Infektionskrankheiten: Viren, Bakterien, Resistenzen und Therapien

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Virostatika: Einsatz und Wirkweise

Virostatika sollten nicht bei bakteriellen Infektionskrankheiten eingesetzt werden, da sie spezifisch gegen Viren wirken. Die zunehmende Bedeutung viraler Erkrankungen hat Pharmaunternehmen dazu veranlasst, antivirale Medikamente zu entwickeln. Diese Medikamente zielen darauf ab, das Eindringen von Viren in Zellen zu verhindern, ihre Vermehrung zu hemmen oder die Freisetzung neuer Viren aus infizierten Zellen zu unterbinden, um so die Infektion benachbarter Zellen zu verhindern.

Antibiotikaresistenz: Ursachen und Verbreitung

Bakterien können auf zwei Hauptwegen Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln:

  • 1) Mutation: Spontane und zufällige Veränderungen im genetischen Material können Bakterien die Fähigkeit verleihen, ein Antibiotikum zu überleben.
  • 2) Genaustausch: Bakterien können Resistenzgene untereinander oder zwischen verschiedenen Bakterienarten austauschen. Diese Fähigkeit ermöglicht es einem Bakterium, eine erworbene Antibiotikaresistenz an andere Bakterien weiterzugeben.

Während Mutationen und Genaustausch natürliche Prozesse sind, die nicht vollständig vermieden werden können, ist die Selektion und Verbreitung resistenter Bakterienstämme vermeidbar. Dies geschieht häufig als Folge von:

  • Unzureichenden oder unsachgemäßen Behandlungen.
  • Dem Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft (Pflanzen und Tiere).

Grippe: Eine saisonale und pandemische Bedrohung

Die Grippe ist eine Virusinfektion, die jährlich Epidemien verursacht. In Spanien sterben jedes Jahr etwa 3000 Menschen an dieser Krankheit. Neben den saisonalen Epidemien kann die Grippe auch tödliche Pandemien auslösen.

Aufbau und Vermehrung des Grippevirus

Das Grippevirus ist charakterisiert durch:

  • Sein genetisches Material besteht aus 8 kleinen RNA-Molekülen.
  • Die Virushülle ist mit zwei Arten von Oberflächenmolekülen (Hämagglutinin und Neuraminidase, oft als H und N bezeichnet) verankert, die die verschiedenen Virustypen definieren.

Der Vermehrungszyklus des Grippevirus läuft wie folgt ab:

  1. Das Virus bindet an die Membran einer Wirtszelle.
  2. Das Virus dringt durch Endozytose in die Zelle ein (durch die Bildung eines Vesikels, das das Virus umschließt).
  3. Einmal im Zellinneren, löst sich das Virus aus dem Vesikel, die Virushülle verschmilzt mit der Vesikelmembran, und die RNA-Fragmente werden freigesetzt.
  4. Die zelluläre Maschinerie wird genutzt, um RNA-Kopien zu erstellen und neue Viruskapseln zu bauen, wodurch neue Viruspartikel entstehen.
  5. Die neuen Viren verlassen die Zelle und können andere Zellen infizieren, wodurch der Zyklus von Neuem beginnt.

Weitere Viruserkrankungen und ihre Bekämpfung

Windpocken (Varizellen)

Windpocken, verursacht durch das Varizella-Zoster-Virus, waren vor der Einführung von Impfungen eine weit verbreitete Kinderkrankheit. Obwohl der Text von 'Millionen Toten vor 60 Jahren' spricht, waren Windpocken in der Regel nicht direkt tödlich in diesem Ausmaß, konnten aber schwere Komplikationen verursachen. Eine globale Impfkampagne, wie sie für Pocken durchgeführt wurde, gab es für Windpocken nicht in dieser Form im Jahr 1967; die Impfung wurde später entwickelt und ist heute in vielen Ländern Teil des Standardimpfprogramms.

Poliomyelitis (Kinderlähmung)

Poliomyelitis, auch Kinderlähmung genannt, war einst eine verheerende Krankheit. Dank weltweiter Impfkampagnen der WHO wurde sie in weiten Teilen der Welt erfolgreich ausgerottet. Leider gab es in einigen Regionen Rückschläge, und die Krankheit ist noch nicht vollständig eliminiert.

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