Journalistische Textformen: Merkmale & Abgrenzung
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Editorial
Ein Editorial ist ein Text in einer Zeitung, der die Meinung der Redaktion zu einem aktuellen Thema von allgemeinem Interesse darstellt. Es zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Behandelt aktuelle Themen.
- Nimmt eine prominente Position in der Zeitung ein.
- Vertritt die politische und ideologische Ausrichtung sowie die gesellschaftliche Verantwortung des Verlags.
- Wird in der Regel von spezialisierten Redakteuren verfasst.
- Erscheint ohne Autorenangabe (ohne Unterschrift).
- Seine Struktur ist nicht festgelegt, folgt aber oft einem Pyramidenprinzip, bei dem der Höhepunkt am Ende steht: Darstellung der Fakten – Analyse der Fakten – Kritik – Begründung der Urteile – Schlussfolgerung.
- Hat im Allgemeinen die Form einer Darstellung oder Argumentation.
- Strebt Objektivität an, doch die zugrunde liegende ideologische Voreingenommenheit führt natürlich zu konnotativen und subjektiven Elementen, die diese Objektivität durchbrechen.
- Der Titel ist in der Regel eine Nominalphrase, die kreative oder bewertende Absichten erkennen lässt.
Artikel
Ein Artikel ist ein Zeitungsbeitrag, in dem die subjektive Meinung fast ausschließlich vorherrscht, indem ein ganz besonderes Thema aus der Perspektive des Autors dargestellt wird. Seine Merkmale sind:
- Er drückt die persönliche Meinung des Unterzeichners aus. Die Inhalte können vielfältig sein.
- Der kritische Ansatz kann von parodistischem bis zu satirischem Ton reichen.
- Sein Erscheinen in der Zeitung kann gelegentlich oder regelmäßig sein. Im letzteren Fall als Kolumne.
Kritik
Die Kritik ist eine journalistische Stellungnahme mit kritischer Grundlage und kulturellem, künstlerischem, filmischem, historischem oder ähnlichem Zweck.
Sprachliche Merkmale journalistischer Meinungstexte
A) Lexikalisch-semantisch
- Verwendung eines gehobenen Wortschatzes.
- Häufigkeit abstrakter Nomina.
- Gelegentlich werden Begriffe oder Ausdrücke aus anderen Registern eingeführt, um die Ausdruckskraft zu erhöhen.
- Verwendung von Stilmitteln wie Metapher, Metonymie, Hyperbel und anderen, vor allem zur Stärkung der appellativen und expressiven Funktionen sowie zur Steigerung der Ästhetik.
B) Morphosyntax
- Komplexe Syntax mit dem Auftreten verschiedenster Nebensätze und Polysyndeta.
- Das Auftreten von Asyndeta hängt von der Absicht des Autors ab (klares Zeichen der Mündlichkeit/Direktheit).
- Das Auftreten anderer Stilmittel wie literarischer Hyperbaton im Dienste der Subjektivität.
- Vielfalt in der Verwendung von Verben: Indikativ, Konjunktiv, Passivkonstruktionen, Paraphrasen der Wahrscheinlichkeit usw., je nach Art des Textes (erklärend, argumentativ, zeitlos).
Hybride journalistische Textformen
News-Kommentar
Der News-Kommentar ist ein journalistisches Hybridgenre, in dem der Reporter eine Geschichte erzählt und gleichzeitig die Fakten aus seiner subjektiven Perspektive bewertet. Seine Merkmale sind:
- Wählt und interpretiert Fakten.
- Erscheint normalerweise unterzeichnet, wodurch der Journalist versucht, seinen persönlichen Stil zu entwickeln.
- Hat Berührungspunkte mit der Chronik, aber während die Chronik versucht, die Fakten zu erklären, werden im News-Kommentar die Fakten interpretiert und zur Äußerung persönlicher Meinungen genutzt. Zudem betont der Chronist die Nähe zum Geschehen, während der Kommentator die mitgeteilten Fakten aus Agenturmeldungen kennt.
- Es ist eine der heute am häufigsten verwendeten Formen im Journalismus.
Im News-Kommentar können folgende Fehler auftreten:
- Verwendung einer zu literarischen Sprache für den Journalismus.
- Vergessen, dass es sich um eine Nachricht handelt, die bis zum Ende eine gewisse objektive Darstellung beanspruchen sollte.
- Literarisierung (Überbetonung des Literarischen).
Chronik
Die Chronik ist ein journalistisches Hybridgenre, das über ein Ereignis berichtet, aber auch die Stellungnahme des zuständigen Korrespondenten oder Berichterstatters enthält. Die Chronik ist somit eine Bewertung von Ereignissen durch eine Person, die ihnen nahesteht. Sie präsentiert die Fakten in chronologischer Reihenfolge. Sie unterscheidet sich von der Nachricht durch ihre interpretativen und begründenden Elemente und vom Bericht durch ihre subjektiven Bewertungen. Wichtige Beiträge werden in der Regel von spezialisierten Experten verfasst, die in den jeweiligen Ländern oder Hauptstädten ansässig sind. Kleinere, informativere Chroniken befassen sich teilweise mit Themen wie Sport, Unterhaltung usw.