ISO 9000: Qualitätsmanagement, Revision und europäische Normung

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Standardisierung von Qualitätssystemen: Die ISO 9000-Normen

Die ISO 9000-Normen bieten eine Palette von Modellen für die Qualität von Organisationen, die sich als nützlich erwiesen haben, um ein effektives Qualitätsmanagement in verschiedenen Situationen zu etablieren. Eine Norm muss dem Zweck dienen, für den sie geschaffen wurde. Sie muss klar und prägnant sein, um unabhängig von der Person, Gruppe oder Gesellschaft, die sie anwendet, korrekt interpretiert werden zu können. Normen müssen auch anpassbar sein und gegebenenfalls entsprechend den Empfehlungen der Anwender korrigiert werden können.

Hintergrund: Technische Handelshemmnisse

Die Anforderungen an Produkte, die in verschiedenen Ländern verkauft werden, müssen unterschiedliche nationale technische Spezifikationen erfüllen. Dies führt zu technischen Handelshemmnissen und zusätzlichen Kosten für Produkte, Waren und Dienstleistungen. Um diese Probleme zu lösen, wurde die Richtlinie 83/189/EWG (später ersetzt) erlassen. Diese Richtlinie verpflichtet zur Unterrichtung der Europäischen Kommission und anderer nationaler Agenturen über Entwürfe technischer Vorschriften und über jede Initiative zur Schaffung oder Änderung einer Norm.

Die Revision der ISO 9000-Normen im Jahr 2000

Die ISO 9000-Normen müssen mindestens alle fünf Jahre revidiert werden. Das Technische Komitee ISO/TC 176 führte daher die zweite Überprüfung dieser Normen seit 1994 durch, um sie zu aktualisieren.

Wesentliche Änderungen und neue Struktur

Bei der Überarbeitung dieser Normen wurden wesentliche Änderungen vorgeschlagen. Die vier Kernnormen sind:

  • ISO 9000: Qualitätsmanagementsysteme – Grundlagen und Begriffe
  • ISO 9001: Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen
  • ISO 9004: Leiten und Lenken für den nachhaltigen Erfolg einer Organisation – Ein Ansatz des Qualitätsmanagements
  • ISO 10011: Leitfaden für die Auditierung von Qualitätssystemen (Hinweis: Diese Norm wurde später durch ISO 19011 ersetzt)

Vorgeschlagene Änderungen an der neuen Struktur umfassten die Bereiche:

  • Verantwortung der Leitung
  • Management von Ressourcen
  • Prozessmanagement
  • Messung, Analyse und Verbesserung

Standardisierung in Europa: Das "Neue Konzept"

Das sogenannte "Neue Konzept" in Europa unterstreicht die Bedeutung von Vorschriften, die sich auf technische Spezifikationen von Produkten beziehen, insbesondere im Hinblick auf Sicherheit und Qualität. Seine Ziele sind:

  • Vereinfachung und Beschleunigung der EU-Gesetzgebungsverfahren
  • Verhinderung der Verbreitung von Leitlinien und Standards
  • Stärkung der Arbeit nationaler Normungs- und Zertifizierungssysteme

Besonderheiten der ISO 9000 Normenreihe

Die ISO 9000-Normenreihe umfasst internationale Standards, die im Bereich des Qualitätsmanagements und der Qualitätssicherung Anwendung finden, darunter ISO 9000-1, 9001, 9002, 9003 und 9004-1. Besonders hervorzuheben ist, dass die ISO 9000-Normen auf jede Art von Unternehmen anwendbar sind, sowohl für große multinationale Konzerne als auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Die ISO 9000-Normen wurden 1987 entwickelt, um die Beziehungen zwischen Lieferanten und Kunden zu regeln. Ihre Umsetzung berücksichtigt interne und externe Audits. Der Nachweis der Einhaltung der ISO 9000-Normen erfolgt gegenüber Kunden durch einen externen Prüfer. Unternehmen, die die Konformität mit ISO 9000 nachweisen, stellen sicher, dass ihre Produkte oder Dienstleistungen auf einem stabilen und reproduzierbaren Niveau erbracht werden.

Die ISO 9000-Normen sind keine Produktstandards; es ist nicht möglich, ein Produkt anhand dieser Referenzstandards zu inspizieren.

Struktur der ISO 9000 Normenfamilie

Die ISO 9000-Familie ist in drei Hauptgruppen unterteilt:

Gruppe 1: Leitlinien und Hilfsmittel

Diese Gruppe umfasst Normen wie UNE-EN-ISO 9000-1, 9000-2, 9000-3 und 9000-4. Sie bieten Leitlinien und Hilfsmittel für die Auswahl, Nutzung und Anwendung der Normen 9001, 9002 und 9003 im Bereich des Qualitätsmanagements und der Qualitätssicherung.

Gruppe 2: Normen zur Qualitätssicherung

Diese Normen sind auf die Qualitätssicherung ausgerichtet und dienen der Bewertung von Daten. Dazu gehören UNE-EN-ISO 9001, UNE-EN-ISO 9002 und UNE-EN-ISO 9003.

Gruppe 3: Normen für das Qualitätsmanagement

Diese Gruppe umfasst Normen, die sich dem Qualitätsmanagement widmen, insbesondere UNE-EN-ISO 9004. Diese war ursprünglich in sieben Teile strukturiert (z.B. 9004-1, 9004-2 etc.). Ihre primäre Aufgabe ist es, Leitlinien für die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems zu erarbeiten.

Standardisierung in Spanien: AENOR

Die für Normungsaktivitäten in Spanien zuständige Organisation ist AENOR (Asociación Española de Normalización y Certificación). Sie wurde am 26. Februar 1986 im Auftrag des Ministeriums für Industrie und Energie benannt.

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