Informationssysteme: Lebenszyklus, Methoden und Netzwerke
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MODUL I
Entwicklung von Informationssystemen
1. Der Lebenszyklus von Informationssystemen
Die komplette Entwicklung eines Informationssystems, von der Anerkennung der Notwendigkeit bis zum erfolgreichen Betrieb, durchläuft verschiedene Stadien, die zusammen den sogenannten Lebenszyklus eines Systems bilden.
Etappen eines Lebenszyklus
In der Anfangsphase wird die Vision des Systems definiert, der Umfang des Projekts festgelegt und die Entscheidung zum Start getroffen.
Das Ziel der Entwurfsphase ist es, erstens das Systemobjekt zu analysieren, für das eine Lösung gesucht wird. Zweitens wird die vorläufige Struktur des Systems festgelegt. Drittens werden Risikofaktoren für das Projekt ermittelt und schließlich ein detaillierter Plan entwickelt.
Die Bauphase umfasst die Herstellung des Systems und der erforderlichen Produkte wie Dokumentation und System-Testfälle.
Der Phasenübergang ist die Phase, in der das System an den Nutzer übergeben wird. Diese Phase umfasst Aktivitäten wie Installation, Konfiguration, Benutzer-Support, Korrekturen usw. und endet, wenn die Nutzer mit dem System zufrieden sind.
Produkte oder Ergebnisse der Phasen
Jede Phase des Lebenszyklus erzeugt eine Reihe von Produkten oder Ergebnissen. In einigen Fällen bestehen diese Produkte aus Komponenten des Systems oder dem System selbst in verschiedenen Entwicklungsstadien. In anderen Fällen handelt es sich um Dokumentationen der durchgeführten Arbeiten. Die Dokumentation sollte sich auf jene Dokumente beschränken, die einen Mehrwert für das Projekt liefern, sei es aus administrativer oder technischer Sicht.
2. System-Methodiken
Methoden der Softwareentwicklung bieten eine Reihe von Werkzeugen, Techniken und Modellen für die verschiedenen Phasen im Software-Lebenszyklus. Entsprechend ihrem Ansatz, d.h. der primären Aufgabe der Zerlegung, können sie in datenstrukturorientierte Methoden, strukturierte Methoden (prozessorientiert) oder objektorientierte Methoden klassifiziert werden.
Methoden für Datenstrukturen
Die häufigsten datenstrukturorientierten Methoden basieren auf der Idee, dass die Modellierung der Input- und Output-Datenstrukturen Qualität gewährleistet. Sie bestimmen daher die Entwicklungsaktivitäten mit Schwerpunkt auf der Definition von Datenstrukturen mithilfe von Techniken, die in Programme transformiert werden können.
Strukturierte Methoden (prozessorientiert)
Strukturierte Methoden betonen die Zerlegung von Software in Prozesse oder Funktionen, die sich in einer hierarchischen Struktur, bestehend aus Prozess-Threads, darstellen lassen.
Objektorientierte Methoden
Objektorientierte Methoden zerlegen Software in Begriffe oder Objekte. Diese Objekte haben eine Datenstruktur und ein Verhalten, das durch die zugehörigen Funktionen definiert ist. Das heißt, Objekte gruppieren Daten und Prozesse.
Diese Methoden basieren auf der Identifizierung von Objekten, den ihnen zugeordneten Verantwortlichkeiten und wie sie zusammenarbeiten, um die Anforderungen an die Software zu erfüllen.
3. Beschaffungsquellen für Informationssysteme
Die wichtigsten Beschaffungsquellen für Anwendungen sind: interne Entwicklung, externe Entwicklung, der Erwerb standardisierter Anwendungen und Outsourcing.
Interne Entwicklung
Interne Entwicklung bedeutet, dass die 'Herstellung' des Systems intern durch das Personal der Organisation erfolgt und somit alle Phasen des Lebenszyklus innerhalb der Organisation durchgeführt werden.
Externe Entwicklung
Externe Entwicklung bezieht sich auf die Beschaffung einiger oder aller benötigten Teile zur 'Herstellung' des Systems außerhalb der Organisation. Dies beinhaltet die Beauftragung externer Dienstleister zur Durchführung aller oder einiger Phasen des Lebenszyklus.
Erwerb standardisierter Anwendungen
Der Erwerb standardisierter Anwendungen beinhaltet den Kauf (oder das Leasing) von 'fertigen' Produkten (Paketen), d.h. Anwendungen, die für den Softwaremarkt entwickelt wurden.
Outsourcing
Outsourcing ist die Übertragung der Gesamtheit oder eines Teils einer Tätigkeit oder eines Prozesses an einen qualifizierten externen Anbieter. Es ist eine Form der Dienstleistungsvergabe, bei der die Organisation die Durchführung einer bestimmten Tätigkeit einem Dritten anvertraut, wofür der Auftragnehmer Personal und Material bereitstellt.
Ein Unternehmen, das IT-Aktivitäten auslagert, verfügt nicht über eigene Computerausrüstung oder eigenes Systempersonal. Stattdessen wird die gesamte IT-Aktivität von der vertraglich gebundenen Organisation verwaltet, die eigenes Personal und eigene Geräte bereitstellt, alle Dienstleistungen für Datenverarbeitung und Kommunikation anbietet und alle Informationen vom Auftraggeber erhält.
5. Probleme in menschlichen Systemen
Die Geschichte der Anwendung elektronischer Werkzeuge scheint mehr von Misserfolgen als von Erfolgen geprägt zu sein. Um diese Realität zu ändern, wurde die Aufmerksamkeit auf die Verbesserung der Hardware und die Senkung der Kosten gerichtet. Dennoch weisen die meisten Organisationen derzeit ein sehr ähnliches Bild auf und sind durch Systemprobleme gekennzeichnet wie:
- Unzufriedene Benutzer.
- Projekte im Rückstand.
- Sicherheitsmängel.
- Fehler und Nacharbeit.
- Gebrochene Versprechen.
- Ungerechtfertigte Kosten.
- Hohe Fluktuation und Unzufriedenheit.
- Angespannte Beziehungen zwischen den Systemabteilungen und dem Rest der Organisation.
Schließlich wurde in relativ kurzer Zeit der Schluss gezogen, dass die Wurzel dieser Probleme in der 'menschlichen Seite der Informationssysteme' liegt.
Zu den mehr oder weniger typischen menschlichen Problemen im Bereich der Systeme gehören die folgenden:
- Eine Obsession mit der Technik, ohne zu erkennen, dass die wichtigste Computerressource die Information selbst ist und der Computer nur ein Werkzeug.
- Das Fehlen eines strategischen Plans zur Unterstützung von Anwendungen, der die Verwaltung und Priorisierung der Nutzerbedürfnisse untermauert.
- Übermäßige Sorge um die technische Gestaltung der Systeme anstelle des funktionalen Designs.
- Mangelndes Interesse an der internen Vermarktung von IT-Dienstleistungen.
- Das Hindernis für die Entwicklung konstruktiver Beziehungen zu den Nutzern, was zu unnötigem Missbrauch von Computer-Jargon führt.
- Mangelnde Ausbildung in zwischenmenschlichen Beziehungen und Teamwork, einschließlich Techniken wie Kreativität oder der Durchführung von Gruppentreffen, sowie im mündlichen und schriftlichen Ausdruck.
MODUL II
Rethinking Geschäft und Organisation im digitalen Zeitalter
4. Internet
Das Internet ist ein Netzwerk von Computernetzwerken, d.h. ein großes Netzwerk aus Tausenden kleinerer Netzwerke, die über verschiedene Kommunikationsmittel, vor allem das Standard-Telefonnetz, miteinander verbunden sind. Das Internet hat die Kommunikation revolutioniert wie nichts zuvor: Fast augenblicklich können Sie auf Text, Bilder, Ton und Video zugreifen.
Das Web, auch bekannt als W3 oder WWW, ist ein Mittel zur Organisation aller über das Internet verfügbaren Informationen als eine Reihe von Hypertext-Dokumenten. Mit einem entsprechenden Programm namens Browser können Sie im Internet 'surfen' und Informationen basierend auf Suchanfragen oder Stichwörtern einsehen.
Das Kommunikationsprotokoll für WWW-Computer wird Hypertext Transfer Protocol (HTTP) genannt: Alle Server und Clients müssen in der Lage sein, es zu verstehen, um Hypermedia-Dokumente zu senden und zu empfangen. Deshalb werden WWW-Server oft als 'HTTP-Server' bezeichnet.
Das Internet ist extrem elastisch. Wenn Netzwerke hinzugefügt oder entfernt werden oder wenn in einem von ihnen ein Problem auftritt, funktioniert das Netzwerk weiterhin normal.
Die häufigsten Anwendungen des Internets sind:
- Kommunikation und Zusammenarbeit: Elektronische Nachrichtenübermittlung, Daten- und Dokumentenaustausch.
- Zugang zu Informationen: Suche nach Dokumenten, Datenbanken und Katalogen, Lesen von E-Broschüren, Handbüchern, Büchern und Werbung.
- Teilnahme an Diskussionen: Abonnieren von Diskussionsgruppen.
- Unterhaltung: Interaktive Videospiele, Video-Clips, animiertes Lesen von Zeitschriften und Büchern.
Heute kann man mit Recht behaupten, dass die Internet-Ökonomie der Lebensnerv des digitalen Zeitalters ist. Der grundlegende Unterschied zwischen den Veränderungen, die heute stattfinden, und denen der Vergangenheit liegt in Geschwindigkeit, Umfang und Folgen.
5. Intranet und Extranet
Intranets
Ein Intranet oder internes Netzwerk ist ein Netzwerk, das eine Organisation mit Internet-basierter Technologie erstellt, um Unternehmensinformationen zu verbreiten und die Verbundenheit der Mitarbeiter zu fördern. Das Hauptziel eines Intranets ist der Informationszugriff auf Unternehmensdaten, unabhängig davon, wo und wie sie gespeichert sind.
Ein Intranet ist durch Sicherheitsmaßnahmen wie Passwörter, Verschlüsselung, Firewalls geschützt, sodass nur autorisierte Mitglieder darauf zugreifen können.
Eine der unmittelbaren Vorteile eines Intranets ist seine Wirkung auf die drastische Reduzierung des Papierverbrauchs.
Das Ziel eines Intranets für ein Unternehmen ist es, das zu erreichen, was das Internet für die Verbindung aller Informationsinseln in der Welt erreicht hat. Und was das Web für das Internet ist, ist das Intranet für das Unternehmen: Mitarbeiter erstellen ihre eigenen Seiten, um Details ihrer Projekte oder Aufgaben mit dem Rest ihrer Kollegen zu teilen.
Extranets
Extranets sind Netzwerkverbindungen über das Internet, die das Intranet eines Unternehmens mit den Intranets von Kunden, Lieferanten oder anderen Geschäftspartnern verbinden.
Der Wert von Extranets ergibt sich aus mehreren Faktoren. Erstens erleichtert die Browser-Technologie den Zugriff auf Intranet-Ressourcen erheblich. Zweitens sind Extranets eine Form, durch die Unternehmen strategische Beziehungen zu Kunden und Lieferanten aufbauen und stärken können, indem sie Partnern interaktive webbasierte Geschäftsprozesse anbieten.