Islamische Architektur: Merkmale, Moscheen und Paläste
Eingeordnet in Geographie
Geschrieben am in
Deutsch mit einer Größe von 3,16 KB
Merkmale der Islamischen Architektur
In der islamischen Architektur lassen sich sechs technische Merkmale unterscheiden:
- Modulare Bauweise: Die Gebäude weisen eine regelmäßige Größe auf.
- Baumaterialien: Ziegel und Holz sind die am häufigsten verwendeten Baustoffe.
- Kuppeln und Gewölbe: Sehr häufig ist die Verwendung von Kuppeln und Gewölben, insbesondere Kreuzrippengewölbe sowie Waben- und Riffelgewölbe.
- Tragende Elemente: Pfeiler und Säulen werden als tragende Elemente eingesetzt.
- Bogenformen: Charakteristisch sind der Hufeisenbogen, der Spitzbogen und der Polylappenbogen.
- Dekoration: Die Innenräume sind oft reich verziert, im Gegensatz zur schlichteren Außengestaltung.
Die islamische Baukunst gliedert sich in die religiöse (sakrale) und die zivile (profane) Architektur.
Die Moschee: Zentrum der Sakralarchitektur
Die Moschee ist das wichtigste Gebäude der Sakralarchitektur, ein Ort, der aus der Notwendigkeit des kollektiven Gebets geschaffen wurde. Die häufigste Form ist rechteckig. Sie zeichnet sich durch eine oft schlichte Außendekoration aus und gliedert sich in zwei Hauptbereiche:
- Der Gebetsraum (Haram): Dieser ist in zahlreiche Schiffe unterteilt und nach Mekka ausgerichtet. Er beherbergt den heiligen Nischenraum, den Mihrab. In der Nähe dieses wichtigen Bereichs befindet sich die Kanzel (Minbar), von der aus das Gebet geleitet wird. Manchmal trennt ein Raumgitter, die Maqsura, den Bereich des Herrschers ab.
- Der Patio (Sahn): Dies ist der offene Innenhof, oft umgeben von einem Portikus. Hier befinden sich das Minarett, von dem zum Gebet gerufen wird, und der Waschbrunnen, an dem sich die Gläubigen vor dem Betreten der Räumlichkeiten rituell reinigen müssen.
(Ein herausragendes Beispiel ist die Moschee von Córdoba.)
Profanarchitektur: Burgen, Paläste und Bäder
Unter den zivilen Gebäuden stechen Festungen, Burgen und Schlösser hervor, die primär Verteidigungszwecken dienten.
Eine weitere wichtige Bauart sind die Paläste, die als Wohnsitze muslimischer Könige und Fürsten dienten, wie der Palast von Medina Azahara. Paläste sind in der Regel in zwei Hälften geteilt:
- Ein Bereich für das öffentliche Leben.
- Ein Bereich, der der Privatsphäre gewidmet ist.
Die zahlreichen Abteilungen des Palastes sind um einen Innenhof verteilt und oft von wunderschönen Gärten begleitet. Die besten Beispiele sind die Alhambra und der Generalife.
Die gesamten Befestigungsanlagen, die oft stark befestigt waren, dienten dem Schutz der Städte und verfügten über geometrisch geformte Türme und gewölbte Zugangstore.
Auf der Iberischen Halbinsel waren auch öffentliche Bäder (Hammams) verbreitet. Diese städtischen Einrichtungen haben ihren Ursprung in den römischen Thermen und bestehen aus einer Eingangshalle und drei Baderäumen. Ihre Nutzung hatte rituellen Charakter.