Kanarische Kiefer (Pinus canariensis): Merkmale & Pflege

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Kanarische Kiefer, Pino de Canarias

Pinus canariensis Chr. Sm. ex DC.

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Foto der Kanarischen Kiefer (Pino Canario). http://www.canario.dk/

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Wichtige botanische Daten

  • Wissenschaftlicher Name: Pinus canariensis Chr. Sm. ex DC.
  • Gemeinsame Bezeichnung: Pino Canario, Kanarische Kiefer.
  • Familie: Pinaceae.
  • Herkunft: Kanarische Inseln (Spanien).
  • Blüten: Einhäusige Art (männliche und weibliche Blüten auf demselben Baum).

Beschreibung und Wuchsform

Die Kanarische Kiefer ist ein majestätischer Baum, der auf den Kanarischen Inseln heimisch ist und lange, nadelartige Blätter besitzt. Sie zeichnet sich durch ihre große Wuchshöhe und ihre Widerstandsfähigkeit aus.

Habitus und Größe

Der Baum hat eine pyramidale Wuchsform und kann eine Höhe von bis zu 60 m erreichen, obwohl er in Kultur meist nicht höher als 25 m wird.

Blätter und Nadeln

Die Nadeln sind ausdauernd (persistent), fein und in Dreiergruppen angeordnet. Ihre Länge ist im Vergleich zu anderen Kiefernarten größer.

Blüten und Zapfen

  • Männliche Blütenstände: Oval, in endständigen Ähren (Spikes) an den Zweigenden gruppiert, etwa 5 bis 10 cm lang. Sie sind zunächst gelb-grün und werden am Ende der Reifezeit rot.
  • Weibliche Zapfen: Einzeln oder paarweise, rot-grün, an den Enden der Zweige.
  • Reife Zapfen: Spindelförmig und glänzend braun. Sie sind 12 bis 18 cm lang und haben einen Durchmesser von etwa 5 cm, mit hervorstehenden Schuppen.
  • Samen: Die Samen sind etwa 12 mm lang, auf einer Seite dunkler gefärbt als auf der anderen, mit festen Flügeln von ca. 2 cm Länge.

Blüte- und Fruchtzyklus

Die Kiefer blüht im Frühjahr. Die Zapfen reifen im zweiten Frühjahr und die Samen verbreiten sich im dritten Sommer. Sie fruchtet jährlich, jedoch mit größerer Fülle alle 3 oder 4 Jahre.

Ökologie und Standortanforderungen

Ökologische Rolle und Holzverwendung

Die Kanarische Kiefer spielt eine wichtige Schutzrolle in ihrem Verbreitungsgebiet, insbesondere in vulkanischen Umgebungen, wo andere Arten nicht gedeihen. Ihr Holz ist sehr geschätzt und wird im Bauwesen und in der Zimmerei verwendet. Durch den hohen Harzgehalt entwickelt das Holz eine hohe Beständigkeit gegen Fäulnis, was es besonders wertvoll für Bauzwecke macht.

Klimatische Toleranz

  • Temperatur: Resistent gegen große jährliche Temperaturschwankungen von -10 °C im Winter bis über 40 °C im Sommer.
  • Trockenheit: Sie ist eine xerophytische Art und verträgt Trockenheit gut.
  • Boden: Passt sich an nährstoffarme Böden und Kalkstein an.

Bodenpräferenzen

In ihrer ursprünglichen Vegetationszone wächst sie auf vulkanischen Substraten wie Rhyolithen, Trachyten und Basalten. In Gebieten, in denen sie vom Menschen eingeführt wurde, scheint sie keine klaren Präferenzen zu haben und gedeiht auch auf kalkreichen und kiesigen Böden. Sie ist extrem robust, selbst an der Küste.

Besondere Merkmale und Pflege

Zierwert und Regeneration

Die Kanarische Kiefer besitzt einen großen dekorativen Wert aufgrund der morphologischen Merkmale ihres Laubs und ihrer regelmäßigen Zapfenform. Sie ist eine der wenigen Kiefernarten, die nach dem Beschneiden wieder austreiben (Stockausschlag). Sie hat die Eigenschaft, Knospen auf altem Holz zu bilden, die von Nadeln bedeckt sind, was sie sehr ornamental macht. Gezieltes Zurückschneiden kann diesen Effekt unterstreichen.

Schädlinge und Feuerresistenz

  • Schädlinge: In Gärten wird sie häufig von der sogenannten Kiefernprozessionsspinner-Plage befallen, die mit Bacillus thuringiensis bekämpft werden kann.
  • Feuer: Ihre Fähigkeit, nach der Zerstörung durch ein Lauffeuer wieder auszutreiben, sollte überprüft werden.

Vermehrung und Anzucht

Aussaat und Lagerung

Die Vermehrung erfolgt durch Samen im Freien. Stecklinge der Kiefer sind schwer zu bewurzeln.

  • Samenlagerung: Kiefernsamen können lange Zeit ohne Verlust der Keimfähigkeit in verschlossenen Behältern bei Temperaturen zwischen -15 °C und 0 °C gelagert werden. Sie dürfen dabei nicht austrocknen.
  • Stratifikation: Bei der Verwendung von länger gelagerten Samen sollte vor der Aussaat eine Kaltstratifikation durchgeführt werden. Dies beinhaltet eine Kälteperiode von 1 bis 3 Monaten bei Temperaturen zwischen 0 °C und 4 °C.
  • Keimdaten: Etwa 20 Samen pro Gramm; Keimungsrate: ca. 90%.

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