Nicht-ionisierende Strahlung: Risiken, Quellen & Schutz

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Nicht-ionisierende Strahlung: Grundlagen und Auswirkungen

Nicht-ionisierende Strahlung ist eine Art von Strahlung, die bei der Interaktion mit den Atomen eines Materials keine Ionen erzeugen kann. Sie zeichnet sich durch eine niedrige Frequenz und eine geringe Photonenenergie (weniger als 1,23 meV) aus.

Sie lässt sich in zwei Hauptgruppen unterteilen:

  • Mikrowellen (MW) und Hochfrequenz (RF)
  • Sichtbare und nahe Infrarotstrahlung

Gesundheitliche Bedenken und das Internationale EMF-Projekt

Im Mai 1996 reagierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die wachsende Besorgnis in vielen Mitgliedstaaten hinsichtlich der möglichen Auswirkungen der Exposition gegenüber elektrischen und magnetischen Feldern (EMF) auf die öffentliche Gesundheit. Diese Felder werden von immer zahlreicheren und vielfältigeren Quellen emittiert. Die WHO startete daraufhin ein internationales Projekt zur Bewertung der gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen dieser Exposition, das als Internationales EMF-Projekt bekannt wurde.

Maßeinheiten für nicht-ionisierende Strahlung

  • Elektrisches Feld: Volt pro Meter (V/m) oder Kilovolt pro Meter (kV/m)
  • Magnetische Flussdichte: Mikrotesla (µT) oder Milligauss (mG)
  • Leistungsdichte: Milliwatt pro Quadratmillimeter (mW/mm²)

Häufige Quellen von Mikrowellen- und Hochfrequenzstrahlung

  • Rundfunk (Radio)
  • Radio- und Fernsehsender
  • Radaranlagen
  • Funksysteme
  • Mikrowellengeräte
  • Ausrüstungen für Schweiß- und Sterilisationszwecke
  • und weitere

Biologische Effekte und Gesundheitsrisiken

Die biologischen Effekte nicht-ionisierender Strahlung hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Der Dichte der induzierten Felder (Leistungsdichte)
  • Der Absorptionsfähigkeit des Organismus
  • Besonders risikoreiche Frequenzen (z.B. 30-300 MHz)
  • Der Absorption in oberen Extremitäten und im Rumpf
  • Dem Grad der Durchblutung von Organen und Geweben

Mögliche gesundheitliche Auswirkungen

  • Thermische Effekte: Wenn Menschen Strahlung absorbieren, wird ein Teil davon in Wärme umgewandelt, was zu folgenden Effekten führen kann:
    • Hyperthermie (Überhitzung)
    • Verbrennungen
    • Grauer Star
    • Sterilität
  • Nicht-thermische Effekte:
    • Zelluläre, genetische und chromosomale Transformationen
    • Auswirkungen auf das blutbildende System
    • Veränderungen der Herzfrequenz und des Blutdrucks
    • Endokrine und neuroendokrine Erkrankungen
    • Auswirkungen auf das Gehör
    • Veränderungen im Verhalten von Individuen
    • Elektroenzephalographische Anomalien

Optische Strahlung: Infrarot, Sichtbares Licht und UV

Zur optischen Strahlung gehören Infrarotstrahlung, sichtbares Licht und UV-Strahlung. Diese Strahlungsarten können bei Einwirkung auf den menschlichen Körper sowohl thermische als auch bestimmte photochemische Wirkungen hervorrufen.

Quellen von UV-Strahlung

  • Keimtötende Lampen, Lichttherapie (UVA)
  • Lichtbögen beim Schweißen und Schneiden
  • Fotokopierer
  • Quecksilberdampflampen, Gas-, Wasserstoff- und Deuteriumlampen, Wolfram-Halogenlampen, Leuchtstofflampen
  • und weitere

Negative Auswirkungen von UV-Strahlung

Wenn UV-Strahlung auf den Körper trifft, kann sie reflektiert, übertragen oder absorbiert werden. Die Absorption führt zu photochemischen Reaktionen und kann biologische Effekte thermischer Art hervorrufen, die sich in Reizungen der Augen und der Haut äußern.

Rechtlicher Schutz und Präventionsmaßnahmen

Zum Schutz vor schädlicher UV-Strahlung sind folgende Maßnahmen wichtig:

  • Jeder Arbeitnehmer, der potenziell schädlichen Mengen an UV-Strahlung ausgesetzt ist, muss schriftlich und mündlich über die Risiken und geeignete Schutzvorrichtungen aufgeklärt werden.
  • Exponierte Arbeitnehmer sollten angemessene Schutzkleidung tragen, um unbedeckte Hautpartien, insbesondere Gesicht und Augen, zu schützen.
  • Schweißarbeiten mit Lichtbogen müssen in Einzelkabinen durchgeführt werden. Ist dies nicht möglich, sind nicht brennbare Schilde oder Vorhänge um den Arbeitsbereich zu platzieren.

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