Industriestandortfaktoren in Spanien
Eingeordnet in Geographie
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,2 KB
Die Industriestandorte in Spanien
Entwicklung und Verteilung
Im Gegensatz zur Landwirtschaft ist die Industrie räumlich konzentriert. Sie bildet zusammenhängende Kerne in enger Verbindung mit Stadt- und Verkehrsnetzen. Die wirtschaftliche Entwicklung Spaniens zeigt, wie sich die Industrie von isolierten Kernen zu vernetzten Industriezentren entwickelt hat.
1. Faktoren für Standort und Organisation
Die Standortwahl von Unternehmen und Produktionsanlagen ist entscheidend für die Wirtschaft eines Landes. Wichtige Standortfaktoren sind:
- Soziale Faktoren:
- Organisierte Unternehmerschaft
- Verfügbarkeit von Arbeitskräften
- Nähe zu politischen Entscheidungszentren
- Allgemeine Faktoren:
- Nähe zu Rohstoffen
- Infrastruktur
- Ergänzende Industrien
- Anbindung an Informationsnetze
Regionale Schwerpunkte (historisch)
Früher konzentrierte sich die Industrie in Spanien auf einzelne Kerne:
- Katalonien: Unternehmerisches Kapital und Textilindustrie.
- Baskenland: Unternehmerische Industrie und Zugang zu Kohle.
- Asturien und Andalusien: Bergbau und Exporthäfen.
- Madrid: Begünstigt durch die Hauptstadtfunktion.
Wandel und Globalisierung
In den letzten Jahren hat sich die spanische Industriestruktur zu einem umfangreicheren und stärker vernetzten System entwickelt. Die Globalisierung führt zu:
- Teilnahme am globalen Netzwerk industrieller Enklaven.
- Nutzung billiger Arbeitskräfte außerhalb Europas.
- Fragmentierte industrielle Fertigung.
Beispiel: Textilindustrie in Katalonien
Die Woll- und Baumwolltextilindustrie war die Grundlage der Industrialisierung in Spanien. Die katalanische Textilbranche machte 1860 70 % des industriellen Produktionswertes aus.
- Erste Phase: Verbreitung entlang von Flüssen (Nutzung von Wasserkraft).
- Zweite Phase: Konzentration in Barcelona und Umgebung (Zugang zu Rohstoffen, Märkten und Infrastruktur).
Bergbau und Madrid
Spanien ist reich an Mineralien und war im 19. Jahrhundert ein wichtiger Exporteur. Madrid konzentrierte sich auf Branchen wie die Münzprägung und profitierte von der zentralen Lage und dem Ausbau der Eisenbahnverbindungen.
Industriegeographie (1985)
- Verbindungen zwischen Kernen und großen Industrieachsen.
- Verdichtung bereits konsolidierter Industriegebiete.
Industrielle Achsen
Verkehrs- und technischer Fortschritt begünstigen die industrielle Streuung. Wichtige Achsen sind:
- Ebro-Tal-Achse: Verbindung von Baskenland und Katalonien über Saragossa.
- Mittelmeerachse: Verbindung von Murcia, Valencia und Katalonien mit Frankreich und dem europäischen Mittelmeerraum.
Neue Technologien
Neue Technologien (Informatik, Mikrochips) ermöglichen die räumliche Trennung von Produktionsstätten und Entscheidungszentren, wobei letztere meist in Großstädten verbleiben.