Die Industrielle Revolution: Wandel und Auswirkungen
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Die Industrielle Revolution
Definition:
Die Industrielle Revolution war nicht nur ein technologischer Wandel (mit neuen Maschinen), sondern auch ein wirtschaftlicher (Wirtschaftsliberalismus) und sozialer Wandel (mit dem Aufkommen des Proletariats). Sie begann in England und breitete sich dann in andere Länder aus.
Faktoren:
Demografische Faktoren:
Die Bevölkerung wuchs, weil die Sterblichkeit sank (durch bessere Hygiene und Ernährung).
Agrarrevolution:
Zwei Faktoren spielten eine Rolle: ein neues Anbausystem und ein neues System des Landbesitzes. Das neue Landbesitzsystem führte dazu, dass Land von Einzelpersonen gekauft und betrieben wurde.
Wirtschaftliche Faktoren:
Der Wirtschaftsliberalismus beeinflusste die britischen Politiker, den Handel zu fördern und die Entwicklung voranzutreiben.
Intellektuelle Faktoren (Technologie):
Verschiedene Maschinen wurden erfunden, um die bestehenden Bedürfnisse zu befriedigen. Jede Erfindung führte zu weiteren Erfindungen.
Natürliche Faktoren:
Das Vorhandensein von Rohstoffen (Eisen, Baumwolle) und Energieträgern (Kohle) begünstigte die Entwicklung.
Handelsbilanz:
England hatte eine positive Handelsbilanz, die es ermöglichte, Geld für Investitionen in die Industrie zu gewinnen und günstigere Ressourcen zu erhalten.
Die wichtigsten Industrien:
Die Textilindustrie:
Es wurde Kapital in neue Spinn- und Webmaschinen investiert, die in kürzerer Zeit mehr Stoffe produzierten (niedrigere Löhne, billige Rohstoffe).
Die Stahlindustrie:
Die Stahlindustrie wurde durch den Bau von Eisenbahnen und die Nachfrage nach Textilmaschinen und in der Landwirtschaft angekurbelt. Sie benötigte große Energieressourcen (Kohle), fortschrittliche Technologie und Investitionen.
Transport:
Durch die Anwendung der Dampfmaschine in der Schifffahrt und im Landverkehr wurde der Güter- und Personenverkehr gesteigert. Bergbau und Stahlindustrie entwickelten sich, während Dienstleistungen in den Großstädten zurückblieben.
Soziale Klassen:
Es gab drei Hauptklassen: die herrschende Klasse oder die Reichen, die Mittelschicht und die Arbeiterklasse. Die Zugehörigkeit zu einer Klasse hing vom wirtschaftlichen und Einkommensniveau ab und ermöglichte den Aufstieg oder Abstieg auf der sozialen Leiter.
Wer gehörte zur Mittelschicht?
Kleinunternehmer, mittlere Landwirte, Beamte und Fachleute.
Wer gehörte zur Arbeiterklasse?
Landarbeiter, Kleinbauern, Pächter und Industriearbeiter.
Merkmale des Proletariats:
Sie waren abhängig von den Arbeitgebern und verloren ihre traditionellen Gemeinschaftsstrukturen (mit dem Verschwinden der Zünfte).
Warum entstanden Protestbewegungen der Arbeiter?
Die niedrigen Löhne, die langen Arbeitszeiten und das Fehlen von Rechten führten zu Protesten.
Definitionen:
Luddismus:
Protestbewegung, bei der Maschinen zerstört wurden, weil man ihnen die Schuld an der Arbeitslosigkeit gab.
Chartismus:
Forderung nach einer Charta mit Rechten, die dem Parlament vorgelegt werden sollte.
Utopischer Sozialismus:
Versuch, ein alternatives Modell zum Kapitalismus zu schaffen, mit einer gerechteren und idealeren Gesellschaft.
Wissenschaftlicher Sozialismus:
Studium des Kapitalismus und Vorschlag einer Methode zur Erreichung des Sozialismus. Wichtige Ideen: Klassenkampf (zwischen Arm und Reich), Mehrwert (Gewinn der Reichen auf Kosten der Armen), Revolution der Arbeiter und Diktatur des Proletariats (Arbeiter übernehmen die Macht, alles gehört dem Staat, um die Menschen an Gemeineigentum zu gewöhnen), Kommunismus (alles gehört allen).
Was waren Anarchisten?
Sie waren gegen den Kapitalismus und den wissenschaftlichen Sozialismus und lehnten jede Form von Autorität ab.
Was ist eine kapitalistische Marktwirtschaft?
Eine Wirtschaft, in der die produktivsten Aktivitäten von Einzelpersonen oder privaten Unternehmen durchgeführt werden, die sich an Angebot und Nachfrage orientieren. Der Staat greift nicht ein.
Prinzipien des Wirtschaftsliberalismus:
Die freie Marktwirtschaft basiert auf dem Gesetz von Angebot und Nachfrage, fördert den Wettbewerb in der Wirtschaft und der Staat sollte nur eingreifen, um die wirtschaftliche Freiheit zu gewährleisten.
Neue Formen der Unternehmensorganisation:
Um die negativen Auswirkungen des Wettbewerbs und den Rückgang der erwarteten Gewinne zu mildern, entstanden neue Formen der Unternehmensorganisation, darunter das Kartell, der Trust und die Holding.
Definition:
Aktiengesellschaft:
Mehrere Gesellschafter legen Geld zusammen, um in ein Unternehmen zu investieren. Das Geld wird in Aktien aufgeteilt. Die Eigentümer sind nicht am Management beteiligt, sondern nur an der Produktion.
Massenmechanisierung:
Der Arbeiter ist nur noch ein Teil des Produktionsprozesses, um die Produktion in kürzerer Zeit zu steigern.
Massenproduktion:
Der Arbeiter stellt nicht mehr ein ganzes Teil her, sondern nur noch einen Teil des Prozesses (spart Zeit und Aufwand).