Kalter Krieg: Ursachen, Systeme und Konflikte
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Der Kalte Krieg: Eine Einführung
Nach den Weltkriegen versuchte man, eine Welt des dauerhaften Friedens zu erreichen. Zwischen den Siegermächten entstand jedoch bald Misstrauen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Völkerbund gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten 51 Staaten in San Francisco die UNO.
Die Vereinten Nationen (UNO)
Die Mitgliedstaaten der UNO verpflichteten sich, den Weltfrieden zu sichern, die Achtung der Menschenrechte weltweit durchzusetzen und die Gleichberechtigung aller Staaten zu respektieren. Später wurden auch die besiegten Staaten aufgenommen. Heute zählt die UNO 193 Mitgliedstaaten. Sie wird von einem Generalsekretär geleitet. Die Generalversammlung trifft sich einmal jährlich in New York. Ihre Hauptaufgabe ist die Erhaltung des Weltfriedens.
Definition einer Weltmacht
Eine Weltmacht ist ein Staat, der aufgrund seiner politischen Bedeutung sowie seiner militärischen und wirtschaftlichen Kraft weltweit eine wichtige Rolle spielt.
Die USA als Weltmacht
Die Vereinigten Staaten waren die stärkste Militärmacht. Ihre Rüstungsindustrie versorgte die Welt mit Waffen und Munition. Sie konnten ihre Produktion weltweit verkaufen und ihre Ideologie von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten durchsetzen.
Die UdSSR als Weltmacht
Stalin wollte verhindern, dass kapitalistische Staaten die Schwäche seines Landes ausnutzen konnten. Er wollte die Beseitigung seiner Diktatur und Herrschaft verhindern.
Wichtige Konferenzen und Abkommen
Atlantik-Charta
Roosevelt und Churchill legten gemeinsame Ziele fest: Verzicht auf Eroberung, Gleichberechtigung aller Völker, freien Welthandel und ein System der weltweiten Friedenssicherung.
Konferenz von Jalta (Februar 1945)
Hier legten die Alliierten ihre gemeinsame Nachkriegspolitik fest.
Potsdamer Konferenz (Juli 1945)
Truman ordnete einen Atomwaffentest an, was die Spannungen erhöhte. Die USA gewährten der Sowjetunion keine Kredite für den Wiederaufbau.
Systemvergleich: USA und Sowjetunion
USA: Demokratie und Kapitalismus
- Politik: Demokratie mit Gewaltenteilung.
- Wirtschaft: Kapitalismus, soziale Marktwirtschaft, freier Markt.
- Gesellschaft: Soziale Schichten, individuelle Freiheit, sozioökonomisches System basierend auf Einkommen.
Sowjetunion: Kommunismus und Planwirtschaft
- Politik: Kommunismus, Einparteiendiktatur.
- Wirtschaft: Planwirtschaft.
- Gesellschaft: Einheitliche Gesellschaft, keine individuelle Freiheit.
Militärbündnisse: NATO und Warschauer Pakt
Die USA befürchteten, dass die Sowjetunion ihre Macht ausdehnen würde. Da Deutschland entwaffnet war und Großbritannien sowie Frankreich kein militärisches Gleichgewicht herstellen konnten, gründeten die USA 1949 zusammen mit Kanada die NATO als Verteidigungspakt. Als Reaktion darauf gründete die Sowjetunion den Warschauer Pakt.
Ideologische Gegensätze
Das westliche System (USA)
Das westliche System gründet sich auf den Willen der Mehrheit, gekennzeichnet durch freie Institutionen, repräsentative Regierungsformen, freie Wahlen und Garantien der persönlichen Freiheit.
Aus sowjetischer Sicht: Das westliche Lager (USA + Alliierte wie Großbritannien, Frankreich) wurde als imperialistisch und antidemokratisch dargestellt, mit dem Ziel, die Demokratie zu zerstören.
Das stalinistische System (UdSSR)
Das stalinistische System gründet sich auf den Willen einer Minderheit, der der Mehrheit gewaltsam aufgezwungen wird. Es stützt sich auf Terror und Unterdrückung sowie auf die Zensur von Presse und Rundfunk.
Aus sowjetischer Sicht: Das eigene Lager (Stalin) wurde als antiimperialistisch und antifaschistisch dargestellt, mit dem Ziel, die Demokratie zu konsolidieren.
Der Eiserne Vorhang
Gesellschaftlich und politisch entwickelten sich die Regionen Europas nach dem Zweiten Weltkrieg sehr unterschiedlich. Der Begriff „Eiserner Vorhang“ (geprägt von Churchill) bezeichnete sowohl den ideologischen Konflikt als auch die physisch abgeriegelte Grenze, durch die Europa in der Zeit des Kalten Krieges geteilt war.
Zwei Systeme und Propaganda
Es entstanden zwei grundlegende Systeme: der Kapitalismus im Westen und der Kommunismus im Osten.
Propaganda im Westen
Die Kommunisten wurden als aggressiv und gefährlich dargestellt, die eine Einparteiendiktatur in der ganzen Welt durchsetzen wollten.
Propaganda im Osten
Es wurde vor Spionen aus dem Westen gewarnt. Westeuropa wurde als von den Amerikanern gekauft dargestellt.
Das Wirtschaftswiederaufbauprogramm (Marshallplan)
Es war ein Plan der USA zur Entwicklungshilfe für Europa, da viele westeuropäische Städte zerstört waren und die USA eine Ausdehnung der sowjetischen Macht-Ideologie verhindern wollten. Dies war auch ein riesiges Geschäft für die USA, da Kredite mit Zinsen verbunden waren. Die Hilfe wurde nur Westeuropa angeboten, nicht den von Stalin kontrollierten Gebieten. Die Amerikaner profitierten wirtschaftlich davon.
Wirtschaftssysteme im Kalten Krieg
Marktwirtschaft im Westen
Im Westen regelte die Marktwirtschaft das Wirtschaftsgeschehen. Das freie Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bestimmte, was und wie viel produziert wurde und zu welchem Preis. Der Markt sollte die Wirtschaft regeln. Wettbewerb zwischen Produzenten führte zu Qualitätssteigerung und Preissenkung. Die Soziale Marktwirtschaft zielte darauf ab, Gesundheit, Arbeit und Altersrenten abzusichern.
Planwirtschaft im Osten
Im Osten regelte die Planwirtschaft das Wirtschaftsgeschehen. Der Staat kontrollierte, was und wie viel die Betriebe produzieren mussten, wie viel die Bevölkerung kaufen konnte und was exportiert werden sollte. In dieser sozialistischen Planwirtschaft waren die Produktionsmittel wie Gebäude und Maschinen meist Staatseigentum. Im Zentrum stand die Entwicklung der Schwerindustrie, während die Konsumgüterindustrie vernachlässigt wurde.