Industrielle Revolution: Verkehr, Handel und Kapitalismus
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**Eisenbahn und Dampfschiff: Verbesserte Kommunikation in Großbritannien und Europa**
Zu Beginn der industriellen Revolution wurde die Eisenbahn für den Transport in Erzgruben eingesetzt, wo Waggons auf Schienen fuhren. Erste Verbesserungen umfassten ein neues System von Schienen und Rädern mit Flanschen, damit die Waggons nicht von der Fahrspur abkamen. Stephenson erfand eine Lokomotive, die mit einer Dampfmaschine betrieben wurde. Der Bau des Eisenbahnnetzes in Europa war ein großer Vorteil für die Entwicklung der Stahlindustrie. Die Eisenbahn verkürzte die Reisezeiten, erhöhte die Sicherheit von Reisen und hatte eine größere Frachtkapazität.
*Dampfschiffe revolutionieren den Seeverkehr*
Dampfmaschinen wurden auch im Seeverkehr eingesetzt und Dampfschiffe ersetzten nach und nach die Segelschiffe. Die ersten Dampfschiffe wurden in den USA eingesetzt. Der verstärkte Handel war eine Folge der industriellen Revolution. Es entstand eine Marktwirtschaft, in der Güter für den Verkauf auf größeren Märkten produziert wurden. Diese Veränderung war möglich, weil die Produktionssteigerung das Wachstum der Wirtschaft förderte, indem sie die Kaufkraft der Bevölkerung erhöhte.
*Außenhandel und Liberalismus*
Durch die Verbesserung der Transportsysteme stieg der Außenhandel und es entstand ein nationaler Markt. Die Theorie des Liberalismus besagt, dass der freie Handel zwischen den Ländern das Wirtschaftswachstum fördert. Um die britische Industrie zu schützen, führten die Staaten jedoch Protektionismus ein (Schutz der nationalen Industrie durch Steuern auf Importe).
**Liberalismus und Kapitalismus nach Adam Smith**
Adam Smith legte die Grundsätze des Liberalismus und des Kapitalismus dar:
- Der Motor der Wirtschaft ist das Streben nach maximalem Nutzen.
- Das Gleichgewicht der Interessen wird durch das Gesetz von Angebot und Nachfrage bestimmt, welches die Preise reguliert.
- Der Staat sollte nicht in die Wirtschaft eingreifen und somit die freie Entwicklung des Handels ermöglichen.
*Industrieller Kapitalismus und Wirtschaftskrisen*
Der industrielle Kapitalismus ist ein System, in dem sich die Produktionsmittel in Privatbesitz befinden. Im Kapitalismus fehlt es an Planung, was zu Wirtschaftskrisen führen kann. Dies geschah, wenn das Angebot schneller stieg als die Nachfrage und Unternehmen mit hohen Lagerbeständen in Konkurs gingen. Dies führte zu Arbeitslosigkeit unter den Arbeitern.
**Banken, Finanzgesellschaften und Aktiengesellschaften**
Banken und Finanzgesellschaften spielten eine wichtige Rolle im Kapitalismus, da sie Unternehmen Kapital zur Verfügung stellten (Darlehen), als direkte Investoren auftraten (Aktienkauf) und Zahlungen per Scheck und Überweisung ermöglichten. Sie wurden zu Vermittlern zwischen Sparern, die ihr Geld gegen Zinsen anlegten, und der Industrie, die Kapital für Investitionen benötigte. Es entstanden Aktiengesellschaften, da für große Unternehmen große Mengen an Kapital benötigt wurden, die ein einzelner Unternehmer nicht aufbringen konnte. Bei diesen Gesellschaften ist das Kapital des Unternehmens in mehrere Anteile (Aktien) aufgeteilt. Diese Aktien können von jeder Person gekauft und verkauft werden.
**Die Ausbreitung des industriellen Kapitalismus**
Die Industrialisierung breitete sich auf Frankreich und Belgien aus, mit Verbesserungen in der Stahlindustrie, und auf Deutschland, mit Verbesserungen in der Textilindustrie. Russland, die USA und Japan wurden ebenfalls industrialisiert, wenn auch mit stärkerer staatlicher Intervention, vielen ausländischen Unternehmen und ausländischem Kapital. Osteuropa blieb von der Industrialisierung weitgehend unberührt, und in Südeuropa gab es sowohl industrialisierte als auch ländliche Gebiete.