Journalistische Genres: Ein umfassender Überblick
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Journalistische Genres: Eine Einführung
Journalistische Texte dienen primär der schriftlichen Mitteilung einer Geschichte und werden auch in anderen Medien wie Radio und Fernsehen verwendet. Ihr Hauptzweck ist es, Informationen über die Realität mit größtmöglicher Objektivität zu verbreiten. Ziel ist es, die Leser so zu informieren, dass sie sich frei eine eigene Meinung bilden können. Häufig werden auch andere, eher subjektive Ziele verfolgt: die Realität zu interpretieren und zu kommentieren.
Je nach Ziel oder Absicht können journalistische Texte in verschiedene journalistische Genres (oder Subgenres) klassifiziert werden:
- Informationsgenres, wie die Nachricht.
- Informations- und Interpretationsgenres, wie Chroniken, Reportagen, Interviews.
- Meinungsgenres, wie Artikel, Leitartikel, Kritik.
Informative journalistische Genres
Die Nachricht ist der wichtigste Vertreter der informativen journalistischen Genres. Ihr Ziel ist es, über eine Sache, ein Ereignis oder einen Vorfall zu berichten, der in der Regel aktuell ist. Es gibt politische (international, national, regional, lokal), wirtschaftliche, soziale, kulturelle, künstlerische, literarische, Film-, Sport- und Stierkampf-Nachrichten.
Jede Nachricht hat eine definierte Struktur, die folgende Teile umfasst:
1. Der Titel
Der Titel ist ein erforderliches Element, das die Kernidee der Nachricht enthält. Dieser Titel kann durch weitere optionale Elemente ergänzt werden, wie die Dachzeile (über dem Titel) und den Untertitel (unterhalb des Titels). Üblicherweise folgen nach dem Titel der Name des Journalisten, der die Pressemitteilung verfasst hat, oder die Nachrichtenagentur, die sie herausgegeben hat.
2. Der Vorspann (Lead)
Der Vorspann, im ersten Absatz gelegen, enthält die wichtigsten Daten der Nachricht. Er beantwortet die sieben wichtigsten W-Fragen (auch wenn diese manchmal nicht vollständig erscheinen):
- Was: Die berichtete Handlung.
- Wer: Der Akteur der Handlung.
- Wo: Der Ort des Geschehens.
- Wann: Der Zeitpunkt des Geschehens.
- Wie: Die Art und Weise des Geschehens.
- Warum: Der Grund des Geschehens.
- Wozu: Die Absicht oder Folge des Geschehens.
Lange Zeit wurden diese Fragen (auch bekannt als die sechs Ws – Was, Wer, Wo, Wann, Warum, Wie) aufgrund des vorherrschenden Einflusses der angelsächsischen Presse im 20. Jahrhundert verwendet.
3. Der Hauptteil
Der Hauptteil der Geschichte ist wie eine umgekehrte Pyramide aufgebaut. Er ergänzt die wichtigsten Daten und fügt weniger relevante Informationen in absteigender Reihenfolge hinzu, oft in Spalten und mit Zitaten.
Hinsichtlich der Verwendung von Typografie und Drucktechniken sind mehrere Aspekte hervorzuheben:
- Die Verteilung der Informationen in Spalten.
- Die verschiedenen Schriftarten: Großbuchstaben, Kursivschrift, Fettdruck.
- Die unterschiedliche Schriftgröße: größer im Titel (insbesondere bei den Hauptüberschriften), kleiner im Rest des Textes (im Vorspann normalgroß, im Hauptteil kleiner).
Informations- und Interpretationsgenres
Journalistische Informations- und Interpretationsgenres, auch Hybridgenres genannt, sind vor allem die Chronik, die Reportage und das Interview:
Die Chronik
Die Chronik ist eine erzählende Einschätzung oder Bewertung aktueller Ereignisse, die deren Vorgeschichte und Folgen beleuchtet. Der Journalist verbindet dabei die Objektivität der Information mit der Subjektivität der Interpretation der behandelten Ereignisse. Hervorzuheben sind Kriegs-, Gerichts-, Film-, Sport- und Stierkampf-Chroniken.
Die Reportage
Die Reportage ist eine umfassende Geschichte, die nicht unbedingt aktuell sein muss, aber einen rigorosen Ansatz in ihrer Entwicklung erfordert: von der Themenwahl über Recherche und Dokumentation bis hin zum Quellenabgleich und der endgültigen Formulierung.
Die Reportage unterscheidet sich von der Nachricht durch ihren größeren Umfang, die Meinungen des Reporters und die Freiheit der Meinungsäußerung im Text. Sie lässt sich nach verschiedenen Kriterien klassifizieren:
1. Nach Umfang
- Kurzreportagen
- Große Reportagen
- Serienreportagen (in Raten)
2. Nach Thema
- Gesellschaftsreportagen
- Sittenreportagen
- Human-Interest-Reportagen
- Ereignisreportagen
- Reisereportagen
- Historische Reportagen
- Juristische Reportagen
- Biografische Reportagen
- Autobiografische Reportagen
- Filmreportagen usw.
3. Nach journalistischem Ansatz
- Ereignisreportagen (in denen der Autor die Ereignisse statisch von außen erzählt)
- Aktionsreportagen (wo der Reporter ein dynamisches Ereignis von innen heraus erzählt)
- Gesprächs- oder Interviewreportagen (die die genauen Worte des Interviewten mit Erzählungen und Beschreibungen des Interviewers abwechseln)
Das Interview
Das Interview ist ein Dialog oder Gespräch zwischen zwei Personen: dem Befragten und dem Interviewer. Manchmal können auch mehrere Interviewpartner oder sogar mehrere Interviewer beteiligt sein. Interviews werden auf der Grundlage von Fragebögen geplant und organisiert, um gezielt Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten.
Nach ihrer Absicht lassen sich Interviews in der Regel wie folgt klassifizieren:
- Meinungsinterview (in dem der Befragte seine Ansichten zu einer bestimmten Angelegenheit äußert)
- Nachrichteninterview (in dem der Befragte Informationen liefert)
- Persönlichkeits- oder Porträtinterview (in dem die Aussagen des Befragten ein Bild seiner Persönlichkeit vermitteln)
Meinungsgenres im Journalismus
Die wichtigsten Meinungsgenres sind der Artikel (Kommentar), der Leitartikel und die Kritik:
Der Artikel (Kommentar)
Der Artikel (oder Kommentar) ist ein unterzeichneter Beitrag, der eine bestimmte Nachricht aus einer subjektiven Sicht oder Perspektive beleuchtet. Der Autor wird oft als Kolumnist bezeichnet, da der Text in einer Spalte erscheint und seinen Namen sowie manchmal ein Foto enthält.
Der Leitartikel
Der Leitartikel ist ein unsignierter Text, der die subjektive Analyse einer Nachricht darstellt und die Haltung der Zeitung widerspiegelt. Der Leitartikel zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
1. Ideologische Position
Er untermauert die ideologische Position des Verlags, die allgemein als redaktionelle Linie des Mediums bekannt ist.
2. Aktualität
Er befasst sich mit aktuellen Themen.
3. Prominenz
Er hat eine prominente Platzierung in der Zeitung.
4. Struktur
Er weist eine bestimmte Struktur auf, die zwar nicht fixiert ist, aber oft einem Pyramidensystem mit Höhepunkt oder Klimax am Ende folgt: Darstellung des Sachverhalts, kritische Erklärung, Begründung der Entscheidungen und Schlussfolgerung.
5. Absicht
Er verfolgt trotz seiner ideologischen Voreingenommenheit auch objektive Zwecke, indem er erklärende, bewertende und interpretierende Elemente enthält.
Die Kritik
Die Kritik ist eine Analyse, die sich mit einem kulturellen oder künstlerischen Werk befasst und häufig auch Informationen darüber liefert.
Journalistische Kritik hat gleichzeitig drei Funktionen: Sie informiert, leitet und bildet die Leser. Beispiele sind Literatur-, Film-, Musik- und Fernsehkritiken.