Jorge Manrique und La Celestina: Analyse und Stil

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Jorge Manrique: Coplas a la muerte de su padre

Metrik und Struktur

Jorge Manriques moralisch-didaktisches Gedicht, in dem der Autor seinen Vater, den Maestre Don Rodrigo Manrique, ehrt und seine Figur feiert, verwendet die copla manriqueña. Diese besteht aus zwölf Versen in zwei Sextillen mit gebrochenem Fuß. Die Verse sind achtsilbig, mit Ausnahme des 3. und 6., die viersilbig sind. Das Reimschema ist abcabc. Das Gedicht ist in drei Teile gegliedert:

  • Erster Teil: Lehre, Ausstellung einiger allgemeiner, philosophischer Betrachtungen über Leben, Zeit und Tod.
  • Zweiter Teil: Persönlich-relevante Beispiele aus der Vergangenheit.
  • Dritter Teil: Das Lob des Verstorbenen und dessen Begegnung mit dem Tod.

Die angesprochenen Themen sind aktuell und keine Plattitüden. Jorge Manrique schuf diese Fragen aus seiner eigenen, sehr persönlichen menschlichen Erfahrung heraus. Das Werk bewegt uns durch seine Authentizität und Emotion. Es behandelt die Welt, ihre Verachtung, das Glück als blinden Zufall, menschliche Tragödien, die die Zeit auslöst, die fehlende Konsistenz, die Flüchtigkeit, die ausgleichende Kraft des Todes, seinen demokratischen Sinn, das Thema des Ubi sunt - wo bist du? - und den Nachruhm, der nach dem Tod in der Erinnerung weiterlebt.

Stil

Manrique verzichtet auf die künstliche Sprache und die Konzepte seiner Liebesdichtung. Der Geist der Renaissance ist spürbar, fast schon eine säkulare Sprache.

La Celestina: Tragikomödie von Calisto und Melibea

Editionen und Autorschaft

Es gibt verschiedene Ausgaben von La Celestina:

  • 1. Auflage (1499, Burgos): Comedia de Calisto y Melibea, anonym, 16 Akte, kein Vers-Akrostichon.
  • 2. Auflage (1500, Toledo): Akrostichon, das auf Fernando de Rojas hinweist.
  • 3. Auflage (1502, Sevilla): Tragicomedia de Calisto y Melibea, 21 Akte, enthält 5 zusätzliche Akte und den sogenannten Tratado de Centurio, der zwischen Akt 14 und 15 eingefügt wurde.

Ab dem späten 16. Jahrhundert wurde der Titel zu La Celestina geändert. Das Werk umfasst 21 Akte.

Sprache und Dialoge

Die Sprache in La Celestina ist lebhafter, manchmal obszön, und die Dialoge sind anregend. La Celestina hatte eine didaktische, exemplarische oder religiöse Absicht. Die Ideen des Erzählers spiegeln die des Autors wider. Die Figuren sind Typen oder Archetypen (sie wiederholen bestimmte Werte), z. B. der starke, wahre Gentleman. Die Figur der Kupplerin hat jedoch ihr eigenes Leben, ist eine unabhängige Schöpfung des Autors und kann sich weiterentwickeln und verändern (ihre Ideen, Gedanken, Gewohnheiten). Calisto, Celestina und Melibea zeigen Selbstbewusstsein, Werte, Wildheit, Kälte, List, Geschick und die Kunst der Verführung und Täuschung, um beispielsweise Sex oder Alkohol zu erlangen.

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