Der Inhalt der religiösen Bildung
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Thema 4: Der Inhalt der religiösen Bildung
Konzept des Inhalts
Der Inhalt der Ausbildung hat erhebliche Veränderungen erfahren. Meist wurde er mit konzeptionellem und kognitivem Lernen identifiziert. Die Bildungsreform hat jedoch einen neuen Ansatz, bei dem der Inhalt alles umfasst, was Gegenstand des Lernens ist, und sich nicht nur auf kognitive Daten beschränkt. Für eine integrale Bildung ist es auch wichtig, Verfahren, Normen, Werte und Einstellungen zu erlernen. Daher kann der Inhalt sowohl konzeptionell als auch in Bezug auf Verfahren, Normen, Werte und Einstellungen verstanden werden.
Inhalt im Religionsunterricht (ERE)
Kurze historische Perspektive
Dogmatischer Ansatz: Seit dem 16. Jahrhundert bestand die Glaubensbildung darin, die Lehre in einem Kompendium darzubieten, insbesondere durch das Frage-Antwort-System. Es wurden zwar Lehrwahrheiten vermittelt, aber es handelte sich nicht um eine echte Glaubenserziehung.
Kerygmatischer Ansatz: Jungmann schlägt eine grundlegende Überarbeitung des Inhalts vor. Er versteht die Glaubensbildung als Verkündigung. In seinem Buch "Die Frohbotschaft und unsere Glaubensverkündigung" betont er die Notwendigkeit einer "Frohen Botschaft", die in der bisherigen Glaubenserziehung fehlte. Jungmann schlägt vor, dass der Inhalt der Glaubensbildung das Kerygma ist, d.h. die christliche Botschaft in ihrer Formulierung und Heilsgeschichte.
Anthropologischer Ansatz: Ausgehend von der kerygmatischen Bewegung wird deutlich, dass es nicht ausreicht, die christliche Botschaft zu vermitteln, sondern dass dies im Kontext der Realität des Menschen geschehen muss. Der Ausgangspunkt ist dann der Mensch und seine Umstände.
Politischer Ansatz: Der Internationale Kongress von Medellin betont, dass die Glaubensbildung in der sozio-politischen Situation, in der der Mensch lebt, verankert sein muss. Man muss den Menschen in seiner besonderen Geschichte annehmen und sich mit ihm auseinandersetzen. Die christliche Botschaft nimmt aus dieser Perspektive eine neue soziale Dimension an.
Der Beitrag des Zweiten Vatikanischen Konzils
Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1966) hat in der Kirche einen tiefgreifenden Wandel bewirkt.
- Ein erster Beitrag des Konzils war die Verbesserung des Verständnisses des Wortes Gottes und seiner Annäherung an den Menschen.
- Das Konzil hat auch die liturgische Erneuerung vorangetrieben. Es betonte den Wert der Liturgie als Quelle des Glaubens. In der Liturgie werden die christlichen Mysterien gefeiert. Das liturgische Jahr ist eine Reise der Feier der wichtigsten Ereignisse im Leben Christi, der Jungfrau Maria, der Heiligen usw. Der Religionsunterricht findet in der Liturgie eine Quelle der christlichen Botschaft, und in ihr werden die großen Ereignisse des Glaubens gefeiert: Eucharistie, Sakramente, Gebet, Psalmen, Wort usw. Der Religionslehrer muss sich von der Liturgie inspirieren lassen und in ihr die christliche Botschaft finden, wie sie von der Kirche gelebt und gefeiert wird.
- Schließlich hat das Konzil die Beziehung zwischen Kirche und Welt vertieft. Die Kirche kann nicht mehr getrennt von der Gesellschaft existieren, und der Glaube der Menschen kann nicht vom Leben getrennt werden. Daraus folgt, dass der Religionsunterricht nicht außerhalb des Lebens der Menschen stattfinden kann. Der Mensch und seine historische Situation müssen nicht nur im Lehr-Lern-Prozess der Religion präsent sein, sondern auch zur Erhellung der menschlichen Situation beitragen.
Die christliche Botschaft als Inhalt des Religionsunterrichts
Der Inhalt des Religionsunterrichts ist die christliche Botschaft.
Natur der christlichen Botschaft
Die christliche Botschaft als christliches Mysterium: Die christliche Botschaft verweist auf das Geheimnis Gottes und das Geheimnis der Erlösung. Wenn wir von Geheimnis sprechen, meinen wir nicht etwas Dunkles oder der äußeren Welt Fremdes. Wir beziehen uns auf die persönliche Wirklichkeit Gottes und darauf, wie Gott in Bezug auf das Heil des Menschen wirkt. Gott selbst hat sich offenbart und bekannt gemacht.
Ereignischarakter der christlichen Botschaft: Ein Merkmal der christlichen Botschaft ist ihr Ereignischarakter. Die Bedeutung der christlichen Botschaft ist mit der Person und dem Leben Jesu identifiziert. Der Kern der christlichen Botschaft ist das österliche Ereignis des Todes und der Auferstehung Christi. Das ganze Leben Jesu und wie er es gelebt hat, ist das christliche Ereignis.
Lehre als Teil der christlichen Botschaft: Die Botschaft als Ereignis ist mit der Person und dem Leben Jesu identifiziert. Der Kern der christlichen Botschaft ist das österliche Ereignis des Todes und der Auferstehung Christi. Das ganze Leben Jesu und wie er es gelebt hat, repräsentiert die christliche Botschaft. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die christliche Botschaft auf "Jemanden" verweist, auf die Person "Christus". Die christliche Botschaft hat eine doktrinäre Dimension, die sie zum Gegenstand des Lehrens und Lernens macht. Das Leben Jesu war geprägt von Gesten und Worten. Die Lehre war eine seiner Kernaufgaben, und er hat sie seinen Jüngern anvertraut. Wie jede Lehre ist auch die christliche Botschaft Gegenstand des Lernens und unterliegt den gleichen Standards der Analyse und historischen Kritik.
Christliche Botschaft und Intelligenz des Glaubens
Die christliche Botschaft ist in der Tat die Offenbarung Gottes an den Menschen. Da die christliche Botschaft vom Glauben handelt und Teil des "göttlichen Geheimnisses" ist, ist die menschliche Intelligenz nicht ausgeschlossen. Die Botschaft ist verständlich, mehr aufgrund der Offenbarung, die Gott uns gegeben hat, als aufgrund bloßer menschlicher Fähigkeiten. Es gibt eine Verbindung zwischen der Botschaft und der Intelligenz des Menschen, da er der richtige Adressat ist. Es wäre absurd, wenn Christus eine kausale Beziehung zwischen dem Heil und der Erkenntnis Gottes herstellen würde und dieses Wissen dann für den Menschen unmöglich wäre.
Der Inhalt der religiösen Bildung ist daher die christliche Botschaft, wie sie von der Kirche vorgestellt und gelernt wird. Eines der Ziele des Religionsunterrichts ist die "Präsentation der christlichen Botschaft und des christlichen Ereignisses".
"Ur-Quelle" und "Quellen" der christlichen Botschaft
"Ur-Quelle" bezieht sich auf das Wort Gottes.
Mit dem Begriff "Quellen" der christlichen Botschaft beziehen wir uns auf andere spezifische Orte, an denen sich das Wort Gottes findet, zum Beispiel:
- Liturgie: Sie enthält das Wort Gottes und den Glauben der Kirche, die zum Gebet geworden sind.
- Das Leben der Heiligen: Eine Quelle christlicher Hoffnung für die Zeit der Glaubensbildung.
- Lehramt der Kirche: Die "Quelle", aus der die christliche Botschaft entnommen wird.
- Das Zeugnis der Christen und die evangelischen Werte der Gesellschaft: Der Religionsunterricht stützt sich auch auf diese "Quellen", denn in ihnen finden wir die Botschaft, die Gott in seinem Wort offenbart hat.
Kern der christlichen Botschaft
Die Struktur der christlichen Botschaft lässt sich in Blöcke gliedern. Die wichtigsten Themenbereiche sind: die Verkündigung der christlichen Urgemeinde, der Katechismus der Katholischen Kirche und der Basislehrplan für den Bereich Religion.
- Wenn wir uns an die apostolische Predigt halten, spiegelt sich der christliche Kern der Botschaft im "Kerygma" wider, also in der Verkündigung des Todes und der Auferstehung Christi.
- Der Katechismus der Katholischen Kirche gliedert die christliche Botschaft in vier große Teile: das Glaubensbekenntnis, das Vaterunser, die Sakramente und die Gebote.
- Die Programmierung des Religionsunterrichts in der Grundschule umfasst sieben Blöcke: die Erschaffung des Menschen und der Welt, das Volk Gottes, Jesus Christus, Kirche, Liturgie, Moral und Kunst.
Die christliche Botschaft im Verhältnis zu anderen Bildungsbereichen
Die christliche Botschaft unterscheidet sich in ihrer Natur grundlegend von den Inhalten anderer Bereiche. Sie basiert auf der Offenbarung. Sie ist kein menschlicher, sondern ein göttlicher Inhalt. Die Inhalte anderer Bereiche sind menschlich und das Ergebnis der Anstrengung und Forschung des Menschen.
Das Wort Gottes antwortet auf menschliche Eigenschaften. Aus dieser Perspektive sollte sich der Inhalt des Religionsunterrichts in seiner pädagogischen und didaktischen Behandlung von den Inhalten anderer Bereiche unterscheiden.
Die christliche Botschaft umfasst kognitive, prozedurale und einstellungsbezogene Aspekte. Die Aufklärung über die christliche Botschaft konzentriert sich in erster Linie auf die Einstellung.
Logisch-erkenntnistheoretische Kriterien im Programm und in der Vermittlung der christlichen Botschaft
- Logisch-erkenntnistheoretisches Kriterium: Strukturierung der christlichen Botschaft nach ihrer Art, Ordnung, Struktur und organischen Abfolge.
- Psychologisches Kriterium: Berücksichtigung der Empfänger der christlichen Botschaft.
- Akademisches Kriterium: Erfüllung der Anforderungen der Systematik und Wissenschaftlichkeit unter Berücksichtigung der Schulorganisation.
- Kriterium der Bedeutsamkeit: Auswahl der Inhalte, Motivation der Schüler, Berücksichtigung ihrer Erfahrung und ihres Vorwissens.
Theologische Kriterien im Programm und in der Vermittlung der christlichen Botschaft
- Kriterium der Vollständigkeit: Vermittlung der gesamten christlichen Botschaft, nicht nur eines Teils davon. Sicherstellung einer ersten Glaubenssynthese (Primarbereich).
- Kriterium der Integrität: Unterscheidung zwischen den Grundlagen und dem Zufälligen:
- Intensive Integrität: Bezieht sich auf die wesentliche Botschaft (qualitativ).
- Extensive Integrität: Bezieht sich auf die Quelle in ihrer quantitativen Dimension.
- Christozentrisches Kriterium: Strukturierung und Sequenzierung der Botschaft rund um die Dreifaltigkeit: Vater, Jesus und Heiliger Geist/Kirche.
- Kirchliches Kriterium: Treue zum Lehramt der Kirche.
- Kriterium der Inkulturation: Die christliche Botschaft muss von den kulturellen Werten ausgehen, die in den Schülern verwurzelt sind.
- Liturgisches Kriterium: Berücksichtigung der Höhepunkte des liturgischen Jahres: Advent, Weihnachten, Fastenzeit, Ostern, Pfingsten.
- Historisches Kriterium: Anpassung der Botschaft an die jeweilige Zeit, ohne ihre Form zu verändern.
Zusammenfassend: Treue zu Gott und Treue zum Menschen.