Die intellektuelle Erkenntnis nach Augustinus

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Die Dinge als Spiegelbild Gottes

Augustinus erklärt die intellektuelle Erkenntnis folgendermaßen:

  1. Die Dinge sind von Gott geschaffen und ein Spiegelbild seiner Vollkommenheit. Gott handelt nach einem Plan, dessen Vorlage die Ideen in seinem Geist sind. Die Dinge ahmen diese Ideen nach, wenn auch unvollkommen.
  2. Gott legt die Ideen aller Dinge in unser Gedächtnis.
  3. Wir nehmen die Dinge mit unseren Sinnen wahr (z. B. einen Baum). Diese sinnliche Wahrnehmung erweckt die entsprechenden Begriffe in unserem Gedächtnis, die ebenfalls Abbilder der göttlichen Ideen sind. So wird implizites Wissen explizit, und ein im Gedächtnis verborgener Begriff wird zu einem Konzept, das von der Intelligenz erfasst wird.

Glaube und Vernunft

Augustinus sieht keinen unversöhnlichen Gegensatz zwischen christlichem Glauben und Vernunft. (Die Kirche teilt diese Auffassung.)

Die zweite Erleuchtung

Die zweite Erleuchtung leitet sich von der ersten ab und besteht darin, die Formen der einzelnen Personen zum Ausdruck zu bringen. Sie wirkt auf Körper und Geist:

  1. Körperliche Wesen: Ihre Handlungen sind durch die Naturgesetze bestimmt. Die körperlichen Eigenschaften bestimmen ihre Handlungen im Raum und in der Zeit (z. B. das Aussehen und die Bewegungen eines Pferdes).
  2. Geistwesen (z. B. die menschliche Seele): Ihre ethischen Entscheidungen sind frei. Sie werden nicht von den Naturgesetzen bestimmt, sondern von ihrem freien Willen.
    • Positive Option (Umstellung): Der Mensch wendet sich seiner eigenen Natur zu und erkennt Gott mit wahrem Wissen und liebt ihn mit wahrer Liebe. Er wird weise, glücklich und frei.
    • Negative Option (Abneigung): Der Mensch wendet sich von seiner Natur ab und liebt sich selbst mehr als Gott. Er wird unglücklich und unfrei. Durch Gottes Gnade kann er jedoch zu einer neuen Umstellung finden.

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