Neue Wirtschaftssysteme
Das persönliche Interesse und das Streben nach maximalem Gewinn sind der Motor der Wirtschaft. Das Gleichgewicht auf dem Markt wird durch den Preismechanismus hergestellt, der auf die Nachfrage reagiert. Der Staat soll sich aus der Wirtschaft heraushalten und die freie Entfaltung der Interessen ermöglichen. Der Kapitalismus ist ein System, in dem sich die Produktionsmittel in Privatbesitz befinden und die Mitarbeiter der Betriebe, die Arbeitnehmer, gegen einen Lohn beschäftigt werden. Im Kapitalismus kommt es immer wieder zu zyklischen Wirtschaftskrisen. Diese Krisen entstehen, weil das Angebot tendenziell schneller steigt als die Nachfrage, was zur Insolvenz von Unternehmen führt, die zu viele Vorräte anhäufen. Das Ergebnis ist Arbeitslosigkeit.
Der Ausbau des industriellen Kapitalismus: Neue Industrienationen
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelten sich in Frankreich und Belgien Industrien, wobei die Stahlindustrie stärker gewichtet war als die Textilindustrie. Zwischen 1850 und 1870 wurden Russland, Deutschland, die USA und Japan zu Industrieländern. Ihr Modell zeichnete sich durch einen massiven Einsatz ausländischer Technologien und ausländischem Kapital aus. Im südlichen Europa existierten industrialisierte Regionen neben ländlichen Gebieten.
Neue Energiequellen und Industrien: Der Aufstieg von Strom und Öl
Strom und Öl verdrängten die Kohle. Die Erfindung des Dynamos im Jahr 1869 ermöglichte die Produktion von Wasserkraft und hatte vielfältige Anwendungen in Industrie, Transport, Kommunikation, Freizeit usw. Öl wurde in den USA abgebaut. Der Verbrennungsmotor ermöglichte seine Nutzung. In der Luftfahrt wurde der erste Flug von den Gebrüdern Wright durchgeführt. Die Metallurgie erlebte einen deutlichen Aufschwung, z. B. durch Edelstahl und Aluminium, die in der Automobilindustrie verwendet wurden. Die chemische Industrie entwickelte sich durch die Herstellung neuer Düngemittel, Pestizide, Chemikalien, Farbstoffe und Arzneimittel.