Journalistische Genres und Stilmerkmale
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Morphosyntaktische und rhetorische Merkmale
Morphosyntaktische Merkmale:
- Tendenz zu längeren Sätzen durch verschiedene Mechanismen: Umschreibung, Appositionen, Unterabschnitte, erklärende Adverbiale, Präpositionen und Konjunktive.
- Häufige Verwendung des Passivs.
- Tendenz, das Thema ans Ende des Satzes zu stellen.
- Mischung aus direktem und indirektem Stil.
- Verwendung von Barbarismen, insbesondere Anglizismen und Gallizismen: A + Infinitiv in der Funktion eines Substantivs: Aufgaben zu erfüllen.
- Umschreibungen mit "werden" + Partizip: Vorschläge werden analysiert.
- Eliminierung von Präpositionen: Bush-Administration.
- Bedingter Wert als Möglichkeit: Die Gewerkschaften haben ihre Bereitschaft zum Ausdruck gebracht.
Rhetorische Merkmale:
In journalistischen Texten finden sich häufig rhetorische Figuren. Die häufigsten sind:
- Metaphern: Der Krieg der öffentlichen Ämter, Beschäftigungsgipfel.
- Metonymie: Kalifornien verbietet Rauchen in Bars.
- Personifikationen: Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Hyperbel: Ganz Spanien wandte sich der Auswahl zu.
Journalistische Genres
Unter Berücksichtigung der Funktionen des Journalismus können Texte in drei Gruppen unterteilt werden:
Informationstexte
Sie informieren über aktuelle Ereignisse und zeichnen sich aus durch:
- Zielstrebigkeit
- Prävalenz von Erzählung und Beschreibung.
- Nüchterne oder umgekehrte Pyramidenstruktur.
1. Nachricht
Sachliche Information über ein aktuelles Ereignis von Interesse, gekennzeichnet durch Neuheit. Sie sollte kurz, prägnant, klar, objektiv und unpersönlich sein.
Eine Tatsache wird zur Nachricht, wenn sie eine große Anzahl von Menschen interessiert, aktuell und ungewöhnlich ist, neben anderen Aspekten wie Emotionen, Konflikten, praktischem Nutzen oder führenden Persönlichkeiten. Die Geschichte wird oft mit dem bemerkenswertesten Aspekt begonnen.
Struktur einer Nachricht:
- Schlagzeile (optional mit Vortitel und Untertitel): Präsentation der wesentlichen Informationen. Besondere Schrift (größer und fett).
- Lead oder Einstieg: Ein Absatz mit den wesentlichen Informationen. Beantwortet die Fragen: Was? Wer? Wann? Wie? Wo? Warum?
- Textkörper: Variable Anzahl von Absätzen mit abnehmendem Interesse. Die Absätze sind weitgehend unabhängig.
Sprachliche Aspekte:
- Objektivität: Verwendung der 3. Person, präzise Adjektive, überprüfbare Daten, denotativer Wert von Wörtern, geringes Vorkommen von Adverbien.
- Standardsprache: Denotative Sprache (keine subjektiven Bedeutungen), Erklärung von Fachbegriffen.
- Einfache Syntax: Einfache und zusammengesetzte Sätze mit Koordination.
2. Bericht
Folgt der Nachrichtenstruktur, entwickelt diese aber objektiver und vollständiger.
- Enthält oft Zitate, Interviews mit Spezialisten, grafische Informationen.
- Ist immer unterzeichnet. Das Ziel ist Information, aber personalisiert. Der Autor ist ein Augenzeuge.
3. Interview
Der Modus des Diskurses ist der Dialog (direkter Stil, Frage-Antwort), manchmal durchsetzt mit Bemerkungen des Interviewers (expressive Funktion). Enthält oft ein Profil des Befragten mit biographischen Daten und subjektiven Kommentaren.
Meinungstexte
Meinungstexte in Zeitungen haben eine freie Struktur. Sie sind jedoch in Absätze gegliedert, die in drei Teile unterteilt werden können:
- Einleitung (Ausstellung: aktuelle Ereignisse, Nachrichten)
- Entwicklung (Daten, Argumente, Urteile, Meinungen)
- Schlussfolgerung (Abschluss des Leitartikels)
Diese Texte verwenden neue Formen des Diskurses oder Formen der Äußerung und Argumentation.
Sie versuchen, den Empfänger zu überzeugen, oft mit expliziter oder impliziter konativer Funktion.