Der Kalte Krieg: Ursachen, Konflikte und die Spaltung Europas
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Definition des Kalten Krieges
Der Kalte Krieg war ein Modell internationaler Beziehungen, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte. Ihm lag ein tiefer Antagonismus zwischen den Vereinigten Staaten (USA) und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) zugrunde. Es handelte sich um eine sehr angespannte Konfrontation, jedoch nie um eine direkte bewaffnete Auseinandersetzung zwischen den beiden Großmächten. Stattdessen entwickelte sich ein großes Wettrüsten, begleitet von einer sehr belligeranten Haltung, feindlicher Propaganda und Spionage.
Der Eiserne Vorhang und die Spaltung der Welt
Die Spaltung fand 1947 statt, als der US-Präsident die sogenannte Truman-Doktrin verkündete. Diese denunzierte die Schaffung kommunistischer Regime in den von der Roten Armee besetzten Ländern und signalisierte die amerikanische Intervention gegen die kommunistische Gefahr in Europa.
Die Reaktion des Westens
- Der Marshall-Plan: Es wurde Wirtschaftshilfe für den Wiederaufbau des „Alten Kontinents“ vorgeschlagen. Ziel war es, Armut zu stoppen und dadurch die Expansion des Kommunismus zu verhindern. Die meisten westeuropäischen Länder akzeptierten die US-Hilfen.
- Militärische Bündnisse: 1949 gründeten die US-Verbündeten die NATO (Organisation des Nordatlantikvertrags).
Die Reaktion des Ostens
- Der Jdanov-Bericht: Die UdSSR verurteilte die Vereinigten Staaten und deren Dominanz in Europa.
- Die Kominform: Die UdSSR erklärte ihre Entscheidung, kommunistischen Ländern zu helfen, die sich dem Einfluss und der Macht der USA nicht unterwerfen wollten. Sie gründete die Kominform, eine Organisation, die kommunistische Länder zusammenfasste.
- Militärische Bündnisse: 1955 schufen die UdSSR und ihre Verbündeten den Warschauer Pakt.
Die Welt war nun in zwei Blöcke geteilt, getrennt durch eine tiefe Kluft, die Winston Churchill als „Eisernen Vorhang“ bezeichnete.
Die Teilung Deutschlands
Einer der Hauptschauplätze der Konfrontation zwischen den beiden Blöcken war Deutschland. Nach dem Krieg war das Land in vier Besatzungszonen (britisch, amerikanisch, französisch und sowjetisch) geteilt worden.
- Die Berlin-Blockade (1948–1949): 1948 beschlossen die drei westlichen Alliierten, ihre Gebiete zu vereinen und einen deutschen Bundesstaat zu gründen. Die UdSSR ordnete daraufhin die Blockade der Stadt Berlin an, die ebenfalls in vier Zonen unterteilt war. Die sowjetische Regierung befahl Grenzschließungen, um die westlichen Sektoren der Stadt zu isolieren. Die USA und ihre Verbündeten antworteten mit einer Luftbrücke zur Versorgung der Stadt, die ein Jahr dauerte (bis Mai 1949).
- Die Spaltung: Die Krise beschleunigte die Teilung Deutschlands in zwei Staaten: die Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) unter sowjetischem Einfluss. Berlin blieb geteilt; 1961 wurde dort die Mauer errichtet.
Konflikte und Stellvertreterkriege
Die Rivalität manifestierte sich in Kriegen außerhalb des Hoheitsgebiets der Großmächte.
Der Koreakrieg (1950–1953)
Die koreanische Halbinsel war nach dem Zweiten Weltkrieg im Norden von russischen und im Süden von amerikanischen Truppen besetzt. Nach dem Abzug der Besatzungstruppen im Jahr 1949 war Korea in zwei Staaten geteilt. Nordkorea fiel 1950 in den Süden ein. Mit sowjetischer Unterstützung für den Norden und US-Truppen, die durch die UNO eingriffen, wurde Südkorea verteidigt. Der Konflikt endete 1953 mit dem Frieden von Panmunjom, der die Spaltung der beiden Koreas besiegelte.
Der Vietnamkrieg (ca. 1955–1975)
In Französisch-Indochina erklärten die kommunistischen Kräfte der Viet Minh 1945 die Unabhängigkeit. Frankreich akzeptierte dies nicht und begann einen Krieg gegen die nationalistischen Kräfte, die von den Sowjets unterstützt wurden, während die Kolonialarmee die Unterstützung der USA erhielt. Der Krieg endete 1954 mit der Teilung und der Konsolidierung Südvietnams unter einem pro-westlichen Regime. Nach dem Rückzug Frankreichs entsandten die USA ein militärisches Kontingent zur Unterstützung Südvietnams, um eine Wiedervereinigung unter einem kommunistischen Regime zu verhindern. 1975 endete der Krieg mit dem Rückzug der US-Truppen und der Vereinigung Vietnams unter kommunistischer Führung.